Warrior Cats - Die Welt der Clans: Das Gesetz der Krieger - Hunter, E: Warrior Cats - Die Welt der Clans: Das Gesetz der - Warriors, Code of the Clans
Hauskätzchen.
Das Leben der Clans hat mit dem Leben von Hauskätzchen viel weniger zu tun, als du dir vorstellen kannst. Wir ernähren uns von selbst erlegter Beute, bestimmen unsere Grenzen selbst, kämpfen, um sie zu verteidigen, und erziehen unsere Jungen nach den Regeln unserer Kriegerahnen, damit unsere Traditionen weitergelebt werden. Viele Clankatzen meinen deshalb, wir wären besser als ihr. Ich finde, so kann man das nicht unbedingt sagen. Gute und schlechte Katzen gibt es überall – und jede Katze hat gute und schlechte Seiten. Wenn jede Clankatze im Herzen rein und von Grund auf loyal wäre, würden wir das Gesetz der Krieger gar nicht brauchen.
Kiefernsterns Geheimnis
» He, Löwenpfote! Hast du Kiefernstern gesehen?«
Löwenpfote, der sich gerade den Pelz wusch, blickte auf. »Ich glaube, Kiefernstern ist mit der Jagdpatrouille unterwegs«, antwortete er seinem Mentor.
Abendsonne sah nachdenklich aus. »Davon bin ich auch ausgegangen, aber die Jagdpatrouille ist gerade zurückgekehrt und Kiefernstern war nicht dabei.«
Löwenpfote gab die Pflege seines flauschigen Fells auf und trottete zu dem hellroten Krieger. »Soll ich ihn für dich suchen?«, bot er an.
Abendsonne schüttelte den Kopf. »Ich möchte, dass du mich bei einer Patrouille zur Grenze am Fluss begleitest. Die Morgenpatrouille hat FlussClan-Geruch zwischen den Bäumen entdeckt.«
Löwenpfote kribbelte das Rückenfell. Diese räudigen FlussClan-Katzen! Warum konnten sie bloß nicht in ihrem eigenen Territorium bleiben?
Unterwegs fand die Patrouille dann aber nur einen winzigen Hauch FlussClan-Geruch unter den Bäumen, der auch vom Wind dort hingeweht worden sein konnte. Also ließen die DonnerClan-Katzen ihre Nachbarn in Ruhe. Als sie ins Lager zurückkehrten, war Kiefernstern auch wieder da. Gleich nachdem die Patrouille aus dem Ginstertunnel aufgetaucht war, begrüßte er seinen Zweiten Anführer.
»Abendsonne, ist an den Grenzen alles ruhig?«
»Ja«, antwortete Abendsonne. »Und für dich ist die Beute heute gut gelaufen?«
Kiefernstern nickte. »Der SternenClan war mir wohlgesonnen.«
Löwenpfote wunderte sich. Kiefernstern roch gar nicht nach Frischbeute, nur nach Gras und Blumen. Abendsonne hatte Löwenpfote heute bei der Patrouille mehrfach gelobt. Und so hoffte er, Kiefernstern würde ihn bald mit auf eine Patrouille nehmen, damit er zeigen konnte, wie viel er gelernt hatte. Aber Kiefernstern ging nur selten mit anderen Katzen aus. Er patrouillierte lieber allein, weil er dann besser hören und riechen könne, wie er sagte. Löwenpfote war ratlos. Wie sollte Kiefernstern den besten Kriegernamen für ihn finden, wenn er ihn niemals jagen oder kämpfen sah? Bald ging seine Schülerzeit zu Ende, viel Zeit blieb nicht mehr.
Am folgenden Morgen wachte Löwenpfote zeitig auf, noch vor den anderen Schülern. Die Luft vor ihrem Bau war klar, kalt und auch etwas feucht. Blattfall würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Lichtung lag verlassen da, nur der Ginstertunnel bewegte sich leicht, vermutlich von einer Katze, die gerade hindurchgeschlüpft sein musste. Löwenpfote kroch hinterher. Vielleicht konnte diese Katze ein bisschen Gesellschaft gebrauchen.
Eine hellbraune Gestalt hatte das Ende der Schlucht gerade erreicht. Kiefernstern! Vielleicht war dies Löwenpfotes Chance, zu zeigen, wie viel er gelernt hatte. Er hüpfte von Stein zu Stein hinterher. Oben angekommen wollte er nach ihm rufen, aber Kiefernstern war bereits verschwunden. Löwenpfote blickte sich um. Ein Farn bewegte sich heftiger, als der Wind vermuten ließ, und dicht über dem feuchten Gras hing der Geruch des DonnerClan-Anführers. Mit der Nase dicht am Boden folgte Löwenpfote der Spur. Er nahm sich vor, Kiefernstern möglichst lange zu verfolgen, ohne seine Deckung zu verlassen. Das wäre eine großartige Gelegenheit zu beweisen, wie gut er Spuren lesen konnte!
In größtmöglichem Abstand und auf leisesten Pfoten folgte Löwenpfote Kiefernstern durch das Territorium, am Baumsägeort vorbei bis in den lichteren Wald. Zwischen den Kiefern wurde die Verfolgung schwieriger, wenn er nicht entdeckt werden wollte. Löwenpfote musste unter Ästen am Boden und spärlichen Pflanzen hindurchschlüpfen, immer in der Hoffnung, dass sich Kiefernstern nicht umdrehen würde. Er war so konzentriert und damit beschäftigt, knackenden Zweigen auszuweichen, dass er gar nicht mehr merkte, wo er war, bis er den Kopf aus dem Unterholz streckte und
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