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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Gutenachtgruß zu, als sie ihre Mahlzeit beim Halbfels beendet hatten.
    Distelpfote sah auf. »Jetzt schon?«
    »Ich bin müde.«
    »Gib doch zu, dass du bloß nicht mehr im Regen hocken willst«, spöttelte Löwenpfote.
    Häherpfote knurrte. Es war nicht der Regen, dem er entkommen wollte. Löwenpfote redete seit Tagen über nichts anderes als den Kampf gegen die Hunde und das wollte sich Häherpfote nicht noch länger anhören. Er hatte sowieso schon vermutet, dass sich Löwenpfote den Spinnwebverband so früh abgemacht hatte, damit er seinen Clan-Gefährten endlich die Narben zeigen konnte.
    Missmutig schob sich Häherpfote durch den Brombeervorhang in den Heilerbau. Er würde bis zum Ende seines Lebens nur die Narben vorzeigen können, die er beim Sturz in Kaninchenlöcher abbekam. Warum konnte er nichts Richtiges tun, um seinem Clan zu helfen, so wie Löwenpfote? Nachdem seine Clan-Gefährten die Hunde verjagt hatten, durfte er sie zusammenflicken, aber das war nichts im Vergleich mit einem Kampf zur Verteidigung seines Clans.
    »Hört sich so an, als hätte der Regen immer noch nicht aufgehört«, bemerkte Blattsee, als er in den Bau getappt kam.
    »Er lässt nach«, antwortete Häherpfote.
    »Wenigstens können wir dann vielleicht noch vor dem nächsten Vollmond frische Kräuter sammeln.«
    Häherpfote war sich da nicht so sicher. Der Wind hatte den ganzen Tag die rauen Gerüche aus den Bergen ins Lager getragen. Er befürchtete, dass der Frost den Wald noch einmal mit seinen Klauen packen würde, bevor mit der Blattgrüne neues Leben erwachte. »Vielleicht sollten wir uns morgen nach den ersten frischen Blättern auf die Suche machen«, schlug er vor und rollte sich in seinem Nest zusammen. Bevor sie vom Frost zerstört werden.
    »Vielleicht«, murmelte Blattsee, die schon fast eingeschlafen war. »Wir sollten ihnen aber erst Gelegenheit zum Wachsen geben, bevor wir damit anfangen.«
    Häherpfote hätte ihr gern widersprochen und sie darauf hingewiesen, dass der Wind gedreht hatte. Aber er ärgerte sich immer noch über Feuerstern, der seine Warnung vor den Hunden ausgeschlagen hatte. Wozu soll ich etwas sagen, wenn doch niemand auf mich hört?
    Häherpfote schlief traumlos, und als er in der Morgendämmerung seine Schnauze aus dem Nest streckte, stach ihm die frostige Kälte in der Nase. Jetzt hatte er Gewissheit, dass der Frost wieder mit seiner ganzen Kraft über den Wald hereingebrochen war. Während er sich streckte, merkte er, dass Blattsee bereits aufgestanden war und ihre Kräutervorräte untersuchte.
    »Wir hätten gestern nach Kräutern suchen sollen«, ärgerte sie sich.
    »Haben wir zu wenig?« Häherpfote kam verschlafen angetappt. Er wusste, dass einige Gerüche in der intensiven Duftmischung fehlten.
    »Das ist die schlimmste Zeit des Jahres«, seufzte Blattsee. »Es gibt viel zu wenig frische Kräuter und der Clan ist nach der langen Blattleere schwächer denn je.«
    »Wenigstens gibt es mehr Beute als beim letzten Frost.«
    »Die sich inzwischen bestimmt wieder in die Baue zurückgezogen hat«, warf Blattsee ein. »Heute Abend werden sich einige Krieger hungrig schlafen legen müssen.«
    Der froststarre Brombeervorhang raschelte und Häherpfote erkannte Langschweif am Geruch.
    Seine Furcht verwandelte sich in Zorn. Kein Wunder, dass ihr Kräutervorrat schwand. Ständig war er mit Kräutern für Mausefell zum Bau der Ältesten getappt. Die Älteste hatte steif und fest behauptet, es ginge ihr gut, aber Langschweif hatte sich trotzdem Sorgen um sie gemacht, wie eine ängstliche Königin um ihre Jungen.
    »Mausefell niest«, verkündete Langschweif.
    Natürlich niest sie bei dieser Kälte , dachte Häherpfote wütend. Sie ist schließlich älter als die Himmelseiche!
    Er wandte sich an den hell getigerten Krieger. »Wir haben so gut wie jedes Kraut schon ausprobiert.«
    »Versuchen wir es diesmal mit Wacholderbeeren«, schlug Blattsee vor.
    Oder mit einer Pfote Mohnsamen , sagte Häherpfote zu sich selbst. Dann schläft sie vielleicht und gönnt mir eine kleine Pause .
    »Hier.« Blattsee rollte mit der Pfote ein paar kleine Beeren zu Häherpfote. »Die kannst du ihr bringen.« Der aromatische Duft stieg ihm in die Nase. Er beugte sich vor und nahm sie vorsichtig ins Maul. Dann drehte er sich um und folgte Langschweif zum Bau der Ältesten.
    Ein eisiger Wind wirbelte um den Bau unter den Zweigen der Heckenkirsche, an denen kein einziges Blatt mehr hing.
    »Häherpfote«, empfing ihn Mausefell.

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