Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mission - Hunter, E: Warrior Cats - Special Adventure. Feuersterns Mis - WARRIORS, FIRESTAR'S QUEST
neigte respektvoll den Kopf. »Danke, Feuerstern«, miaute er. »Ich werde dich nicht enttäuschen.« Seine Augen glänzten. Er machte einen plötzlichen Satz in die Luft, dann stürmte er den Rest der Schlucht hinab und wartete am Eingang des Ginstertunnels. Feuerstern sah ihm belustigt nach. Er konnte sich noch gut erinnern, wie er selbst sich damals gefühlt hatte, so als hätte er zu viel Kraft in seinen vier Pfoten, als könnte er ewig durch den Wald rennen.
»Du solltest lieber etwas schlafen«, ermahnte er dann seinen Schüler. »Du wirst morgen Nacht Wache halten müssen.«
»Wenn du meinst, Feuerstern ...« Brombeerpfote zögerte und bearbeitete den sandigen Boden mit den Krallen. »Ich könnte dir zuerst noch etwas Frischbeute besorgen.«
»Nein, geh nur«, antwortete sein Anführer. »Du bist jetzt so aufgeregt, dass du es gar nicht merken würdest, wenn dich ein Fuchs auffrisst.« Brombeerpfote wedelte mit dem Schwanz und preschte durch den Ginstertunnel ins Lager.
Feuerstern blieb noch eine Weile draußen und ließ sich auf einem flachen Felsen nieder, den Schwanz um die Pfoten geringelt. Er konnte nichts hören außer dem schwachen Rascheln der Blätter und dem winzigen Trippeln von Beutetieren im Unterholz.
Die Schlacht mit dem BlutClan hatte ihren Schatten auf sämtliche Clans geworfen. Noch mehr als einen Blattwechsel danach waren alle Katzen im Wald beim Knacken eines Zweiges aufgesprungen und hatten Fremdlinge verjagt, als hinge ihr Leben davon ab. Sie hatten sogar Angst, sich dem Zweibeinerort zu nähern für den Fall, dass dort überlebende Mitglieder des BlutClans lauerten. Aber nun, fünf Monde später, ging es dem DonnerClan gut. Ab morgen würden sie einen neuen Krieger haben, und die Schüler Regenpfote, Schlammpfote und Ampferpfote hatten sich nach drei Monden Training ebenfalls gut entwickelt. Auch sie würden gute Krieger werden – das war nur natürlich, wenn man bedachte, wer ihr Vater war. Tagtäglich erinnerten sie Feuerstern an seinen ersten Stellvertreter Weißpelz, der im Kampf mit Knochen, dem bösartigen Zweiten Anführer des BlutClans, ums Leben gekommen war. Noch immer trauerte er um den alten, weißen Krieger.
Da er mit Erinnerungen an seinen alten Freund beschäftigt war, dauerte es einen Augenblick, bis er das schwache Geräusch einer Katze wahrnahm, die leichtpfotig durch das Unterholz ging. Er sprang auf und blickte sich um, sah aber nichts.
Er hatte sich wieder hingesetzt, als das Geräusch erneut zu hören war. Diesmal warf Feuerstern den Kopf rechtzeitig herum und sah die bleiche Katzengestalt etwas weiter oben in der Schlucht stehen.
Träume ich? Hat Weißpelz den SternenClan verlassen, um mich zu besuchen?
Aber dieser Kater war kleiner als Weißpelz und sein Fell war grau mit weißen Flecken. Er starrte ihn direkt an, die Augen waren dunkel und ernst, als versuchte er ihm etwas zu sagen. Feuerstern hatte ihn vorher nie gesehen. Konnte es ein Streuner sein? Oder schlimmer – konnte der BlutClan sich von seiner Niederlage erholt haben und in den Wald zurückgekehrt sein?
Er sprang auf die Pfoten und stürmte die Schlucht hinauf auf die fremde Katze zu, aber sowie er sich bewegte, verschwand sie. Als er zwischen den Felsen suchte, konnte er sie nicht finden. Es gab nicht einmal Pfotenspuren. Er prüfte die Luft, und da spürte er noch einen schwachen, unbekannten Hauch, fast überlagert von den Gerüchen des DonnerClans, die aus dem Lager zu ihm drangen.
Langsam ging Feuerstern auf seiner eigenen Fährte zurück und setzte sich wieder auf den Felsen. Er blickte in die Schatten und alle seine Sinne waren jetzt angespannt. Aber er sah nichts mehr von der fremden grauen Katze.
2. Kapitel
Während Feuerstern noch wartete, ob die Katze zurückkehren würde, zogen sich Wolken über seinem Kopf zusammen und verdunkelten die Sterne. Große Regentropfen prasselten auf die Felsen in der Schlucht und entwickelten sich rasch zu einem stetigen Niederschlag. Feuerstern zwängte sich durch den Ginstertunnel ins Lager und sprintete über die Lichtung zu seinem Bau am Fuß des Hochsteins.
Hinter dem Flechtenvorhang war die Höhle trocken. Ein Schüler hatte sein Bettmaterial gewechselt und frisches Moos und Farn zu einem weichen Haufen aufgeschichtet. Feuerstern schüttelte den Regen aus dem Fell, rollte sich zusammen und legte den Schwanz über die Nase. Bald schläferte ihn der stetig trommelnde Regen ein.
Das Geräusch ließ nach und Feuerstern öffnete die Augen.
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