Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick
Widersachers und bohrte ihm die Krallen ins Fleisch, worauf dieser versuchte, ihn abzuschütteln, aber Löwenpfote ließ nicht los. Jetzt griff Krähenfeder von vorn an, verpasste dem Hund flink einen Katzer auf die Nase und war gleich wieder weg. Dann steckte ihm Aschenpelz den Kopf zwischen die Pfoten und biss ihm so heftig ins Vorderbein, dass Blut aus der Wunde spritzte. Als der Hund unter Löwenpfote schwankte, bohrte ihm der Schüler die Krallen nur noch tiefer ins Fleisch.
Aufjaulend vor Schmerz, versuchte er noch einmal, Löwenpfote abzuschütteln. Der ließ aber nicht nach und hielt währenddessen nach Heidepfote Ausschau. Sein Herz begann zu rasen, als er ihren hellbraunen Pelz auf den Hund zusausen sah.
»Was hast du vor?«, schrie er.
»Dir helfen!«, jaulte sie zurück. Sie schoss um den Hund herum und zog ihm ihre Krallen über die Hinterläufe. Wieder heulte der Hund auf, dann fiel er um. Löwenpfote schrie erschrocken auf, als der Hund ihn überrollte. Er war weich im nassen Moos gelandet, während der Hund sich aufrappeln konnte, kehrtmachte und sich knurrend auf ihn stürzen wollte. Mit einem Satz sprang Löwenpfote wieder auf und wich seitwärts aus. Kiefer schnappten hinter ihm, dann folgte ein panischer Schrei. Er wirbelte herum und sah Aschenpelz, der mit den Vorderpfoten nach der Schnauze des Hundes ausholte. Krähenfeder und Birkenfall taten es ihm gleich, während ihm Heidepfote jetzt von hinten in die Beine biss. Löwenpfote eilte ihr zu Hilfe, und so schlugen und bissen und krallten sie gemeinsam auf den Hund ein, bis er die Flucht ergriff.
Löwenpfote wollte ihm nachjagen, aber Aschenpelz rief ihn zurück. »Der hat bestimmt vorerst genug!«
Löwenpfote blieb stehen und blickte dem massigen Hund nach, der jaulend vor seinen Angreifern davonlief. Aber wo war der zweite Angreifer? Löwenpfote suchte das Gelände ab, bis er befriedigt feststellte, dass auch er sich bereits über die Heide entfernte. Eilig folgte er seinem Gefährten.
Mit zerzaustem Pelz und an einem Ohr blutend, kam Graustreif aus dem Ginster getappt, aber seine Augen strahlten. Hinter ihm tauchte Millie auf, gefolgt von Fetzohr und Hasenpfote.
»Wo ist Brombeerkralle?«, fragte Aschenpelz.
»Hier!«, ertönte Brombeerkralles tiefes Miauen oben vom Abhang. Mit weiten Sprüngen näherte er sich, dicht gefolgt von Spinnenbein, Nachtwolke und Eulenbart.
»Der WindClan schuldet euch Dank«, miaute Krähenfeder förmlich.
Brombeerkralle neigte den Kopf. »Wir würden euch gern ins Lager begleiten, um nachzusehen, ob dort alle wohlauf sind.«
Krähenfeder kniff die Augen zusammen, dann nickte er. »Mir nach«, miaute er und lief über die Wiese voraus.
Löwenpfote reihte sich neben Heidepfote ein und so folgten sie gemeinsam ihren Mentoren zum WindClan-Lager. Allmählich ließ der Regen nach, aber Löwenpfote tropfte immer noch das Wasser von den Schnurrhaaren.
»Alles in Ordnung?«, flüsterte er.
Mit ihren sanften Augen sah sie ihn von der Seite an. »Danke, mir geht es gut.«
Löwenpfote juckte der Pelz an einer Stelle, wo er sich im Ginster eine Schramme geholt hatte, und er hatte einige schmerzhafte Prellungen abbekommen, als der Hund auf ihn gefallen war. Er war froh, dass der bemooste Boden seinen Sturz gedämpft hatte, und zugleich stolz auf seine Blessuren. Diesmal hatte er sie sich bei der Verteidigung eines fremden Clans verdient.
»Das war sehr mutig von dir, dem Hund einfach auf den Rücken zu springen«, miaute Heidepfote. Sie deutete mit der Schnauze nach vorn. »Wir sind da.«
Ginster und Heide im Wechsel mit stacheligen Brombeerbüschen bildeten eine Barriere um die Senke im Boden. Löwenpfote folgte Heidepfote durch einen verschlungenen Tunnel. Dann tauchte plötzlich der graue Himmel über ihnen auf und darunter eine Lichtung, umringt von einer dichten Hecke mit weiteren Tunnelöffnungen, hinter denen Löwenpfote die Baue der WindClan-Katzen vermutete.
Beim Eintreffen der Patrouille spähten Gesichter aus den Bauen und Katzen korchen zögernd ins Freie. Ein Junges piepste ängstlich auf. »Nur ruhig, Bussardjunges«, tröstete eine Königin aus dem Inneren der Hecke.
Nicht weit entfernt von dem noch immer jammernden Jungen schlüpfte Kurzstern aus einem Tunnel.
»Wir haben sie verjagt«, berichtete Fetzohr.
»Gut«, miaute Kurzstern.
»Wie geht es den Jungen?«, fragte Krähenfeder.
»Sie haben sich erschreckt, aber das geht vorbei«, antwortete Kurzstern.
Immer mehr WindClan-Katzen traten
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