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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Verstand raste. Er hatte nicht vor, im Lager zu bleiben und den ganzen Morgen Moospolster auszutauschen. Wenn Blattsee zum Mondsee gehen wollte, würde er ihr folgen.
    Er trug das Moos über die Lichtung und legte es vor Graustreifs Bau ab. Dann kehrte er zu Blattsees Bau zurück, tat so, als wolle er noch mehr holen, nur eilte er diesmal direkt zum Eingang und schlüpfte unter ein Gewirr aus Brombeerranken an der Seite. Diese Ecke der Höhle war zu überwuchert, um als Schlafplatz oder zur Vorratshaltung zu dienen, und Häherpfote wusste, dass die Felswand dahinter zerklüftet genug war, um daran hochzuklettern. Über diese Abkürzung war Brombeerkralle aus dem Wald zurückgekehrt, als die Patrouille den Fuchs in der Falle entdeckt hatte. Der Weg war steil, aber Häherpfote hoffte, dass er ihn benutzen konnte, um unbemerkt aus dem Lager zu entkommen.
    Mit klopfendem Herzen kroch er zwischen den Brombeeren zur Felswand. Schnuppernd tastete er mit den Pfoten aufwärts und klammerte sich mit den Krallen an einem Busch fest, der eine Schwanzlänge über ihm im Felsen Wurzeln geschlagen hatte. Er hangelte sich aus dem Brombeerbusch, dann suchte er witternd nach dem nächsten Halt. Stück für Stück kämpfte er sich aufwärts, suchte mit den Pfoten an Grasbüscheln Halt und betete dabei, dass keine losen Steinchen prasselnd ins Lager hinabkullern und ihn verraten würden. Endlich zauste ihm eine frische Brise das Fell zwischen den Ohren. Er war bei der Klippe über dem Lager angekommen. Er bohrte seine Krallen tief ins weiche Gras und stemmte sich über den Rand der Klippe.
    Durch den Wald kletterte er eine steile Böschung zum Lagereingang hinab. Wieder auf vertrautem Gelände, hielt er eine Fuchslänge vor dem Eingang an und versteckte sich im Gebüsch.
    Wenig später kam Blattsee auf dem Waldboden angetappt. Häherpfote ließ sie vorbei, dann schlich er in einigem Abstand und seitlich leicht versetzt hinter ihr her, um nicht von ihr entdeckt zu werden, falls sie sich umdrehen würde. Er schlängelte sich zwischen den Bäumen durch, die ihm einen guten Schutz boten, und verließ sich auf seine Schnurrhaare und den sicheren Instinkt. Wenig später stieg ihm WindClan-Geruch in die Nase. Blattsee hatte den Weg ins hügelige Moorland eingeschlagen. Sie überquerte die Grenze jedoch nicht, sondern wandte sich der Sonne zu und lief weiter, bis das Gelände steiler wurde und allmählich immer weniger Bäume wuchsen.
    Häherpfote hörte einen Bach plätschern und folgte Blattsees Geruchsspur, die den weichen Grasboden hinter sich ließ und über rauen Felsbrocken am rauschenden Wasserufer weiterführte. Zitternd im frischen Wind, vergrößerte er seinen Abstand. Hier gab es kaum noch Deckung, die ihn schützen würde. Er musste sich auf die Tarnung seines getigerten Pelzes vor dem felsigen Untergrund verlassen müssen. Wenigstens würde das Wasserrauschen seine ungelenken Schritte übertönen. Über die groben Felsbrocken am Boden tasteten sich seine Pfoten auf und ab, weshalb er nur noch langsam vorwärts kam. Glücklicherweise blieb Blattsees Geruch stark und stetig.
    Plötzlich erinnerten sich seine Pfoten an den Pfad und die Bilder aus seinem Traum wirbelten in seinem Kopf. Er wanderte durch ein enges Tal, das er im Schlaf schon einmal aufgesucht hatte – jetzt wusste er also, wie es hier aussah. Er sah die Steine vor sich, die seinen Weg säumten, scharf wie Fuchszähne. Er wusste, dass von vorn ein Bach den Hang hinabtanzte, glitzernd im Sonnenlicht. Während er Blattsee zur Quelle folgte, fing sein Pelz vor Aufregung an zu kribbeln, denn jetzt erkannte er, dass der Mondsee unter dieser Quelle liegen musste.
    Vor ihm kullerten Steine und Häherpfote blieb stehen. Blattsee kletterte also über die steilen Felsen zum Kamm hinauf. Er wartete, bis das Geräusch verklungen war und er sicher sein konnte, dass sie hinter der Klippe verschwunden war. Dann folgte er ihr, stolperte von Fels zu Fels, die ihm mit ihren scharfen Kanten in die Pfoten schnitten.
    Oben blieb er außer Atem stehen. Er zitterte, inzwischen musste die Sonne hinter den umliegenden Felsen untergegangen sein. Er stand am Rand einer Senke, Blattsees Geruch stieg zu ihm auf, zusammen mit den neuen Düften nach feuchtem Stein, staubigen Flechten und frischem, klarem Wasser aus den Bergen. Die Quelle tropfte und rauschte, ihr Echo wanderte zwischen den Felswänden hin und her.
    Während er vorsichtig weitertappte, merkte er, dass ihn Katzen streiften, viele

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