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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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deine Schwächen«, riet ihr Bach. »Als Clan-Katze steht es dir frei, deine Bestimmung selbst zu wählen. Stammeskatzen können das nicht. Du musst diese Freiheit klug nutzen.«
    Distelpfote erinnerte sich an ihr Kampftraining mit Rußpfote. Jeden Zug hatte sie ganz automatisch umgesetzt. Sogar Wolkenschweif war beeindruckt gewesen. Und in der Schlacht hatte sie instinktiv gewusst, was zu tun war, als sie dem SchattenClan-Krieger die Pfoten unter dem Körper wegtrat. »Ich kann kämpfen«, sagte sie und ließ die Krallen spielen.
    »Du hast Kriegerqualitäten«, stimmte Bach ihr zu. »Wenn du dich bemühst, eine gute Kriegerin zu werden, wirst du deinem Clan doch den besten Dienst erweisen, meinst du nicht?«
    So leicht hatte sich Distelpfotes Herz seit Tagen nicht mehr angefühlt.
    »Vergiss aber nicht, dass du es Blattsee sagen musst.«
    Distelpfotes Herz rutschte wieder ein bisschen tiefer. »Stimmt.« Sie senkte den Blick auf ihre Pfoten. »Sie wird denken, dass ich sie im Stich lasse.«
    »Blattsee ist klug genug, um zu erkennen, wo deine Stärken liegen. Sie wird deinen Mut anerkennen, wenn du jetzt ehrlich bist, anstatt aus Stolz oder Sturheit weiter dagegen anzukämpfen.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Du tust damit, was für deinen Clan am besten ist. Blattsee wird das wissen.«
    Pfotenschritte hinter der Dornenbarriere kündigten an, dass sich die Morgenpatrouille bereitmachte. Distelpfote blinzelte Bach dankbar an. »Vielen Dank«, flüsterte sie.
    Bach drehte sich wieder zum Wald um, und Distelpfote schlüpfte gerade noch rechtzeitig durch den Dornentunnel, bevor sie von Graustreif, Sandsturm und Honigpfote auf dem Weg nach draußen umgerannt wurde. Jetzt wusste sie, was sie zu tun hatte. Sie würde eine ganz normale Schülerin werden, wie Löwenpfote und Häherpfote, und sich anstrengen, um ihrem Clan als Kriegerin zu dienen.
    Aber zuerst musste sie mit Blattsee reden.
    Distelpfote straffte ihre Schultern und schlüpfte in den Heilerbau.
    Blattsee strich Honig auf ein Blatt. »Hoffentlich hat dieses frostige Wetter bald ein Ende«, seufzte sie. »Langschweif und Eisjunges haben Halsschmerzen.«
    Plötzlich hatte Distelpfote ein Gefühl, als ob ein Dorn in ihrer Brust stecken würde. Sie trennte sich von einer Aufgabe, an die sie ihr Herz gehängt hatte. Weil sie nicht gut genug dafür war. Ob es richtig war, so schnell aufzugeben?
    »Was ist los, Distelpfote?« Blattsee sah auf. »Du machst ein Gesicht, als ob dir unser ganzer Vorrat an Mohnsamen abhandengekommen wäre!« Dann wurde ihr Blick ernst. »Was ist passiert?«
    Distelpfote schüttelte den Kopf. »Du hast recht. Ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen.« Sie zwang sich, ihrer Mentorin in die Augen zu sehen. »Ich kann nicht mehr deine Heiler-Schülerin sein.«
    Blattsee blinzelte. »Und warum kannst du das nicht?«
    »Ich habe mich entschieden, meine Bestimmung bei meinen Stärken zu suchen«, miaute Distelpfote. »Ich bin einfach keine gute Heiler-Katze. Das weißt du doch sicher auch.«
    »Du bist klug und strengst dich an. Du kannst es lernen.«
    »Es fühlt sich aber einfach nicht richtig an«, versuchte Distelpfote zu erklären. »Verstehst du das?«
    »Du fühlst dich wie ein Fisch, der stromaufwärts schwimmt?«, schlug Blattsee vor.
    »Genau.« Schweren Herzens nickte Distelpfote. »Wenn ich die Richtung ändere und mit dem Strom schwimme, komme ich viel schneller voran.«
    »Du willst also lieber Krieger-Schülerin werden.«
    »Ich glaube, es ist besser für den Clan, wenn ich das tue.«
    Blattsees Blick umwölkte sich bekümmert. »Vielleicht habe ich dich auch im Stich gelassen.«
    »Nein!«, rief Distelpfote schuldbewusst. »Du warst geduldig und verständnisvoll. Es ist einfach nicht das Richtige für mich.«
    »Du wärst eine gute Heiler-Katze geworden.« Blattsee schnippte mit dem Schwanz. »Aber ich verstehe, dass du das Beste aus dir machen willst.«
    »Das muss ich doch, wenn ich meinem Clan nützlich sein will.«
    Blattsee trat vor und streifte Distelpfotes Wange mit der Schnauze. »Du wirst eine großartige Kriegerin werden, Distelpfote. Du hast den Verstand eines Kriegers – dass du edel, loyal und tapfer bist, weiß ich bereits, und jetzt sehe ich, dass du deine Begabung zum Besten deines Clans einsetzen willst.« Ihre Augen leuchteten. »Ich bin sehr stolz auf dich.«
    Blattsees Worte milderten die Trauer, die Distelpfote wie ein Igel ins Herz gestochen hatte. »Ich muss zu Feuerstern gehen, damit er einen neuen Mentor

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