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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Gefühle der beiden Krieger verborgen hatte. »Eigentlich nicht«, miaute er zögernd.
    »Vertraust du mir?«
    »Ja«, flüsterte er. Zu ihr konnte er sich vortasten, er entdeckte eine Mischung aus Zuneigung und Sorge. Er konzentrierte sich, um das Gefühl zu ergründen, folgte ihm wie einem glitzernden Bach: Da war eine flammenfarbene Katze mit einem traurigen Blick in den grünen Augen … das war Feuerstern! Diese SternenClan-Katze liebte den Anführer des DonnerClans! Aber wie konnte das sein? Tüpfelblatt hatte den Wald vor langer Zeit verlassen und Feuerstern hatte eine andere Gefährtin. Häherpfote forschte tiefer. Da war noch mehr, er wusste es, eine Botschaft umhüllt von Schatten, etwas, das er nicht benennen konnte …
    »Du hast eine bemerkenswerte Gabe«, miaute sie. Ihre Augen waren wachsam, sie schien zu wissen, dass er in ihre Gedanken eingedrungen war. »Du siehst Dinge, die keine andere Katze sehen kann. Du kannst Orte aufsuchen, die selbst für den SternenClan unerreichbar sind. Diese Stärken musst du zum Besten deines Clans einsetzen.«
    »Aber wie?«, fragte Häherpfote.
    »Werde Heiler-Katze«, miaute Tüpfelblatt.
    Nein! Er wollte das nicht hören. Er wollte Tigerstern und Habichtfrost glauben.
    »Ich will aber Krieger werden!«
    »Du hast eine besondere Gabe!«
    »Weil ich im Traum sehen kann? Das ist keine Gabe. Die anderen Clan-Katzen können immer sehen!«
    »Sie sehen aber nicht, was du sehen kannst. Wohin du gehen kannst, können sie dir nicht folgen.«
    »Na schön, ich kann den SternenClan aufsuchen! Was ist das schon!«
    »Das ist eine große Gabe!«, fauchte Tüpfelblatt.
    »Aber was bringt sie mir?«, widersprach Häherpfote. »Der ganze Clan hält mich für nutzlos.«
    »Sie wissen nicht, wie mächtig du bist.«
    »Mächtig?«, wiederholte Häherpfote.
    Tüpfelblatt begann zu zittern. »Häherpfote, du hast die Macht, das Schicksal deines ganzes Clans zu bestimmen.«
    Häherpfote starrte sie an. »Trotzdem will ich Krieger werden!«
    »Du musst dein Schicksal annehmen, Häherpfote!«
    »Das ist nicht fair!«
    »Ich weiß.« Plötzlich wurde die Stimme der Heiler-Katze sanft. Sie strich ihm mit dem Schwanz über die Schnauze, um ihn zum Schweigen zu bringen. Häherpfote wurden die Beine schwer und der Schlaf drohte ihn zu überwältigen. »Deine Gabe ist keine Last«, flüsterte sie. »Aber du brauchst Mut, denn sie ist mächtiger als die schärfste Kralle …«
    Häherpfote kämpfte verzweifelt gegen seine Müdigkeit an. Er hatte noch eine letzte Frage, die sie ihm beantworten sollte. »Nein«, protestierte er matt, als die Beine unter seinem Körper nachgaben.
    Häherpfote schlug die Augen auf. Die Welt war wieder schwarz und sein ganzer Körper schmerzte vor Kälte. Er lag am Mondsee. Langsam erhob er sich auf die Pfoten und streckte sich. Mit dem funkelnden Bild der Jagdgründe des SternenClans vor seinem geistigen Auge tappte er den Schlängelpfad zurück.
    Mächtiger als die schärfste Kralle …
    Oben angekommen, richtete Häherpfote den Blick über seine Schulter.
    Die Senke war erfüllt vom Sternenschein – das wusste er so genau, als ob er es sehen könnte. Im gleißenden Licht wirkte der Mondsee durchsichtig und die Felsen und Steine blink-ten wie Kristall. Die flüsternden Stimmen, die ihn zum See hinunter begleitet hatten, wirbelten wieder unermüdlich wie der Wind um ihn herum.
    Du musst dein Schicksal annehmen, Häherpfote.
    Und in diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er noch zahllose Monde suchen und endlos weiterwandern könnte, ohne dem zu entkommen, was er die ganze Zeit gewusst hatte.

17. KAPITEL
    Distelpfote wachte vor der Morgendämmerung auf. Frost blinkte an den Wänden des Heilerbaus. Die ganze Nacht hatte sie sich rastlos hin und her gewälzt und wusste, dass sie nicht wieder einschlafen würde. Sie konnte an nichts anderes denken als die Schlacht und daran, wie aufregend es gewesen war, gegen den SchattenClan zu kämpfen, und wie schwer es ihr anschließend gefallen war, sich ihren Schülerpflichten zu stellen und all die vielen verletzten Krieger zu versorgen. Warum musste sie den Katzen immer erst noch mehr Leid zufügen, um sie zu heilen?
    Sie streckte sich und kroch aus ihrem Nest. Ihre Muskeln schmerzten, aber das war der Preis für den Anblick der SchattenClan-Krieger, die wie Ratten über die Grenze flohen. Sie sah zu Blattsees Nest hinüber, die Heilerin schlief noch. Ihr Atem verdampfte in der eisigen Luft. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken,

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