Warum ausgerechnet Du
hatte das Gefühl, als könne sie sich noch nicht einmal mehr rühren.
Dann jedoch glitten ihre Arme wie von selbst um Gils Nacken.
Sein Oberkörper berührte ihre Brüste. Ihr wurde heiß und hei
ßer. Er legte beide Hände um ihre Taille, zog er sie fester an sich und brachte ihren Puls zum Rasen, indem er mit der Zungenspitze so bezwingend sanft ihre Lippen entlangstrich, dass sie gar nicht anders konnte, als sie zu öffnen.
Er war also zu allem Überfluss auch noch ein Meister im Verführen.
Ja, er ist gut, dachte Suzy und gab sich den erotischen Liebkosungen seiner Zunge hin. Vielleicht zu gut. Wieder überlief es sie heiß. Seine Lippen waren weich und zärtlich, aber ihre Berührung war fest und nachdrücklich.
Suzy schmolz dahin und nahm nur wie aus der Ferne wahr, dass er die Hände auf ihren Po legte. Doch als Gil sie dann dicht an sich zog, um sie spüren zu lassen, wie erregt er war, schrillten sämtliche Alarmglocken in ihrem Kopf.
Was tust du da?
Was tut er da?
Du kannst solche Probleme nicht gebrauchen!
Schaff ihn dir vom Hals!
Sag ihm, er soll verschwinden!
Pack ihn am Ohr, und schmeiß ihn raus!
Sie wollte der Stimme der Vernunft folgen. Wirklich! Und sie hätte es auch getan, wenn Gil sie in diesem Moment nicht ein Stückchen hochgehoben hätte, so dass sie ihn genau zwischen ihren Schenkel spürte. Keine Sekunde löste er sich von ihren Lippen. Er küsste sie sanft und behutsam, dann wieder wild und fordernd. Es war zu erregend, ihr Herz pochte wie verrückt, ihr Verstand setzte aus, und all ihre guten Absichten waren wie weggeblasen.
Und er hörte nicht auf, sie zu küssen. Er intensivierte sein erotisches Zungenspiel sogar noch. Suzy vergaß Raum und Zeit. Sie versank in einem Meer von Gefühlen und Empfindungen.
Sie wollte ihn. Ihr stockte der Atem, als ihr das schlagartig klar wurde. Mehr als sie je zuvor begehrt hatte, begehrte sie jetzt Gil Riley. Noch während ihr diese Erkenntnis kam, drückte Gil sie noch einmal fest an sich. Ein Seufzer entfuhr ihm, und sie spürte das Bedauern, das darin lag; spürte sein Bedauern, als er sie zögernd losließ und wieder auf die Füße stellte.
Suzy fühlte sich ganz schwach. Halt suchend legte sie die Hände auf Gils Brust und holte tief Atem. Sie sagte sich, es könne nicht wahr sein, dass dieser KUSS so vollkommen gewesen sei, wie sie es sich immer erträumt hatte. Doch als sie die Augen öffnete und Gils Blick begegnete und die gleiche Erregung, das gleiche Staunen und das gleiche Verlangen darin erkannte, das sie selbst fühlte, da wusste sie, dass es die Wahrheit war. Eine Wahrheit, die für sie ein Problem darstellte.
Sie spürte seine Fingerspitze auf ihren vom Küssen noch feuchten Lippen.
Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Du bist verdammt gut im Küssen, Einfach-Suzy.”
Und du erst, dachte sie. Fast hätte sie der Versuchung nachgegeben, sich für eine weitere Kuss-Runde noch einmal in seine Arme zu schmiegen. Stattdessen atmete sie jedoch mehrmals tief durch, um ihren Herzschlag zu beruhigen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
„Du bist auch nicht schlecht, Governor.”
Sein warmes, tiefes Lachens erfüllte den Raum und weckte ihn ihr eine so unerwartet starke Sehnsucht, dass sie es kaum fassen konnte.
„Ich mag dich, Suzy.”
Rasch wandte sie sich ab, denn sie hatte viel zu große Angst, dass sie selbst anfangen könnte, ihn zu mögen. „Das hast du schon einmal gesagt.”
„Zurzeit gehört mir mein Leben nicht so richtig, aber die freie Zeit, die ich habe, würde ich gern mit dir verbringen.”
Sie schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln. Denn sie brauchte jetzt all ihre Willenskraft, um ihn abzuweisen. „Tut mir Leid, Governor, aber meine Tanzkarte ist schon ziemlich voll”, erwiderte sie bewusst schnippisch, nahm ein Kissen vom Sofa und schüttelte es auf.
„Nächsten Freitagabend findet in einem der Krankenhäuser der Stadt ein kleiner Empfang zur Einweihung des neuen Flügels für die Kinderstation statt. Würden Sie mich begleiten?”
Suzy ließ das Kissen fallen und drehte sich zu Gil herum.
„Nächsten Freitag?” fragte sie mit hochgezogener Braue nach.
Als er nickte, hob sie die Hände. „Tut mir Leid, da habe ich schon etwas vor.”
Er blickte sie stumm an, als überlege er, ob er ihr glauben solle oder nicht. Schließlich zog er eine Einladung aus seiner Brusttasche. „Falls es sich doch noch ergeben sollte, damit bekommen Sie Einlass.” Er ließ die Einladung auf den
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