Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
mit Brombeerpfote dicht hinter sich die Böschung hinab, vorbei an den kämpfenden Katzen, die immer noch wie ein Knäuel aus Zähnen und Krallen fest aneinanderhingen, zu Ampferjunges.
Das Junge wand und krümmte sich am Boden, mit weit aufgerissenen Augen und glasigem Blick. Es stöhnte in den höchsten Tönen, Schaum bedeckte seine Lippen.
»Geh Rußpelz holen!«, befahl Feuerstern Brombeerpfote.
Sein Schüler rannte los, Schneeflocken stoben hinter seinen Pfoten auf. Feuerstern beugte sich über das Junge und legte ihm sanft eine Pfote auf den Bauch. »Ist schon gut«, sagte er leise. »Rußpelz ist gleich da.«
Ampferjunges riss das Maul weit auf, und Feuerstern entdeckte ein paar halb zerkaute Beeren, die rot zwischen seinen weißen Zähnen leuchteten.
»Todesbeeren!«, stöhnte er.
Ein Busch mit dunklen Nadeln wuchs direkt über seinem Kopf aus einer Felsspalte, an dem mehr von den tödlichen roten Beeren hingen. Er erinnerte sich daran, wie Rußpelz vor vielen Monden gerade rechtzeitig erschienen war, um Wolkenschweif vor den Todesbeeren zu warnen, und ihm erklärt hatte, wie giftig sie waren. Später hatte Gelbzahn ihren Sohn Braunschweif mit diesen Beeren getötet. Feuerstern hatte ihre schnelle und verheerende Wirkung selbst mit angesehen.
Über Ampferjunges gebeugt gab sich Feuerstern alle Mühe, die zerquetschten Beeren aus seinem Mund zu fischen, aber das Kleine stand zu sehr unter Schock und Schmerzen, um stillzuhalten, was seine Aufgabe nicht leichter machte. Sein Kopf schlug von einer Seite auf die andere, und sein Körper zuckte unter unablässigen Krämpfen, die zu Feuersterns Entsetzen immer schwächer zu werden schienen. Das Kampfgeschrei von Graustreif und Dunkelstreif hörte er nach wie vor hinter sich, aber seltsamerweise weit entfernt. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Jungen.
Endlich merkte er erleichtert, dass Rußpelz eingetroffen war. »Todesbeeren!«, rief er ihr hastig zu.
Rußpelz übernahm seinen Platz an der Seite der kleinen Katze. Sie trug ein Bündel Blätter zwischen den Zähnen, das sie ablegte, dann miaute sie: »Gut. Halte sie weiter fest, Feuerstern, dann kann ich sie mir ansehen.«
Mit Feuersterns Hilfe gelang es Rußpelz schnell, die restlichen Beeren mit der Pfote herauszufischen. Anschließend zerkaute sie eilig eines ihrer Blätter und stopfte Ampferjunges den Klumpen in den Mund. »Runterschlucken«, befahl sie. An Feuerstern gewandt fügte sie hinzu: »Das ist Schafgarbe. Davon wird ihr schlecht.«
Das Junge würgte. Wenig später erbrach es sich. Feuerstern entdeckte weitere rote Flecken zwischen den Blattresten.
»Ist schon gut«, miaute Rußpelz besänftigend. »Das hast du sehr gut gemacht, Ampferjunges. Alles wird wieder gut.«
Keuchend und zitternd lag das Katzenkind da, dann sah Feuerstern bestürzt, dass sein Körper erschlaffte und sich die Augen schlossen.
»Ist sie tot?«, flüsterte er.
Bevor Rußpelz antworten konnte, ertönte ein Jaulen am Eingang des Lagers. »Mein Junges! Wo ist mein Junges?« Es war Glanzfell, die mit Brombeerpfote den Abhang hinaufgerannt kam. Sie kauerte neben Ampferjunges nieder, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. »Was ist passiert?«
»Sie hat Todesbeeren gegessen«, erklärte Rußpelz. »Ich glaube aber, dass ich sie alle rausbekommen habe. Wir tragen sie zu meinem Bau zurück und dann behalte ich sie im Auge.«
Glanzfell begann, Ampferjunges das Fell zu lecken. Inzwischen hatte Feuerstern gesehen, dass sich die Flanke der Kleinen leicht hob und senkte. Sie atmete. Sie war nicht tot, aber an Rußpelz’ besorgtem Blick erkannte er, dass die Gefahr durch das Gift noch nicht vorüber war.
Zum ersten Mal kam Feuerstern dazu, durchzuatmen und sich nach Graustreif umzusehen. Der graue Krieger hielt Dunkelstreif einige Schwanzlängen weiter mit einer Pfote im Genick und einer auf dem Bauch zu Boden gedrückt. Dunkelstreif blutete an einem Ohr und fauchte wütend, während er sich verzweifelt zu befreien versuchte.
»Was ist hier los?«, wollte Feuerstern wissen.
»Frag mich nicht«, knurrte Graustreif. Feuerstern konnte sich nicht erinnern, den Freund je so wütend gesehen zu haben. »Frag diesen Haufen Fuchslosung, warum er ein Junges umbringen wollte!«
»Umbringen?«, wiederholte Feuerstern. Die Anschuldigung kam so unerwartet, dass er einen Herzschlag lang ungläubig vor sich hin starrte.
»Umbringen«, wiederholte Graustreif. »Mach schon, frag ihn, warum er Ampferjunges mit Todesbeeren gefüttert
Weitere Kostenlose Bücher