Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
schickten wir ihn in die Verbannung. Als Streuner ermordete er noch einen unserer Krieger, Sturmwind. Dann, bevor wir wussten, was geschah, hatte er sich selbst zum Anführer des SchattenClans ernannt.«
Feuerstern legte wieder eine Pause ein und sah sich um. Er wusste nicht genau, wie der BlutClan mit seinem Anführer Geißel all das aufnahm, konnte aber sehen, dass ihm jede andere Katze auf der Lichtung aufmerksam und voller Entsetzen zuhörte. Er sammelte sich, damit alle den letzten, abscheulichsten Teil seiner Geschichte gut hören konnten.
»Aber Tigerstern wollte sich immer noch am DonnerClan rächen. Vor drei Monden lief eine Hundemeute frei im Wald herum. Tigerstern hat für sie Beute gemacht, dann mit toten Kaninchen eine Spur zwischen dem Schlupfwinkel der Hunde und dem Lager des DonnerClans ausgelegt, um die Hunde zu uns zu locken. Er ermordete eine unserer Königinnen, Buntgesicht, und ließ sie in der Nähe des Lagers liegen, damit die Hunde auf den Geschmack von Katzenblut kommen würden. Wenn wir das nicht gerade noch rechtzeitig herausgefunden hätten, um zu fliehen, wäre der ganze DonnerClan in Stücke gerissen worden.«
»Glück gehabt«, knurrte Tigerstern.
»Unter den gegebenen Umständen«, zwang sich Feuerstern weiterzuerzählen, »starb unsere Anführerin Blaustern den tapfersten Tod einer Katze, indem sie mich und ihren Clan vor der Meute rettete.«
Er rechnete mit empörtem Jaulen, aber als er geendet hatte, herrschte Schweigen. Die Augen aller Katzen ruhten auf ihm, weit aufgerissen vor Entsetzen.
Feuerstern sah zu Leopardenstern hinüber, die mit Schwarzfuß und Dunkelstreif immer noch in ehrfürchtiger Entfernung hinter Tigerstern stand. Auch die Anführerin des FlussClans sah entsetzt aus. Ein paar Herzschläge lang hoffte Feuerstern, dass sie ihre Vereinbarung mit Tigerstern auf der Stelle brechen und sich mit ihrem Clan von seiner Führung distanzieren würde, aber sie schwieg.
»Dies ist die Geschichte von Tigerstern«, miaute Feuerstern eindringlich und wandte sich wieder an Geißel. »Sie zeigt, dass Tigerstern alles tut, um an die Macht zu kommen. Falls er versprochen haben sollte, den Wald mit euch zu teilen, glaubt ihm nicht. Er wird keine Pfotenlänge abgeben, weder an euch noch an irgendeine andere Katze.«
Geißel kniff die Augen zusammen. Feuerstern konnte sehen, dass er angestrengt nachdachte, was er von der Geschichte halten sollte, und ein winziger Hoffnungsfunke begann in seinem Herzen aufzuglimmen. »Tigerstern hat mir von seinem Plan mit den Hunden erzählt, als er mich vor zwei Monden besuchte.« Der schwarze Kater drehte sich um, sodass sein Blick auf dem Anführer des SchattenClans ruhte. »Er sagte mir nicht, dass sein Plan vereitelt wurde.«
»Was jetzt auch überhaupt keine Bedeutung mehr hat.« Tigerstern schnitt ihm ungehalten das Wort ab. »Wir haben inzwischen eine Abmachung mit dir, Geißel. Wenn du jetzt an meiner Seite kämpfst, bekommst du alles, was ich dir versprochen habe.«
»Mein Clan und ich, wir entscheiden selbst, wann wir kämpfen«, miaute Geißel. An Feuerstern gewandt fügte er hinzu: »Ich werde über das nachdenken, was du berichtet hast. Heute wird es keinen Kampf geben.«
Tigersterns Fell sträubte sich vor Wut und sein Schwanz peitschte hin und her. Er spannte die Muskeln an und duckte sich. »Verräter!«, jaulte er und stürzte sich mit ausgefahrenen Krallen auf Geißel.
Entsetzt sah Feuerstern zu und rechnete damit, dass Tigerstern den kleineren Kater in Fetzen reißen würde. Geißel wich Tigerstern jedoch mit einem Satz zur Seite aus. Als der massige Tigerkater ihm das Gesicht zuwandte, holte Geißel mit einer Vorderpfote aus. Die fahle Sonne der Blattleere funkelte unnatürlich auf jeder Krallenspitze. Feuerstern stockte das Blut in den Adern. Geißels Krallen waren mit langen, scharfen Hundezähnen verstärkt.
Ein Treffer an der Schulter brachte Tigerstern aus dem Gleichgewicht. Er fiel auf die Seite, gab den Bauch frei und Geißel schlug ihm seine erbarmungslosen Krallen in die Kehle. Blut sprudelte hervor, als ihm der kleinere Kater mit einer einzigen Bewegung ein riesiges Loch in den Bauch riss.
Tigerstern stieß einen wütenden Entsetzensschrei aus, der in einem erstickten Laut endete. Sein Körper krampfte sich zusammen, seine Beine zuckten und sein Schwanz schlug hin und her. Einen Herzschlag lang wurde er still, und Feuerstern wusste, dass er in jene Trance fiel, mit der ein Anführer eines seiner Leben
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