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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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aber dann muss sie den Gedanken wieder verworfen haben. Sonst hätte sie sicherlich etwas gesagt.«
    Barrott stellte sich erneut vor die Wand. »Nein, da kommt nichts mehr, jedenfalls nicht mehr heute Abend.«
    Reeves zog eine Visitenkarte aus seiner Tasche. »Ich habe Ihnen meine Handynummer aufgeschrieben. Falls Ihnen noch irgendetwas einfällt und Sie noch einmal kommen möchten, egal, zu welcher Uhrzeit, dann rufen Sie mich an, und ich werde dem Wachdienst sofort Bescheid geben, damit er Sie einlässt.«
    »Das ist gut. Vielen Dank.«
    Als Barrott kurz darauf das Dezernatsbüro betrat, spürte er, dass es im Raum vor Spannung knisterte. Ahearn, die Krawatte gelockert, das Gesicht bleich und abgespannt, ging unruhig in seinem Zimmer hin und her. »Wir sind da vielleicht auf etwas gestoßen«, sagte er. »Steve Hockney, der Neffe des Eigentümers des Wohngebäudes, in dem MacKenzie gewohnt hat, hat einen Eintrag im Jugendstrafregister. Wir haben uns Einblick verschafft, ernste Geschichten, aber nichts Gewalttätiges. Drogenhandel mit Marihuana, Einbruch und Diebstahl. Sein Onkel konnte sich gute Anwälte leisten, die ihn vor ein paar Jahren in der Jugendstrafanstalt bewahrt haben. Laut Lil Kramer hat Hockney sie damit erpresst, dass die Uhr von MacKenzie unauffindbar war. Das war nur ein oder zwei Tage, bevor Mack verschwand. Im Moment sind wir auf der Suche nach Hockney. Seine Band hat regelmäßig Auftritte in SoHo und Greenwich Village, und er benutzt zahlreiche Verkleidungen, sogar Perücken und Spachtelmasse, um sein Aussehen zu verändern.«

    »Was ist mit den anderen Dingen, die beim Verhör der Kramers zur Sprache kamen?«
    »Wir haben mit Bruce Galbraith gesprochen. Den lässt das alles kalt. Er hat bestätigt, dass er Lil Kramer nach seinem Collegering gefragt hat, doch sie habe das falsch verstanden. Er wollte sie nicht beschuldigen. Er behauptet, er habe sie nur gefragt, ob sie ihn beim Aufräumen irgendwo gesehen habe. Sie sei sofort in die Luft gegangen und habe sich fürchterlich aufgeregt. In Anbetracht ihrer Geschichte ist es leicht nachzuvollziehen, dass sie vielleicht hypersensibel auf eine solche Frage reagiert hat.«
    Bob Gaylor betrat soeben das Büro. »Unsere Leute haben gerade Hockneys Onkel Derek Olsen erreicht, den alten Mann, dem die Gebäude gehören. Er hat bestätigt, dass es eine Rivalität zwischen seinem Mitarbeiter Howard Altman und seinem Neffen Steve Hockney gibt. Er sagt, er habe die Schnauze von beiden voll. Er hat ihnen beiden Nachrichten auf ihren Handys hinterlassen, dass er seinen gesamten Hausbesitz verkauft und dass das Anwesen in der 104th Street morgen früh abgerissen wird. Wir haben ihm nicht verraten, dass wir nach seinem Neffen fahnden. Wir haben ihm gesagt, wir würden die Aussagen der Kramers überprüfen.«
    »Was hat er über sie gesagt?«
    »Hart arbeitende, gute Leute. Er vertraut ihnen hundertprozentig.«
    »Haben wir irgendwelche Bilder von Hockney?«, fragte Barrott. »Ich möchte ihn mit einem Gesicht vergleichen, das ich gerade in Reeves’ Büro gesehen habe. Ich habe das Gefühl, dass mir irgendetwas entgangen ist.«
    »Da liegt ein PR-Foto von ihm mit seiner Band irgendwo auf meinem Schreibtisch«, sagte Ahearn. »Wir haben
Dutzende davon unseren Leuten auf der Straße mitgegeben.«
    Barrott wühlte im Durcheinander auf Ahearns Schreibtisch, dann zog er eines der Fotos heraus und betrachtete es. »Das ist er «, sagte er laut.
    Ahearn und Gaylor starrten ihn an. »Was meinst du damit?« , fragte Ahearn.
    »Ich meine diesen Typen hier«, antwortete er und deutete auf das Foto. »Wo ist dieses andere Bild von Leesey, das ihre Freundin aufgenommen hat, das, wo Nick DeMarco im Hintergrund zu sehen ist?«
    »Ein Abzug davon müsste irgendwo in dem Stapel da sein.«
    Barrott ging eilig die Bilder durch, dann hielt er inne und brummte zufrieden: »Da ist es.« Erhielt zwei Fotos nebeneinander, verglich sie. Einen Augenblick später wählte er die Nummer von Lucas Reeves.

67
    Das Sanatorium, in dem Mom untergebracht war, wirkte von außen wie von innen so luxuriös, wie ich das von einem Ort, den Elliott für sie ausgesucht hatte, nicht anders erwartete. Dicke Teppiche, sanfte Beleuchtung, gediegene Gemälde an den Wänden. Gegen halb fünf traf ich dort ein, und die Dame am Empfang war offensichtlich davon unterrichtet worden, dass ich im Anmarsch war.
    »Ihre Mutter erwartet Sie«, sagte sie mit einer von diesen professionell melodischen Stimmen, die so

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