Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
flüsterte ein Schüler.
Feuerpfote vermutete, dass ähnliche Gespräche überall um ihn herum stattfanden, denn unruhiges Murmeln war auf der ganzen Lichtung zu hören.
»Wir können noch nicht anfangen«, übertönte eine laute Stimme das Geräusch. »Wo sind die Vertreter des WindClans? Wir müssen warten, bis alle Clans anwesend sind!«
Oben auf dem Felsen trat Blaustern vor. Fast weiß glänzte ihr grauer Pelz im hellen Mondlicht.
»Katzen aller Clans, seid willkommen«, rief sie mit klarer Stimme. »Es stimmt, dass der WindClan nicht anwesend ist, aber Braunstern möchte trotzdem etwas sagen.«
Der Anführer des SchattenClans trat geräuschlos vor und stellte sich neben Blaustern. Einige Augenblicke lang blickte er über die Menge hinweg und seine orangefarbenen Augen glühten. Dann holte er tief Luft und begann: »Meine Freunde, ich will heute zu euch über die Anforderungen des SchattenClans sprechen …«
Doch sofort wurde er durch aufgebrachte, ungeduldige Stimmen unterbrochen.
»Wo ist Riesenstern?«, rief eine.
»Wo sind die Krieger des WindClans?«, miaute eine andere.
Braunstern reckte sich zu voller Höhe auf und peitschte mit dem Schwanz durch die Luft. »Als Anführer des SchattenClans habe ich das Recht, hier zu euch zu sprechen!«, knurrte er drohend. Die Menge verfiel in unruhiges Schweigen. Feuerpfote nahm scharfen Angstgeruch um sich herum wahr.
»Wir alle wissen«, fuhr Braunstern mit durchdringender Stimme fort, »dass die harten Zeiten der Blattleere und die späte Blattfrische uns wenig Beute in den Jagdgründen gelassen haben. Wir wissen aber auch, dass der WindClan, der FlussClan und der DonnerClan in dem frostigen Wetter, das uns so spät in dieser Jahreszeit heimgesucht hat, viele Junge verloren haben. Der SchattenClan hat keine Jungen verloren. Wir sind gegen den kalten Nordwind gefeit. Unsere Jungen sind vom Augenblick ihrer Geburt an kräftiger als eure. Daher haben wir viele Mäuler zu füttern und zu wenig Beute dafür.«
Die Menge bewahrte weiterhin Schweigen und hörte besorgt zu.
»Die Forderungen des SchattenClans sind einfach. Um überleben zu können, müssen wir unser Territorium für die Jagd vergrößern. Deshalb bestehe ich darauf, dass ihr den Kriegern des SchattenClans gestattet, auf euren Territorien zu jagen.«
Ein schockiertes, dumpfes Grollen stieg von der Menge auf.
»Unsere Jagdgründe mit euch teilen?«, ließ Tigerkralle erbost verlauten.
»Das ist ohne Beispiel!«, rief eine schildpattfarbene Königin aus dem FlussClan. »Nie haben die Clans Jagdrechte geteilt!«
»Soll der SchattenClan dafür bestraft werden, dass unsere Jungen gedeihen?«, jaulte Braunstern vom Großfelsen herab. »Wollt ihr, dass wir zusehen, wie unsere Jungen verhungern? Ihr müsst mit uns teilen, was ihr habt!«
»Wir müssen ?«, fauchte Kleinohr wütend aus der Menge hervor.
»Ihr müsst«, wiederholte Braunstern. »Der WindClan hat das nicht verstanden. Am Ende waren wir gezwungen, sie aus ihrem Territorium zu vertreiben.«
Empörtes Fauchen erhob sich aus der Menge, aber Braunsterns schrille Stimme übertönte alles: »Und wenn wir müssen, werden wir euch alle aus euren Jagdgründen vertreiben, um unsere hungrigen Jungen zu ernähren.«
Augenblicklich herrschte Schweigen. Feuerpfote hörte, wie auf der anderen Seite der Lichtung ein Schüler aus dem FlussClan etwas murmelte, aber rasch von einem Ältesten zum Schweigen gebracht wurde.
Zufrieden, dass er nun die Aufmerksamkeit aller Katzen hatte, fuhr Braunstern fort: »Jedes Jahr zerstören die Zweibeiner mehr von unserem Territorium. Wenigstens ein Clan muss stark bleiben, wenn alle Clans überleben sollen. Der SchattenClan gedeiht, während ihr alle zu kämpfen habt. Und es kann eine Zeit kommen, in der ihr uns braucht – zu eurem Schutz.«
»Du zweifelst an unserer Stärke?«, fauchte Tigerkralle. Seine hellen Augen funkelten den Anführer des SchattenClans drohend an und seine mächtigen Schultern bebten vor Anspannung.
»Ich erwarte eure Antwort nicht jetzt sofort.« Braunstern überging die Herausforderung des Kriegers. »Kehrt zurück in euer Territorium und erwägt meine Worte. Aber bedenkt Folgendes: Zieht ihr es vor, eure Beute zu teilen, oder wollt ihr vertrieben werden, heimatlos umherziehen und hungern?«
Krieger, Älteste und Schüler sahen sich ungläubig an.
In der folgenden spannungsgefüllten Pause trat Streifenstern vor, blickte auf seinen Clan hinab und verkündete ruhig: »Ich habe
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