Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
tapfer! Und der Zweibeiner hat verdient, dass ihm Angst
eingejagt wurde. Du weißt, was er Blütenduft und ihren Jungen und Spitzmauszahn
angetan hat.«
»Gewiss
habt ihr den Kampf gewonnen«, knurrte Wolkenjäger. »Der Zweibeiner ist völlig
verängstigt, das versichere ich dir.«
Blattstern
schnippte frustriert mit dem Schwanz. »Haben wir uns richtig verhalten?«,
platzte sie dann heraus.
Wolkenjäger
schenkte ihr einen langen Blick aus unergründlichen, grünen Augen. »Nur die
Zeit wird das zeigen«, miaute er schließlich. »Zweibeiner sind nicht die
üblichen Feinde eines Clans. Sie stehlen keine Beute oder bedrohen Grenzen wie
andere Katzen und sie töten auch nicht Junge wie Füchse und Dachse.«
»Dann
habe ich also das Gesetz der Krieger gebrochen?«, flüsterte Blattstern
bekümmert. »Habe ich Unrecht getan, indem ich einen Kampf zum Zweibeinernest
getragen habe?«
Zu ihrer
Erleichterung schüttelte Wolkenjäger den Kopf und streute Sternenlicht um sie
herum. »Du bist die Anführerin des WolkenClans«, stellte er klar. »Du musst
Zutrauen haben in das, was du tust. Wenn der Zweibeiner eine Bedrohung für
deinen Clan war, dann hast du recht getan, ihn anzugreifen.«
Gewiss
war er eine Bedrohung, aber dennoch…
»Ich
will nur wissen, was die anderen Clans getan hätten«, bekannte sie.
»Aber
ihr seid nicht die anderen Clans.« Das silberne Leuchten in Wolkenjägers Fell
erstrahlte kräftig und begann dann zu verblassen. »Du musst deinen eigenen Weg
finden.«
Sein
Umriss wurde schwächer, war nur noch ein Glitzern von Sternenstaub vor dem
Fels, dann war er verschwunden.
Blattstern
starrte auf die Stelle, wo er gestanden hatte. Sie war immer noch beunruhigt.
Wie konnte sie einen Weg für den WolkenClan finden, wenn es keine klare Wahl
gab, die sie treffen konnte? Ich hoffe, ich habe heute Nacht die richtigen
Entscheidungen getroffen. Ich wünschte, ich könnte mir da sicher sein…
Blattstern
kehrte in die Schlucht zurück. Der Clan feierte noch und gab sich am Fuß des
Großen Felshaufens die Zungen. Sie war erleichtert, dass sich die
Neuankömmlinge zu den anderen gesellt hatten und mit ihnen die Beute teilten.
Scharfkralle
trat zu ihr am Fuß des Pfads. »Wir haben uns heute Nacht gut geschlagen«, bemerkte
er und zuckte zufrieden mit den Schnurrhaaren. »Der Clan fühlt sich stark und
einig.«
»Das
stimmt«, murmelte Blattstern.
»Der
Angriff auf den Zweibeiner hat uns alle geeint«, fuhr ihr Stellvertreter fort.
»Du siehst, wir brauchen die Hauskätzchenkrieger in Wirklichkeit gar nicht.«
Blattstern
blickte ihn erschrocken an. Hat er eine solche Abneigung gegen die
Tageslichtkrieger? Sie und Scharfkralle hatten während des Angriffs gut
zusammengearbeitet, hatten gegenseitig ihre Führerschaft gestärkt und unausgesprochene
Zeichen verstanden und ihre Clan-Kameraden sicher geführt. Aber jetzt wurde die
alte Uneinigkeit wieder deutlich. Blattstern fand keine Antwort, wandte ihrem
Zweiten Anführer den Rücken zu und stakste zurück in ihren Bau.
Fröhliches
Jaulen weckte Blattstern am nächsten Morgen. Sie gähnte, erhob sich aus ihrem
Nest und fühlte schmerzhaft die Steifheit in ihren Muskeln von dem Marsch durch
den Wald und dem Angriff. Ihr war, als hätte sie nicht mehr als ein paar
Herzschläge geschlafen, doch als sie zum Eingang ihres Baus trat, war die Sonne
schon über die Schlucht gestiegen. Warmes Licht fiel über die Felsen und ließ
den Fluss aufblitzen.
Fünf
Katzen tauchten oben an der Schlucht auf und rasten den Pfad herab, riefen laut
und voller Energie ihre Begrüßungen. Ziegensturm erblickte Blattstern und blieb
mit einem Schwanzwedeln stehen. »Hier sind wir! Bereit für den Angriff!«
Blattstern
fühlte ihr Herz in die Pfoten plumpsen. Was soll ich ihnen sagen? Sie
machte sich vorsichtig auf den Weg über die Felswand zu Ziegensturm und den
anderen. Aber bevor sie die Tageslichtkrieger erreichte, streckte Springschweif
den Kopf aus dem Kriegerbau.
»Ihr
kommt zu spät!«, verkündete die schildpattfarbene Kätzin. »Wir haben letzte
Nacht angegriffen und es ist richtig gut gelaufen.«
Blattstern
zuckte zusammen. Wenn ich doch nur rechtzeitig gekommen wäre, dann wäre ich
ein wenig taktvoller gewesen!
»Was?«
Pechkralle krümmte den Rücken und fauchte verärgert. »Ihr habt es ohne uns
gemacht?«
Die
gewöhnlich sanfte Tupfenpfote peitschte mit dem Schwanz und sah genauso wütend
aus wie ihre Mentorin.
Weißmond
und Elsterpelz blickten sich
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