Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
anmerken zu lassen. Er hatte immer daran gezweifelt, dass Minka wirklich das Zeug zur Clan-Katze hatte, aber der Verlust ihrer Jungen war eine Katastrophe. Was wird aus meinem Schüler? Aus Eichhornschweifs Bemerkung hatte er geschlossen, dass Beerenjunges gern geblieben wäre. Damit war bewiesen, dass der kleine Kater Verstand besaß. Minka war es zu verdanken, dass der Clan einen guten Krieger verloren hatte.
»Minka muss zu dem Schluss gekommen sein, dass sie und ihre Jungen zum Pferdeort gehören«, erklärte Feuerstern. »Wir werden sie und ihre Jungen vermissen, aber wenn sie gehen wollte, müssen wir das respektieren.«
»Das ist doch mäusehirnig!«, platzte Wolkenschweif heraus.
Mit zuckender Schwanzspitze blickte Feuerstern auf ihn herab, aber Wolkenschweif schien nichts Ungehöriges an derart respektlosem Verhalten gegenüber seinem Anführer zu finden.
»Minka ist am Pferdeort keineswegs sicherer als hier draußen«, protestierte er. »Sie kam zu uns, weil sie sich Sorgen machte, die Zweibeiner könnten ihr die Jungen wegnehmen. Und seit dem Dachsüberfall hat schließlich auch niemand mehr einen Hauch Dachsgeruch entdeckt. Ich meine, wir sollten uns aufmachen und sie zurückholen.«
Eichhornschweif fauchte leise.
»Sieh dir Lichtherz an«, flüsterte sie und deutete mit einem Schwanzschnippen auf die Kätzin mit dem vernarbten Gesicht. »Ich wette, ihr wäre es lieber, wenn Minka nicht wiederkäme.«
Brombeerkralle wagte einen Seitenblick. Eichhornschweif hatte recht. Lichtherz’ Miene verriet eine Mischung aus Verärgerung und Sorge.
»Wolkenschweif«, hob Feuerstern an, »wir können Minka zu nichts zwingen. Sie …«
»Wir sollten zumindest zu ihr gehen und mit ihr reden«, fiel ihm Wolkenschweif ins Wort. »Dann wüssten wir wenigstens, ob sie heil angekommen ist.«
»Das finde ich auch«, miaute Brombeerkralle, trat vor und blieb neben dem weißen Krieger stehen. Er wusste, dass er sich ein Leben lang Vorwürfe machen würde, wenn er nicht wenigstens versuchte, Beerenjunges zurückzugewinnen. »Wenn du damit einverstanden bist, Feuerstern, würde ich Wolkenschweif gern begleiten.«
Eichhornschweifs Schnurrhaare zuckten überrascht. »Irgendwie meine ich mich an eine gewisse Katze zu erinnern, die abfällige Bemerkungen über Hauskätzchen gemacht hat, weil sie einem Clan beitreten wollen.«
Peinlich berührt senkte Brombeerkralle den Kopf.
»Ja, stimmt, aber mittlerweile habe ich meine Meinung geändert«, murmelte er. »Der DonnerClan braucht mehr Junge und aus Minkas Wurf wären gute Krieger geworden.«
»Also gut«, miaute Feuerstern. »Ihr könnt gehen. Aber wenn Minka sagt, sie will bleiben, wo sie ist, kommt ihr sofort zurück und lasst sie in Frieden. Am besten wartet ihr bis Sonnenuntergang«, fügte er hinzu. »Dann sind nicht mehr so viele Zweibeiner unterwegs.«
»Gut so!« Wolkenschweifs Schwanz schoss vor Begeisterung senkrecht in die Höhe.
Brombeerkralle sah Lichtherz hinter dem Brombeervorhang in Blattsees Bau verschwinden.
Über dem See ging die Sonne unter und ließ das Wasser rot aufleuchten, als Brombeerkralle und Wolkenschweif sich dem Ufer näherten. Vor dem blutroten Himmel zeichneten sich schwarz die Umrisse des Kiefernwaldes ab. Brombeerkralle hoffte, dass dies für ihre Reise zum Pferdeort kein schlechtes Omen war.
Rasch überquerten sie WindClan-Territorium, wobei sie sich nicht weiter als zwei Schwanzlängen vom Wasserrand entfernten. Brombeerkralle witterte eine Patrouille, aber bei der untergehenden Sonne, die hinter den Baumwipfeln verschwand, und den länger werdenden Schatten auf den Moorhängen konnten sie nirgendwo Hinweise auf Katzen entdecken.
Als sie am Pferdeort ankamen, war über dem See bereits die Nacht hereingebrochen. Wolken waren aufgezogen und verhüllten den Mond. Wolkenschweif blieb stehen und prüfte die Luft, während Brombeerkralle durch den Zweibeinerzaun spähte. Am äußersten Ende des Feldes lag groß und dunkel das Zweibeinernest, in der Mitte leuchtete ein gelbes Licht. Brombeerkralle hoffte, sich ihm nicht nähern zu müssen.
Ein gutes Stück davor war ein kleines Nest, in dem kein Licht brannte. Brombeerkralle fiel ein, dass er es schon einmal bei Tageslicht gesehen und gedacht hatte, dass es ein bisschen so aussah wie die Scheune, in der Mikusch und Rabenpfote lebten.
»Da drüben vielleicht?«, schlug er vor und deutete mit dem Schwanz auf die Scheune.
»Ja, Minka erzählte, sie hätten in einer Scheune gewohnt«,
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