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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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eine Bewegung im Laub, einen Zipfel Fell dort unten zwischen den Büschen, aber er sah nichts außer dem Unterholz, das überall den Waldboden bedeckte.
    »Benutze deine Nase. Du solltest sie inzwischen riechen«, zischte Weißpelz ungeduldig.
    Sammy schloss die Augen und schnüffelte. Weißpelz hatte recht. Die Gerüche hier waren ganz anders als der Katzengeruch, den er bisher kannte. Die Luft roch stärker, erzählte von vielen, vielen Katzen.
    Er nickte nachdenklich und erklärte: »Ich kann Katzen riechen.«
    Löwenherz und Weißpelz tauschten amüsierte Blicke.
    »Es wird eine Zeit kommen – falls du in den Clan aufgenommen wirst –, in der du jeden einzelnen Katzengeruch erkennen und benennen kannst«, sagte Löwenherz. »Komm mit!« Geschmeidig ging er voran, zwischen den Felsbrocken hinab zum Grund der Schlucht, und schob sich dort durch ein dichtes Ginstergebüsch. Sammy folgte ihm und Weißpelz bildete den Schluss. Der stachlige Ginster strich an Sammys Flanken entlang und das Gras unter seinen Pfoten war zu einem breiten, stark riechenden Pfad niedergetrampelt. Das muss der Haupteingang zum Lager sein, überlegte er.
    Hinter dem Ginster öffnete sich eine Lichtung. Der Boden in der Mitte bestand aus nackter, harter Erde, festgetreten durch viele Generationen von Pfotenschritten. Das Lager musste hier schon lange Zeit bestehen. Sonnenflecken erfüllten die Lichtung und die Luft war warm und windstill.
    Sammy sah sich mit großen Augen um. Überall waren Katzen. Sie saßen allein oder in Gruppen beisammen, teilten sich eine Mahlzeit oder pflegten sich schnurrend gegenseitig das Fell.
    »Unmittelbar nach Sonnenhoch, wenn der Tag am heißesten ist, ist die Zeit des Zungengebens«, erklärte Löwenherz.
    »Zungengebens?«, wiederholte Sammy.
    »Clan-Katzen verbringen immer einige Zeit damit, sich gegenseitig das Fell zu pflegen und Neuigkeiten des Tages auszutauschen«, sagte Weißpelz. »Wir nennen das ›die Zunge geben‹. Es ist ein Brauch, der die Mitglieder eines Clans aneinander bindet.«
    Die Katzen hatten offenbar Sammys fremden Geruch wahrgenommen, denn neugierige Köpfe wandten sich ihm zu und starrten in seine Richtung.
    Sammy war mit einem Mal zu schüchtern, den Blick der Katzen direkt zu erwidern, und sah sich auf der Lichtung um. Sie war von kräftigem Gras umgeben, dazwischen lagen Baumstümpfe und ein umgestürzter Baum. Ein dichter Wall von Farn und Ginster grenzte das Lager gegen den Rest des Waldes ab.
    »Da drüben«, sagte Löwenherz und schnippte mit dem Schwanz zu einem undurchdringlich scheinenden Gewirr von Brombeerranken hinüber, »ist die Kinderstube, wo die Königinnen sich um die Jungen kümmern.«
    Sammy drehte die Ohren in Richtung des Gebüschs. Er konnte nicht durch das Gewirr der stachligen Ranken blicken, aber aus dem Inneren hörte er das Miauen mehrerer Kätzchen. Eine gelblich braune Kätzin zwängte sich durch einen schmalen Spalt auf der Vorderseite . Das muss eine der Königinnen sein , dachte Sammy.
    Eine andere, gescheckte Katze mit deutlich schwarzer Zeichnung tauchte hinter dem Brombeergebüsch auf. Die beiden leckten sich freundschaftlich zwischen den Ohren, bevor die Gescheckte in die Kinderstube glitt und beruhigend auf die maunzenden Jungen einsprach.
    »Unsere Jungen werden von allen Königinnen gemeinsam betreut«, erklärte Löwenherz. »Alle Katzen dienen dem Clan. Die Treue zum Clan ist das oberste Gebot im Gesetz der Krieger. Diese Lektion musst du schnell lernen, wenn du bei uns bleiben willst.«
    »Da kommt Blaustern«, miaute Weißpelz und sog schnüffelnd die Luft ein.
    Auch Sammy prüfte die Luft und freute sich, dass er den Duft der grauen Kätzin schon erkannte, ehe sie einen Augenblick später neben ihnen aus dem Schatten eines großen Felsens auf die Lichtung trat.
    »Er ist also gekommen«, schnurrte Blaustern ihren Kriegern zu.
    Weißpelz antwortete: »Löwenherz war vom Gegenteil überzeugt.«
    Blausterns Schwanzspitze zuckte ungeduldig. »Nun, was hältst du von ihm?«, fragte sie.
    »Er hat auf dem Rückweg trotz seiner Winzigkeit gut mitgehalten«, gab Weißpelz zu. »Für ein Hauskätzchen scheint er jedenfalls sehr kräftig zu sein.«
    »Also sind wir uns einig?« Blaustern blickte Löwenherz und Weißpelz fragend an. Beide nickten. »Dann werde ich sein Kommen dem Clan mitteilen.«
    Blaustern sprang auf den Felsen und rief: »Ich fordere alle Katzen auf, die alt genug sind zum Beutemachen, sich hier unter dem Hochstein zu einem

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