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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ihm Mut zusprach.
    Am Wasserrand blieb Häherpfote stehen und legte sich auf den glatten, felsigen Boden. Er schloss die Augen und berührte die Wasserfläche mit der Nase.
    Er öffnete die Augen und fand sich in einer üppigen Waldlandschaft wieder. Hoch über seinem Kopf ragten Bäume in den blauen Himmel. Farne entfalteten ihre geschwungenen Wedel über seinem Rücken. Eine warme Brise, die frische Waldgerüche mit sich trug, streifte sein Fell. Überall um ihn herum spross feuchtes, grünes Leben.
    »Blaustern?«, rief er. »Löwenherz? Rußpelz?« Vielleicht würde ihm gelingen, was Blattsee nicht geschafft hatte, und er konnte mit ihrer Mentorin Kontakt aufnehmen.
    Eine Antwort blieb aus.
    Enttäuscht stand Häherpfote auf und lief in den Wald. Warum hatten ihn all die Stimmen in der Senke willkommen geheißen und waren jetzt nicht gekommen, um ihn in Empfang zu nehmen? Es ärgerte ihn ein wenig. Warum musste der SternenClan alles so kompliziert machen? Er wollte doch nur wissen, ob er wirklich Heiler-Katze werden musste.
    Wenigstens war es hier warm und sicher. Außerdem konnte er sehen . Er rannte los und spürte kaum, wie seine Pfoten den Boden berührten, die ihn so flink zwischen den Bäumen hindurch trugen, dass er glauben konnte, er würde fliegen. Er sauste unter den Farnwedeln durch, lauschte auf das leiseste Rascheln in den Blättern und wurde von Walddüften überwältigt, obwohl sie ihm kaum wahrnehmbar von fern entgegenwehten.
    Plötzlich tauchte da eine Leere vor ihm auf. Geruchlos. Lautlos.
    Sein Fell begann unangenehm zu kribbeln und er verlangsamte seine Schritte. Zwischen den Bäumen sah er eine Nebelwand, die ihm den Weg versperrte. Er tappte weiter, bis der Nebel um seine Pfoten waberte, am Boden wuchsen kaum noch Pflanzen. Die Bäume um ihn herum wirkten starr und leblos, mit Ästen, die erst so weit oben anfingen, dass sie keine Katze erklimmen könnte.
    »Häherpfote?«
    Sein Fell stand ihm zu Berge und sein Blick schweifte suchend durch den finsteren Wald. Endlich konnte er eine Gestalt ausmachen, die ihm bekannt vorkam. Mit ihren kräftigen Schultern und der breiten Schnauze erinnerte sie ihn an Brombeerkralle, seinen Vater.
    »Häherpfote!«, rief die Stimme noch einmal.
    Eine zweite Gestalt tauchte aus den Schatten auf und blieb neben der ersten stehen. Vor der Nebelwand sahen die beiden Umrisse mit ihren starken Schultern und breiten Nasen sehr ähnlich aus.
    »Ja?«, miaute Häherpfote und hörte sich dabei zwischen den hohen Bäumen ziemlich kläglich an.
    Die beiden Katzen kamen näher und blieben wieder stehen, dunkle Tigerpelze im Schatten zwischen den Bäumen.
    »Willkommen. Hab keine Angst. Wir sind mit dir verwandt«, miaute die größere Katze. »Ich bin Tigerstern, der Vater deines Vaters, und das hier ist sein Bruder Habichtfrost.«
    Häherpfote starrte die Katzen mit großen Augen an. In der Kinderstube hatte er Geschichten von Tigerstern gehört, der so schreckliche Dinge getan hatte. Was machten die beiden hier und warum waren sie zu ihm gekommen?
    »Wie schön, dich endlich kennenzulernen«, miaute Tigerstern, seine Augen leuchteten.
    »Brombeerkralle ist mit drei großartigen Jungen gesegnet«, fügte Habichtfrost hinzu.
    »Wir haben dir vorhin beim Kämpfen zugesehen«, schnurr-te Tigerstern. »Ich freue mich, dass du das Talent deines Vaters geerbt hast.«
    Habichtfrost sah seinen Vater an. »Und deines, Tigerstern«, miaute er.
    Häherpfote kniff die Augen zusammen. Warum machten sie ihm Komplimente, obwohl sie doch wissen mussten, dass er längst nicht so gut kämpfen konnte, wie er es sich gewünscht hätte.
    Als ob Tigerstern seine Gedanken gelesen hätte, fuhr er mit honigsüßer Stimme fort: »Wenn du willst, zeigen wir dir, wie du deine Talente besser einsetzen kannst.«
    Häherpfote sah dem riesigen Kater prüfend in die Augen, auf der Suche nach dem Gefühl, das hinter seinen Worten stecken könnte. Zu seiner Überraschung fand er tiefe Finsternis, wo er sonst Gefühle und Gedanken las. Unbehaglich trat er von einer Pfote auf die andere. »Ich … ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich Krieger werden will«, gestand er.
    »Diese Worte aus dem Mund eines Mitglieds meiner Familie?«, antwortete Tigerstern verächtlich. »Es fällt mir schwer genug, zuzusehen, wie Mottenflügel ihre Fähigkeiten als Heiler-Katze verschwendet.« Seine Schnurrhaare zuckten. »Wenigstens erkennt Distelpfote allmählich, dass sie nicht dazu geschaffen ist, sich mit den

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