Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
gibt keine Garantie, dass du auch ein richtiger Krieger wirst. Es könnte sich als zu schwierig für dich erweisen. Schließlich bist du an ein bequemes Leben gewöhnt.«
Die Worte von Löwenherz reizten Sammy. Er wandte den Kopf und blickte den goldgestreiften Kater an. »Warum bietet ihr mir dann überhaupt die Gelegenheit?«
Es war jedoch Blaustern, die ihm antwortete: »Du hast recht, dass du nach unseren Beweggründen fragst, junger Kater. Der Grund ist, dass der DonnerClan mehr Krieger braucht.«
»Dir muss klar sein, dass Blaustern dieses Angebot nicht leichtfertig macht«, sagte Löwenherz warnend. »Wenn du von uns ausgebildet werden willst, müssen wir dich in unseren Clan aufnehmen. Du musst entweder mit uns leben und unsere Lebensweise respektieren oder für immer in dein Zweibeinerheim zurückkehren. Du kannst nicht mit einer Pfote in deiner Welt und mit der anderen in unserer Welt leben.«
Eine kühle Brise kam im Unterholz auf und zauste Sammys Fell. Er schauderte, aber nicht vor Kälte, sondern vor Aufregung wegen der unglaublichen Möglichkeiten, die sich vor ihm auftaten.
»Fragst du dich, ob es sich lohnt, dein bequemes Hauskatzendasein aufzugeben?«, fragte Blaustern freundlich. »Aber kennst du auch den Preis, den du für deine Wärme und das Futter zahlen musst?«
Sammy sah sie unsicher an. Es stimmte schon, sein Zusammentreffen mit diesen Katzen hatte ihm gezeigt, wie einfach und luxuriös sein Leben eigentlich war.
»Ich sehe, dass du noch ein Kater bist«, fuhr Blaustern fort, »trotz des Zweibeinergestanks, der in deinem Fell hängt.«
»Wie meinst du das: noch ein Kater?«
»Du bist von den Zweibeinern noch nicht zum Abschneider gebracht worden«, sagte Blaustern ernst. »Denn dann wärst du ganz anders. Sicherlich nicht mehr so wild darauf, mit einer Clan-Katze zu kämpfen.«
Sammy war verwirrt. Doch plötzlich musste er an Henry denken, der seit seinem Besuch beim Tierarzt fett und faul geworden war. War es das, was Blaustern mit dem Abschneider meinte?
»Der Clan mag nicht in der Lage sein, dir so leicht Nahrung oder Wärme zu bieten«, fuhr Blaustern fort. »In der Zeit der Blattleere können die Nächte im Wald grausam sein. Der Clan wird von dir große Treue und harte Arbeit verlangen. Man wird von dir erwarten, dass du den Clan, wenn nötig, mit deinem eigenen Leben beschützt. Und es gibt viele Mäuler zu füttern. Aber der Lohn ist groß. Du wirst ein Kater bleiben. Du wirst in den Lebensweisen der Wildnis ausgebildet werden. Du wirst lernen, was es bedeutet, eine richtige Katze zu sein. Die Stärke und die Gemeinschaft des Clans werden immer mit dir sein, selbst wenn du allein auf Jagd gehst.«
Sammy schwirrte der Kopf. Blaustern schien ihm das Leben anzubieten, das er in seinen Träumen so oft geführt hatte und das so verlockend schien, aber konnte er auch in der Wirklichkeit so leben?
Löwenherz unterbrach seine Überlegungen: »Wir sollten gehen, Blaustern. Lass uns hier nicht weiter unsere Zeit vergeuden. Wir müssen rechtzeitig zu Mondhoch die andere Patrouille treffen. Tigerkralle wird sich schon fragen, was aus uns geworden ist.«
»Wartet«, miaute Sammy. »Kann ich mir euer Angebot überlegen?«
Blaustern blickte ihn eine lange Weile an und nickte dann. »Löwenherz wird morgen bei Sonnenhoch hier sein«, sagte sie. »Gib ihm dann deine Antwort.«
Blaustern murmelte leise ein Signal und wie in einer einzigen Bewegung drehten sich die drei Katzen um und verschwanden im Unterholz.
Sammy blinzelte. Aufgewühlt und verunsichert starrte er durch das Laubdach über sich hinauf zu den Sternen, die am klaren Himmel funkelten. Der Geruch der Clan-Katzen hing noch schwer in der Abendluft. Und als er sich umwandte und auf den Weg nach Hause machte, spürte er ein merkwürdiges Gefühl in seinem Inneren, das ihn zurück in die Tiefen des Waldes zog. Sein Fell prickelte angenehm in dem leichten Wind und die raschelnden Blätter schienen seinen Namen hinein in die Schatten zu flüstern.
3. Kapitel
Als Sammy am nächsten Morgen ausschlief, kehrte der Mäusetraum noch lebhafter zurück als zuvor. Von seinem Halsband befreit, pirschte er sich im Mondlicht an das furchtsame Tier heran. Aber diesmal wusste er, dass er beobachtet wurde. Aus dem Schatten des Waldes sah er Dutzende von gelben Augen leuchten. Die Clan-Katzen waren in seine Traumwelt eingedrungen.
Sammy erwachte und blinzelte im hellen Sonnenschein, der über den Küchenfußboden strömte. Sein Fell fühlte
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