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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»hat Brombeerkralle recht daran getan, mir zu berichten, was der SchattenClan gesagt hat.«
    »Wollen wir uns also von anderen Clans vorschreiben lassen, was wir tun?«, erkundigte sich Graustreif.
    »Niemals. Auf der nächsten Großen Versammlung werde ich deutlich machen, dass die Angelegenheiten des DonnerClans ganz allein unsere Sache sind«, versprach Feuerstern. »Wir werden unsere Grenzen verteidigen, wie wir es immer getan haben, und nicht zulassen, dass sich irgendein Clan in unsere Entscheidungen einmischt.«
    Ein beifälliges Raunen hallte durch den Felsenkessel, aber Häherpfote spürte immer noch Anspannung. Hier und da wurden besorgte Kommentare getuschelt, die ihm sagten, dass sich außer ihm noch andere Katze fragten, ob so viel fremdes Blut im DonnerClan etwas daran ändern konnte, was die anderen Clans von ihnen hielten, und ob vielleicht sogar der SternenClan nicht ganz einverstanden war.
    Die anderen Schüler schliefen, ihr ruhiger Atem hing wie ein Seufzen in der Luft. Nur Häherpfote war hellwach. Blattsees Worte spukten ihm unablässig durch den Kopf. Immer wieder versuchte er sich einzureden, dass er ein richtiger Krieger werden konnte, wenn er sich nur wirklich Mühe gab. Aber mit jedem Versuch wurde seine Hoffnung schwächer.
    Er würde zum Mondsee gehen. Vielleicht würde dort eine Antwort auf ihn warten. Leise schlüpfte er aus dem Bau. Ein eisiger Wind pfiff durch die kahlen Äste der Bäume. Farnpelz hielt am Eingang Wache, Häherpfote erkannte ihn am Geruch. Falls der Krieger ihn zurückschicken wollte, würde er einen anderen Weg finden, um das Lager zu verlassen.
    »Du bist noch spät unterwegs«, stellte Farnpelz fest.
    »Ich kann nicht schlafen.«
    »Das kann passieren, wenn man einen Kampf hinter sich hat«, miaute Farnpelz.
    »Ich mache einen Spaziergang in den Wald.« Häherpfote rechnete mit einer überraschten Reaktion des Kriegers, aber Farnpelz war nichts anzumerken.
    »Soll ich dich begleiten?«, bot er an. »Bach macht es bestimmt nichts aus, ihre Wache früher anzutreten.«
    »Nein, danke.«
    »Du brauchst etwas Zeit für dich allein«, vermutete Farnpelz.
    Häherpfote nickte und Farnpelz fuhr fort: »Wenigstens ist heute Nacht alles ruhig. Trotzdem werde ich für dich die Ohren spitzen, nur zur Sicherheit.«
    »Danke, Farnpelz.« Häherpfote war erleichtert, dass wenigstens einer seiner Clan-Gefährten wegen ihm nicht so viel Aufhebens machte wie bei einem neugeborenen Jungen. »Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück«, rief er, als er das Lager hinter sich ließ.
    Häherpfote kletterte den Abhang hinauf, spürte die gefrorenen, schlüpfrigen Blätter unter den Pfoten und fühlte sich allmählich nicht mehr so verzehrt von furchtsamen Gedanken. Er ließ den Clan hinter sich, der ihm mit seinem lauten und geschäftigen Treiben wie ein Moskitoschwarm in den Ohren surrte und die Sinne verwirrte. Er schlug den Weg zur WindClan-Grenze ein, auf dem er Blattsee gefolgt war, und tappte aufwärts in die Berge.
    Er hörte den Bach mit seinen scharfen Ohren bereits rauschen, lange bevor er Felsbrocken unter den Pfoten spürte. Mit zuckender Nase achtete er auf mögliche Gefahren, roch aber nur die frische, klare Luft, die ihm aus den Bergen entgegenblies. Unbeirrt folgte er dem Bach stetig aufwärts, bis er schließlich über die Felsen auf die Klippe mit den Büschen kletterte, die schützend vor der Senke wuchsen. Wieder umringten ihn die flüsternden Stimmen von leise tappenden Katzen, die gar nicht da waren. Er fand sie seltsam beruhigend, als wären sie gekommen, um ihn zu begrüßen. Häherpfote hielt am oberen Ende des Schlängelpfads inne. Die Hänge um den Mondsee konnte er zwar nicht sehen, stellte sich aber vor, wie sich der Mond im Wasser wiegte. Die Flüsterstimmen schnurrten jetzt so laut, dass sie brummend zwischen den Felsen hallten. Mit zuckenden Ohren lief er den Pfad zum Mondsee hinunter und konzentrierte sich, bis er aus dem Geflüster Worte heraushören konnte.
    »Sei willkommen, Häherpfote.«
    »Komm nur, Häherpfote.«
    Gerüche umspülten ihn, Gerüche von Katzen, die ihm seltsam vertraut vorkamen, obwohl er sich nicht an sie erinnerte.
    »Teile deinen Traum mit uns, Häherpfote.«
    Ein Pelz streifte ihn, dann ein zweiter, die Katzen geleiteten ihn zum See hinunter. Leise regte sich eine schwache Erinnerung in seinen Gedanken, an eine lange, verschneite Reise zwischen zwei weichen Pelzen, die ihn vorwärts trieben, und die Stimme seiner Mutter, die

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