Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
der befürchtete Angriff auch noch nicht bewahrheitet.
Er sah sich nach Sandsturm um, die die Morgenpatrouille angeführt hatte, aber anscheinend war sie noch nicht zurück. Sie war nicht bei der Versammlung gewesen, und Feuerherz sehnte sich danach, mit ihr über alles zu reden, was vorgefallen war.
»Feuerherz!«
Die Stimme gehörte Blaustern. Feuerherz drehte sich um und sah seine Anführerin, die über die Lichtung auf ihren Bau zulief.
»Ja, Blaustern, was kann ich für dich tun?«
Blaustern riss den Kopf herum. »Komm mit in meinen Bau. Wir müssen reden.«
Als Feuerherz ihr folgte, fielen ihm ihr ruckartiger Gang und die zuckende Schwanzspitze auf. Sie sah aus, als wolle sie sich gleich in einen Kampf stürzen, obwohl weit und breit kein Feind zu sehen war.
In ihrem Bau angekommen, trottete die blaugraue Kätzin zu ihrem Nest, setzte sich und sah Feuerherz in die Augen. »Du hast gehört, was dieser Heuchler Riesenstern gestern Nacht gesagt hat«, fauchte sie. »Er weigert sich zuzugeben, dass seine Katzen unsere Beute gestohlen haben. Es liegt also auf der Hand, was der DonnerClan tun muss. Wir werden angreifen!«
Feuerherz starrte sie mit offenem Maul an. »Aber Blaustern«, stammelte er, »das können wir nicht tun! Unser Clan ist nicht stark genug.« Ohne es zu wollen, musste er daran denken, dass sie inzwischen vier Krieger mehr hätten, wenn sich Blaustern nicht geweigert hätte, die Schüler zu ernennen, wagte aber nicht, sie darauf anzusprechen. »Wir können es uns nicht leisten, dass Krieger unseres Clans verletzt oder gar getötet werden.«
Blaustern starrte ihn äußerst feindselig an. »Willst du damit sagen, dass der DonnerClan zu schwach ist, um sich zu verteidigen?«
»Sich verteidigen ist etwas ganz anderes als ein gezielter Angriff«, miaute Feuerherz verzweifelt. »Außerdem gibt es keinen echten Beweis, dass der WindClan –«
Blaustern bleckte die Zähne. Ihr Fell sträubte sich, als sie aufstand und drohend einen Schritt näher trat. »Willst du meine Entscheidungen infrage stellen?«, fauchte sie.
Mit aller Kraft blieb Feuerherz standhaft. »Ich will kein sinnloses Blutvergießen«, antwortete er ruhig. »Alle Zeichen sagen uns, dass sich ein Hund im Wald herumtreibt, und der hat die Kaninchen erlegt.«
»Und ich sage dir, dass Hunde nicht allein umherziehen! Sie kommen und gehen mit ihren Zweibeinern.«
»Und wo kommt dann der Hundegeruch her?«
» Schweig! « Blaustern holte mit einer Pfote aus, die knapp an Feuerherz’ Nase vorbeisauste. Er zwang sich dazu, stehen zu bleiben. »Wir machen uns heute Nacht auf den Weg und greifen den WindClan im Morgengrauen an.«
Feuerherz verließ der Mut. Es war eine Ehre für einen Krieger, für seinen Clan zu kämpfen, aber nie zuvor war er mit einem so unrechten Kampf konfrontiert worden. Er wollte nicht, dass im DonnerClan oder WindClan sinnlos Blut vergossen wurde.
»Hast du mich verstanden, Feuerherz?«, fragte Blaustern. »Du wirst die Krieger auswählen und ihnen ihre Befehle erteilen. Bis Monduntergang müssen sie bereit sein.« Ihre Augen sprühten blaue Funken. Feuerherz kam es vor, als ob sie ihn auf ein Häufchen Asche niederbrennen könnte, genau wie das Feuer, das den Wald zerstört hatte.
»Ja, Blaustern, aber –«, hob er an.
»Fürchtest du dich vor dem WindClan?«, blaffte die alte Anführerin. »Oder hast du dich so sehr daran gewöhnt, vor dem SternenClan zu kriechen, dass du ihnen nicht trotzen und für die Rechte deines Clans kämpfen willst?« Sie stolzierte zur einen Wand ihrer Höhle, drehte um und stolzierte zurück, dann stieß sie ihrem Stellvertreter die Schnauze ins Gesicht. »Du enttäuschst mich, ausgerechnet du, von allen meinen Kriegern. Wie kann ich glauben, dass du mit deiner ganzen Kraft kämpfen wirst, wenn du meine Befehle so infrage stellst?«, fauchte sie. »Du lässt mir keine Wahl, Feuerherz. Ich werde diesen Angriff selbst anführen.«
Einwände rasten Feuerherz durch den Kopf. Blaustern wurde alt und war nicht mehr so stark. Sie lebte ihr letztes Leben und konnte nicht mehr klar denken. Angesichts ihrer Wut konnte er aber nichts von alledem aussprechen. Also neigte er respektvoll den Kopf. »Wenn du es wünschst, Blaustern.«
»Dann geh und tu, was ich dir befohlen habe.« Sie sah ihn mit ihrem grimmigen Blick unverwandt an, bis er sich aus der Höhle zurückgezogen hatte. »Du wirst mit uns kommen, aber denk daran, dass ich dich im Auge behalten werde«, knurrte sie hinter ihm
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