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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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DER ERDE HE L FEN WERDEN SICH VOR DER RACHE DES LIL I STERNS ZU SCHÜTZEN
    Die Botschaft, die diese vierarmige Kreatur auf ihrer Translatorbox hatte aufleuchten lassen, dachte Eric, war eher eine Wunschvorstellung als eine durchführbare Möglichkeit. Vielleicht wollten die Riegs der Erde tatsächlich helfen, aber die Sternmenschen hielten sich bereits auf Terra auf und ha t ten sämtliche Schlüsselpositionen besetzt. Bei dem ersten Anzeichen, daß die Erde mit den Riegs verhandelte, würden die Sternmenschen ihre vorbereiteten Pläne durchführen und den ganzen Planeten über Nacht besetzen.
    Ein winziger, von Terranern kontrollierter Bereich in der Umgebung Cheyennes würde vielleicht für eine gewisse Zeit überleben können, während er Tag und Nacht von den Sternmenschen beschossen und bombardiert wurde. Aber dann würde auch er kapitulieren müssen. Die Bunker, u m panzert von der Rexeroidverbindung , die man auf dem Jup i ter gewann, konnten nicht ewig standhalten – und Molinari wußte dies. Die Erde würde zu einem eroberten Planeten werden und den Lilistern mit Kriegsgütern und Zwangsa r beitern versorgen müssen. Und am Fortgang des Krieges änderte dies nichts.
    Es war eine Ironie, daß eine versklavte Erde mehr zum Krieg beitragen konnte als jetzt in ihrem quasiunabhängigen Zustand. Und niemandem war dies mehr bewußt als dem Maulwurf. Deshalb auch seine derzeitige Außenpolitik; das erklärte alles, was er tat.
    »Nebenbei bemerkt «, meldete sich Willi K wieder zu Wort, und ein Hauch von Heiterkeit lag in seiner Stimme, »Ihr ehemaliger Arbeitgeber, Mr. Virgil Ackerman, lebt noch immer; er leitet nach wie vor Tijuana Fur & Dye. Er ist zweihundertdreißig Jahre alt und beschäftigt ständig zwa n zig Transplantchirurgen. Ich glaube gelesen zu haben, daß er inzwischen vier Nieren, fünf Lebern, diverse Milzen und zahllose Herzen verbraucht hat …«
    »Ich fühle mich schlecht «, sagte Eric. Er schwankte hin und her.
    »Die Drogen Wirkung läßt nach. « Willi K driftete auf e i nen Sessel zu. »Miss Creeg, helfen Sie ihm bitte. «
    »Es geht schon «, stieß Eric rauh hervor. Er hatte Kop f schmerzen, und Übelkeit quälte ihn. Alle Umrisse, alle Oberflächen waren astigmatisch geworden; der Stuhl, auf dem er saß, löste sich auf, und abrupt fiel er zu Boden, rollte auf die Seite.
    »Die Rückkehr ist schwierig «, stellte Willi K fest. »O f fensichtlich können wir ihm nicht helfen, Miss Creeg. Viel Glück für Ihren Generalsekretär, Doktor. Ich kann mir vo r stellen, welchen großen Dienst er Ihrer Rasse geleistet hat. Vielleicht werde ich der New York Times einen Brief schre i ben und sie darüber informieren. «
    Ein Regenbogen flimmernder Farben blies ihm gleich e i nem illuminierten Wind ins Gesicht; es war der Wind des Lebens, dachte er, der ihn umtoste und ihn nach Belieben herumwirbelte, ohne auf seine unwichtigen Wünsche Rüc k sicht zu nehmen. Und dann wurde der Wind schwarz; das Leben war verschwunden und durch den dunklen Rauch des Todes ersetzt worden.
    Er sah, auf seine Pseudo-Umgebung projiziert, eine Tr a vestie seines beschädigten Nervensystems; die Abermilli o nen Verbindungen waren deutlich sichtbar angefault, von der Droge verklebt worden, die sich in ihm ausbreitete und ihn erbarmungslos zerstörte. Ein Vogel, ein Aasfresser aus dem Sturm, hockte auf seiner Brust und krächzte in der Stille, die nach dem Abflauen der Winde zurückgeblieben war. Doch der Vogel war noch immer da, und er spürte, wie sich seine schmutzigen Klauen in seinen Brustkorb, seine Lunge und in seine Bauchhöhle bohrten. Nichts ließ er unversehrt; alles war deformiert worden, und selbst das Gegenmittel hatte nichts daran geändert. Solange er lebte, war die Reinheit seines ursprünglichen Organismus verl o ren.
    Das war der Preis, den das Schicksal ihm abverlangte.
    Mühsam richtete er sich halb auf und entdeckte, daß er sich in einem leeren Wartezimmer befand. Niemand hatte ihn gesehen, und es stand ihm frei, aufzustehen und hinau s zugehen. Er erhob sich vollends und hielt sich an einem Se s sel aus Chrom und Leder fest.
    Die Magazine in dem nahen Zeitungsständer waren in Englisch. Und auf ihren Titelbildern erkannte er lachende Menschen. Und keine Riegs.
    »Kann ich Ihnen helfen? « erklang eine männliche, leicht lispelnde Stimme. Hinter ihm stand ein Angestellter der H a zeltine Corporation, und er trug geblümte, modische Kle i dung.
    »Nein «, erklärte Eric. Dies war seine Welt, seine

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