Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
seinem zerbröckelnden Holzrahmen nachgab.
Spatzenschweif
sprang neben sie auf den Sims, während Bienenwolke und Blütenduft über die Dornenbarriere
setzten und die Krallen in langen, quietschenden Kratzern über die Tür rissen.
Blattstern sah die Kampfeslust in Blütendufts Augen leuchten. Jetzt, nachdem
der Angriff begonnen hatte, waren die Ängste der grauen Kätzin verschwunden.
Die übrigen Clan-Katzen versammelten sich dicht vor dem Nest und heulten,
peitschten mit den Schwänzen und gruben die Krallen in den Boden. Blattsterns
Bedenken kehrten zurück. Die Katzen sahen so aus, als warteten sie nur auf eine
Gelegenheit, mit Krallen und Zähnen auf ihren Gegner einzuschlagen. Würden sie
sich zurückhalten können? Würden sie dem gefährlichen Zweibeiner oder seinem
Hund nicht zu nahe kommen?
Ihr
Blick traf auf Scharfkralles Blick, der Zweite Anführer nickte rasch und sprang
hinab zu den Kriegern auf dem Boden. »Denkt daran, wir wollen dem Zweibeiner
nur Angst einjagen!«, rief er. »Wir wollen keine Verletzten.«
Plötzlich
erhellte Licht eines der Löcher hoch oben in der Wand. Es warf ein
scharfkantiges, gelbes Viereck auf das Gras, in dessen Schein Minzpfote und
Salbeipfote gefangen waren. Die beiden Schüler erstarrten vor Schreck.
»Geht
zurück!«, schrie Scharfkralle und wedelte mit dem Schwanz, um seine
Clan-Kameraden vom Nest wegzujagen.
Blattstern
wiederholte das Signal. »Haltet Abstand! Versteckt euch!«, befahl sie.
Die
Katzen suchten Deckung auf beiden Seiten des Nests und ließen so einen freien
Raum vor der Tür. Blattstern kauerte in einem Farnbusch, Klops dicht neben ihr.
Der braune Kater zitterte, seine Augen waren aufgerissen und sein Blick war unbeweglich
auf das Licht in der Mauer des Zweibeinerbaus gerichtet. Blattstern konnte ein
Poltern und Rufe des Zweibeiners hören, die Tür flog auf und der Hund stand
keuchend und mit heraushängender Zunge auf der Schwelle. Blattstern
erschauerte. Seine Beine waren lang und knochig, die Muskeln harte Stränge
unter einem glatten Fell, seine kleinen Augen glitzerten im Mondlicht.
Die
Katzen neben dem Zweibeinernest verstummten, ein einzelnes gespenstisches
Heulen erhob sich vom entfernten Ende des Gartens. Jedes Haar in Blattsterns
Fell kribbelte. Es jagt sogar mir Angst ein, dabei weiß ich, was es ist! Sie
schob den Kopf aus dem Farn und sah Hoppelfeuer, Cora und Kieselschatten als
verschwommene Gestalten am Rand des Gartens. Spitze, weiße Zähne glitzerten, bis
Hoppelfeuer aufhörte zu heulen und das Maul schloss.
»Komm
her, du Flohpelz!«, reizte Kieselschatten den Hund. »Versuch uns doch zu fangen!«
Der
Zweibeiner, noch unsichtbar im Bau, bellte etwas, das wie ein Befehl klang. Der
Hund sprang über die Dornenbarriere und preschte durch den Garten auf die drei
Krieger zu.
Lauft!
Jetzt!, trieb Blattstern sie lautlos an.
Zu ihrem
Entsetzen blieben alle drei Katzen stehen, fauchten herausfordernd, bis der
Hund fast bei ihnen angelangt war. Dann wirbelten sie herum und rasten durch
den niedergerissenen Zaun auf den Waldrand zu, der Hund dicht auf ihren Pfoten.
SternenClan,
beschütze sie!, betete
Blattstern. Dann verlor sie die Katzen aus den Augen, die den Hund tiefer in
die Brombeeren lockten. Kaum war der Hund verschwunden, fingen die verbliebenen
WolkenClan-Krieger wieder an zu heulen.
Eine
schwere, schlurfende Bewegung erregte Blattsterns Aufmerksamkeit. In kalter Wut
kniff sie die Augen zusammen, als der alte Zweibeiner, der Blütenduft und ihre
Jungen gequält hatte, nun vor ihnen aufragte. Der Zweibeiner raffte seine
zerlumpten Felle um sich zusammen, stieß ein ärgerliches Knurren aus und machte
einen Schritt vor, mitten hinein in die Barriere aus Dornen. Mit einem Schrei
stolperte er über die Äste, die sich an seinen Füßen verfingen, er stürzte und
fiel direkt aufs Gesicht. Seine Hinterpfoten verwickelten sich immer mehr in
den Brombeerranken, während er mit den Vorderpfoten um sich schlug und
aufzustehen versuchte.
Er
schaffte es, sich aufzurichten, in einer Vorderpfote hielt er einen Ast
umklammert. Wütend blickte er sich auf der Lichtung um. Blattstern zuckte vor
seiner Wut und seinem Angstgeruch zurück. Spatzenschweif glitt aus der Deckung
eines Busches. Sofort stolperte der Zweibeiner auf ihn zu und hieb mit dem Ast
in seine Richtung, doch der Kater wich mit Leichtigkeit seitlich aus. Weitere
Katzen tauchten aus ihren Verstecken auf, rannten über das Gras, die Ohren
angelegt, die Lippen
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