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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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«
    »Großer Gott «, stieß Taubman hervor, »wie gern diese Beteis sich doch als Psychologen betätigen. Wahrscheinlich ist dies bei Telepathen eine zwangsläufige Folge; ich glaube nicht, daß sie etwas dagegen unternehmen könnten, selbst wenn sie wollten. «
    Er glitt näher und war offenbar an Willi Ks weiteren Fes t stellungen interessiert.
    » Kann ich denn Kathy das Gegenmittel mitbringen? «
    »Nein, aber Sie können sich die Formel merken «, erw i derte Willi K. »So daß die Hazeltine Corporation die Su b stanz in Ihrer Zeit herstellen kann. Aber ich glaube nicht, daß Sie das wollen. Ich werde Sie nicht dazu drängen … und ich kann Sie nicht zwingen. «
    »Sie meinen, seine Frau ist ebenfalls süchtig nach JJ-180 «, fragte Taubman, »und er versucht nicht einmal, ihr zu helfen? «
    »Man merkt, daß Sie nicht verheiratet sind «, bemerkte Willi K. »In der Ehe manifestiert sich der größte Haß, den Menschen füreinander überhaupt empfinden können, und dies liegt vielleicht am ständigen Zusammensein und vie l leicht auch daran, daß man sich einst geliebt hat. Die Intim i tät untereinander existiert noch immer, auch wenn die Liebe verschwunden ist. Und so tritt der Wille zur Macht ans T a geslicht, der Wunsch, den anderen zu beherrschen. « Zu Taubman sagte er: »Seine Frau Kathy hat ihn süchtig g e macht, deshalb sind seine Gefühle auch leicht zu verstehen. «
    »Ich hoffe «, erklärte Taubman, »daß ich nie in eine dera r tige Lage kommen werde. Wie schrecklich muß es sein, j e manden zu hassen, den man einst geliebt hat. «
    Die Rieg hatte sich ihnen ebenfalls genähert und verfolgte das Gespräch, das auf der Oberseite ihrer Translatorbox wiedergegeben wurde. Jetzt ließ sie einen Kommentar au f blitzen.
    HASS UND LIEBE LIEGEN ENGER BEIEINANDER ALS DIE MEISTEN MENSCHEN AHNEN
    »Haben Sie noch eine Zigarette für mich, Mr. Taubman? « erkundigte sich Eric.
    »Klar. « Taubman gab ihm die Packung.
    »Am interessantesten erscheint mir die Tatsache «, b e merkte Willi K, »daß Dr. Sweetscent aus einem Universum stammt, in dem ein Bündnis zwischen der Erde und dem Lilistern besteht. Und daß in seiner Gegenwart, dem Jahr 2055, ein Krieg im Gange ist, den sie langsam, aber sicher verlieren. Natürlich ist dies nicht unsere Vergangenheit, doch sie existiert tatsächlich. Und in seinem Bewußtsein stieß ich auf einen geradezu erschreckenden Gedanken: Er glaubt, daß der oberste Kriegsherr der Erde, Gino Molinari , bereits über die Paralleluniversen informiert ist und diese Tatsache seinen direkten politischen Zielen zunutze gemacht hat. « Willi K schwieg für einen Moment und erklärte dann: »Nein, Dr. Sweetscent, nachdem ich Ihre Erinnerung an Molinaris Leichnam durchleuchtet habe, bin ich mir vollkommen sicher, daß er nicht aus unserer Welt stammt; natürlich, Molinari ist einem Attentat zum Opfer gefallen, aber Ihr Erinnerungsbild an jene Leiche weist einen kleinen, aber wichtigen Unte r schied auf. In unserer Welt wurde der Generalsekretär meh r mals im Gesicht getroffen; sein Kopf wurde zerstört. Der Leichnam, den Sie sich angeschaut haben, sah nicht so mitg e nommen aus, und ich nehme an, daß er aus einer anderen Welt stammt, in der er ebenfalls ermordet wurde und die der unseren ähnelt, ohne aber mit ihr identisch zu sein. «
    »Und aus diesem Grunde sind auch so wenige Zeitreise n de hier aufgetaucht «, stellte Taubman fest. »Sie haben sich über alle möglichen Zukünfte verteilt. «
    »Und was den gesunden, tatkräftigen Molinari betrifft «, fuhr Willi K nachdenklich fort, »so glaube ich, daß auch er aus einem alternativen Universum kommt. Selbstverstän d lich haben Sie schon begriffen, Doktor, daß all dies vorau s setzt, daß Ihr Generalsekretär selbst schon JJ-180 geno m men hat; aus diesem Grunde haftet seiner Drohung, Sie zu töten, sollten Sie süchtig werden, eine gewisse grausame Heuchelei an. Aber ich nehme an, und verschiedene A n haltspunkte in Ihrem Gedächtnis unterstützen diese Verm u tung, daß er ebenfalls über das von den Sternmenschen en t wickelte Gegenmittel verfügt, das Sie soeben genommen haben. So braucht er sich keine Sorgen zu machen und kann sich frei von Welt zu Welt bewegen. «
    Der Maulwurf, erkannte Eric, hätte Kathy und mir jede r zeit das Gegenmittel geben können.
    Enttäuschung über Gino Molinari erfaßte ihn; er hatte ihn für menschlicher gehalten. Er hat nur mit uns gespielt, sagte er sich. Er ist, wie Willi K schon sagte,

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