Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
und beobachteten ihn mit großen Augen, während er die Luft prüfte. Jetzt, da alle still waren, schien die Scheune erfüllt vom Rascheln und Piepsen der Mäuse. Brombeerkralle hatte schnell ein fettes Exemplar entdeckt, das am Fuß aufgestapelter Heuballen an einem Getreidekorn knabberte. Sehr vorsichtig, damit seine Krallen nicht auf dem Steinboden der Scheune kratzten, schlich er sich an. Diese eine Maus darf mir nicht entwischen, dachte er, sprang und erledigte sie mit einem schnellen Biss in den Nacken.
Alle drei Jungen quietschten aufgeregt, als er sich mit seiner schlaffen Beute im Maul umdrehte. Beerenjunges ließ sich ins Jagdkauern fallen und wackelte mit dem Hinterteil, wie er es bei dem Krieger gesehen hatte. Es gelang ihm beinahe perfekt. Aus ihm wird ein hervorragender Jäger werden , dachte Brombeerkralle.
»Hier«, miaute er und ließ die Maus vor den drei Jungen fallen. »Ihr dürft sie euch teilen, wenn eure Mutter damit einverstanden ist. Ich fange mir noch eine.«
Minka gab ihre Zustimmung und sah ihren Jungen leicht kopfschüttelnd beim Verzehren der Frischbeute zu. Wenig später wandte sie sich ab und gesellte sich zu Wolkenschweif an die Futterschale.
Brombeerkralle hatte bald eine zweite Maus für sich gefangen. Kaum hatte er seine Mahlzeit beendet, als Minka ihre drei Jungen schon um sich geschart hatte und mit ihnen im Stroh verschwunden war.
Wolkenschweif kratzte an den Strohballen, bis er genug Halme herausgezerrt hatte, um daraus ein Nest zu bauen.
»Ich freue mich schon, wenn wir wieder im Lager sind«, miaute er. »Dieses Zeug ist nicht annähernd so gemütlich wie Moos.«
Brombeerkralle hatte sich auch ein Nest zusammengescharrt und stimmte ihm zu. Das Stroh piekte überall und vom Steinboden darunter kroch die Kälte ins Fell. Er rollte sich zusammen, schob die Nase unter den Schwanz und sehnte sich nach dem Kriegerbau, wo der Atem seiner Clan-Gefährten die Luft wärmte. Vor allem vermisste er Eichhornschweif, ihren süßen Duft und ihr weiches Fell an seiner Seite.
Lange Zeit wollte sich der Schlaf nicht einstellen, aber hier draußen am Pferdeort, weit weg von seinen Clan-Gefährten, blieb er von Träumen verschont.
14. KAPITEL
Blattsee rollte sich in ihrem Nest aus Moos und Laub zusammen, doch dann warf sie sich noch lange Zeit unruhig hin und her, bevor sie einschlafen konnte. Sie hatte ein Gefühl, als würden ihr Ameisen durch den Pelz krabbeln. Wie sollte sie nur mit Maulbeerpfote in Kontakt treten, um ihr vom SternenClan zu berichten?
Endlich war sie in die Bewusstlosigkeit hinübergeglitten, schlug die Augen auf und fand sich am höchsten Punkt einer Anhöhe wieder. Von dort konnte sie den See überblicken, nicht weit entfernt von der Stelle, an der Brombeerkralle gesessen und auf das Wasser gestarrt hatte. Heute Nacht war von dem getigerten Krieger nichts zu sehen, aber als sie durch das hohe, silbrig schimmernde Gras streifte, wartete dort am See eine Katze mit frostig glitzerndem SternenClan-Pelz auf sie.
Tüpfelblatt? Blattsee beschleunigte ihren Schritt, bis sie schließlich durch die Wiese zum Wasserrand rannte. Doch als sie das Ufer erreicht hatte und die SternenClan-Katze deutlicher sehen konnte, erkannte sie, dass es Federschweif war, Sturmpelz’ Schwester, die auf dem Rückweg vom Wassernest der Sonne in den Bergen ums Leben gekommen war.
Die hübsche Tigerkätzin mit dem silbernen Pelz begrüßte sie schnurrend.
»Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest, Blattsee«, miaute sie. »Du und ich, wir müssen heute Nacht etwas erledigen.«
»Was hast du vor?«, fragte Blattsee, wobei ihr Pelz vor Aufregung zu kribbeln begann.
»Der SternenClan wünscht, dass du mich begleitest, wenn ich Maulbeerpfote jetzt im Traum besuche«, erklärte Federschweif.
Blattsee sah die SternenClan-Kriegerin verwundert an. Jede Katze hatte ihre eigenen Träume vom SternenClan und dabei begegneten sie sich nicht. Sie war davon ausgegangen, dass sie Maulbeerpfote nur in der wirklichen Welt aufsuchen könnte.
»So etwas ist möglich?«
»Ja, aber nur sehr selten und nur im allergrößten Notfall. Folge mir.«
Sie erhob sich, berührte Blattsees Schnauze ganz leicht mit der ihren und sprang dann am Ufer entlang davon, Blattsee hinter ihr her. Das Mondlicht beleuchtete alles um sie herum und ihre Pfoten trugen sie leichter als der Wind. An der WindClan-Grenze überquerte sie den Bach so schnell, dass sie kaum spürte, wie ihre Pfoten das Wasser berührten. Sie fragte
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