Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
blickte mich Tigerkralle an. Ich … ich konnte mich nicht rühren.« Er schüttelte langsam den Kopf, schämte sich wegen seines Geständnisses, war aber froh, dass er die Gelegenheit hatte, einer Freundin sein Herz auszuschütten. »Ich weiß nicht, ob ich ihm jemals richtig trauen kann.«
»Wenn du bei seinem Anblick immer Tigerkralle siehst, ist es nicht verwunderlich, dass du so empfindest«, sagte Rußpelz sanft. »Aber du musst über die Farbe seines Fells hinausblicken und versuchen, die Katze darunter zu sehen. Denk daran, er ist nicht nur Tigerkralles Junges. Da ist auch ein großer Teil von Goldblüte in ihm. Und seinen Vater wird er niemals kennen. Der Clan wird ihn aufziehen.« Dann fügte sie noch hinzu: »Du vor allen anderen solltest wissen, dass man jemanden nicht nach den Umständen seiner Geburt beurteilen darf.« Rußpelz hatte recht. Feuerherz’ Wurzeln als Hauskätzchen hatten niemals seine Treue zum Clan beeinträchtigt.
»Hat der SternenClan zu dir über Brombeerjunges gesprochen?«, fragte er, wohl wissend, dass sie und Gelbzahn im Augenblick seiner Geburt vermutlich das Silbervlies studiert hatten.
Sein Herz zuckte ängstlich, als die graue Kätzin wegschaute und murmelte: »Der SternenClan teilt mir nicht immer alles mit.«
Feuerherz kannte Rußpelz gut genug, um zu wissen, dass sie etwas zurückhielt. »Aber sie haben dir etwas mitgeteilt, habe ich recht?«
Sie schaute zu ihm auf und der Blick ihrer blauen Augen war fest. »Sein Schicksal wird genauso wichtig sein wie das jedes anderen Jungen, das im DonnerClan geboren wird«, miaute sie entschieden.
Er wusste, dass er sie nicht dazu bringen konnte, ihm zu verraten, was der SternenClan ihr enthüllt hatte, wenn sie das nicht wollte. So beschloss er, ihr von dem anderen Problem zu berichten, das ihn beunruhigte.
»Da ist noch etwas, worüber ich mit dir reden wollte«, bekannte er. »Ich muss entscheiden, wer die Mentoren für Buntgesichts Junge sein sollen.«
»Ist das nicht Blausterns Aufgabe?«
»Sie hat mich gebeten, an ihrer Stelle zu wählen.«
Rußpelz hob überrascht den Kopf. »Warum schaust du dann so besorgt in die Gegend? Du solltest dich geschmeichelt fühlen.«
Geschmeichelt , wiederholte Feuerherz still und erinnerte sich an die Feindseligkeit und Verwirrung in Blausterns Augen. Er hob ratlos die Schultern. »Vielleicht. Aber ich bin mir nicht sicher, wen ich auswählen soll.«
»Du musst doch irgendeine Idee haben«, drängte ihn Rußpelz.
»Keinen Schimmer.«
Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Hmm, wie hast du dich denn gefühlt, als ich zu deiner Schülerin ernannt worden bin?«
Feuerherz wurde durch diese Frage überrumpelt. »Stolz. Und auch ängstlich. Und wild entschlossen, mich zu bewähren«, antwortete er langsam.
»Und welcher von den Kriegern, meinst du, brennt jetzt am meisten darauf, sich zu bewähren?«, fragte Rußpelz und blickte ihn lange an.
Feuerherz kniff die Augen zusammen. Das Bild eines braun gestreiften Katers schoss ihm durch den Sinn. »Borkenpelz.« Rußpelz nickte nachdenklich.
Feuerherz fuhr fort: »Er muss ein großes Verlangen haben, seinen ersten Schüler zu bekommen. Er hat Tigerkralle sehr nahegestanden, daher wird er seine Treue zum Clan beweisen wollen, nachdem Tigerkralle verbannt worden ist. Er ist ein guter Krieger, und ich denke, er wird auch einen guten Mentor abgeben.«
Noch während Feuerherz sprach, wurde ihm bewusst, dass er bei der Wahl von Borkenpelz noch ein persönliches Motiv hatte. Die Augen des gestreiften Kriegers hatten neidisch aufgeblitzt, als Blaustern ihn selbst zweimal zum Mentor ernannt hatte, zuerst von Rußpelz, dann von Wolkenpfote. Vielleicht, dachte Feuerherz, würde ein eigener Schüler die Eifersucht des Kriegers besänftigen und den Umgang mit ihm erleichtern.
»Gut, dann ist einer gewählt«, miaute Rußpelz aufmunternd.
Feuerherz blickte in die klaren, großen Augen der Heilerin. Bei ihr schien alles so einfach zu sein.
»Und was ist mit dem anderen?«, fragte sie.
»Dem anderen was?« Gelbzahns krächzende Stimme ertönte aus dem Farntunnel und steifbeinig stolzierte die dunkelgraue Kätzin auf die Lichtung. Wie üblich sah ihr langes Fell verfilzt und stumpf aus, als ob die Sorge um den Clan ihr keine Zeit für seine Pflege ließe, aber ihre orangefarbenen Augen glänzten. Ihnen entging nichts.
»Blaustern hat Feuerherz gebeten, die Mentoren für Buntgesichts Junge auszuwählen«, erklärte Rußpelz.
»Oh, tatsächlich?«
Weitere Kostenlose Bücher