Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
Tigerstern ihn ansah, zeugte von Unverständnis und dem gleichen Hass, den er Feuerstern stets entgegengebracht hatte. Er schien nicht glauben zu können, dass eine mickrige Katze wie diese ihm widersprach. Feuerstern erkannte seine Chance. Er trat vor und blieb direkt vor den beiden Anführern stehen. Hinter sich hörte er Graustreif flüstern: »Sei vorsichtig, Feuerstern!«
Für Vorsicht war jetzt keine Zeit. Die Zukunft des ganzen Waldes stand auf dem Spiel, um Haaresbreite schwankend zwischen Tigersterns blutrünstigem Machtanspruch und den Launen dieses unbekannten BlutClans.
Jetzt konnte Feuerstern besser erkennen, was Geißel für ein Halsband trug: Es war mit Zähnen gespickt – Zähnen von Hunden und ... auch von Katzen . Heiliger SternenClan! Brachten die sich gegenseitig um und trugen die Zähne als Trophäen?
Es gab noch mehr Katzen mit dem gleichen gruseligen Schmuck um den Hals. Feuersterns Magen zog sich zusammen und das Bild, wie in der Senke Blut zusammengelaufen und seine Pfoten wie eine klebrige, stinkende Flut umspült hatte, drehte sich vor seinem geistigen Auge. Sein Entsetzen galt nicht nur ihm selbst und seinem eigenen Clan, sondern allen Katzen im Wald, Freunden wie Feinden gleichermaßen.
Würde Blut wirklich den Wald regieren, wie Blaustern prophezeit hatte? Hatte sie sagen wollen, dass der Blut Clan regieren würde? Feuerstern warf Tigerstern einen glühenden, hasserfüllten Blick zu. Diese Katze hatte sie so weit gebracht.
Aber Feuerstern wusste, dass er sich zusammenreißen musste, um die BlutClan-Katzen zu beeindrucken. Er verneigte sich und miaute klar und deutlich, sodass ihn alle hören konnten: »Sei gegrüßt, Geißel. Ich bin Feuerstern, der Anführer des DonnerClans. Ich wünschte, ich könnte euch im Wald willkommen heißen. Aber ihr würdet mir nicht glauben, und mir liegt nichts daran, euch zu belügen. Im Gegensatz zu eurem angeblichen Verbündeten bin ich eine ehrenhafte Katze.« Mit der Schwanzspitze deutete er auf Tigerstern und bemühte sich, die Geste möglichst herablassend aussehen zu lassen. »Falls ihr an irgendeine seiner Versprechungen geglaubt haben solltet, dann habt ihr einen Fehler gemacht.«
»Tigerstern sagte mir, dass er im Wald Feinde hat.« Die Stimme der schwarzen Katze war kalt wie die Blattleere. Wenn Feuerstern in seine Augen sah, kam er sich vor, als würde er in die tiefsten Schatten der Nacht blicken, die kein SternenClan und kein winziger Lichtfunken je erreichen konnte. »Warum sollte ich dir Glauben schenken und ihm nicht?«
Feuerstern holte tief Luft. Hier bot sich die Chance, auf die er immer gewartet hatte, eine Chance, die er auf der letzten Versammlung verpasst hatte, als Donner und Blitz das Treffen beendet hatten. Endlich konnte er sich vor alle Clans des Waldes stellen und Tigersterns grässliche Geschichte enthüllen. Aber jetzt ging es nicht nur darum, Tigersterns Ruf zu zerstören, sondern den ganzen Wald vor der Zerstörung zu retten.
»Katzen aller Clans«, hob Feuerstern an, »und vor allem Katzen des BlutClans, ihr könnt mir glauben oder auch nicht, aber Tigersterns Verbrechen sprechen für sich. Als er noch Krieger im DonnerClan war, hat er Rotschweif, unseren Stellvertreter, umgebracht, weil er hoffte, selbst Stellvertreter zu werden. Anschließend wurde jedoch Löwenherz zum Stellvertreter erwählt, aber als jener edle Krieger in einem Kampf gegen den SchattenClan starb, erreichte Tigerstern doch noch sein Ziel.«
Er hielt inne. Ein beharrliches Schweigen hatte sich über die Lichtung gelegt, nur Tigerstern brummte verächtlich dazwischen: »Jaul nur weiter, Hauskätzchen. Das ändert auch nichts.«
Feuerstern beachtete ihn nicht. »Stellvertreter zu sein reichte ihm nicht«, fuhr er fort. »Tigerstern wollte Anführer des Clans werden. Er dachte sich eine Falle für Blaustern am Donnerweg aus, in die aber dann meine eigene Schülerin getappt ist. So ist Rußpelz zu ihrem verkrüppelten Bein gekommen.«
Entsetztes Gemurmel breitete sich auf der Lichtung aus. Außer dem BlutClan kannte jeder Rußpelz und sie war auch bei den Katzen anderer Clans beliebt.
»Dann verbündete sich Tigerstern mit Braunschweif, dem ehemaligen Anführer des SchattenClans, als er im DonnerClan gefangen gehalten wurde«, erzählte Feuerstern den lauschenden Katzen. »Er lockte ein Rudel Streuner ins DonnerClan-Lager und versuchte dann selbst, Blaustern umzubringen. Ich konnte ihn stoppen, und nachdem wir den Angriff abgewehrt hatten,
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