Warum bist du so kuehl, Geliebte
Kaffee nachschenkte. „Wo er sich sehr wohlgefühlt hat, war in Deutschland. Er sagte, dass die Menschen dort so sehr von den Indianern fasziniert sind, dass man ihn dort wie einen Helden behandelt hat. Aber im Mittleren Osten zählt er nur noch die Tage.“
„Was ist eigentlich mit den Welpen da draußen?“, fragte Logan. „Sie sind schon zu alt für Suppe, oder?“
Margaret knuffte ihrem Bruder in die Seite. „Das hängt ganz davon ab, wer der Koch ist.“
Mary hörte auf zu kauen und sah verunsichert zwischen den beiden hin und her. „Ihr macht Witze, oder?“
„Mary ist Hundetrainerin“, erklärte Logan.
„Damit sie Bomben aufspüren?“
„Für alles Mögliche, aber explosive Substanzen zu finden, hat natürlich Vorrang.“
„Vielleicht haben Sie ja den Hund ausgebildet, der die Einheit meines Sohns gerettet hat.“ Margaret sah Logan fragend an. „Hast du ihr schon davon erzählt?“ Sie richtete den Blick wieder auf Mary. „Einer dieser Hunde hat eine Bombe in einem Kinderspielzeug gefunden. Unglaublich, oder?“ Sie lächelte Mary beruhigend zu. „Und nein, wir essen keine Hunde.“
„Zumindest nicht mehr“, ergänzte Logan trocken und protestierte lautstark, als Margaret ihm wieder einen Hieb versetzte. „Nicht mehr seit …“, er warf seiner Schwester einen warnenden Blick zu, „… der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert. Ich habe es zumindest nie probiert.“ Er lächelte Mary zu. „Hast du schon mal Pferdefleisch gegessen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nicht dass ich wüsste. In welchem Jahrhundert hat man denn Pferde geschlachtet?“
„Das macht man heute immer noch, allerdings nicht bei den Lakota.“
In diesem Augenblick wurde die Hintertür aufgerissen, und die zwei Kinder kamen in die Küche gerannt. Der Junge trug noch immer denselben Welpen wie im Garten, während sich das Mädchen die anderen beiden Welpen unter den Arm geklemmt hatte. Einer von ihnen sah aus als hätte er eine Augenklappe, während der andere pechschwarz war.
„Bringt die Hunde sofort wieder raus!“, befahl Margaret.
„Aber Lala Logan …“
„Ich komme in einer Minute zu euch nach draußen, Teddy“, sagte Logan. Die Kinder verzogen enttäuscht das Gesicht, gingen jedoch gehorsam raus. „Das sind Teddy und Selina“, sagte Logan zu Mary. „Sie wohnen praktisch nebenan.“
„Ich finde es toll, dass du dich um sie kümmerst, solange ihr Vater im Ausland ist.“
„Randy hat inzwischen seinen dritten Einsatz“, erklärte Margaret. „Selina ist gerade fünf geworden und kennt ihren Vater kaum.“
„Eine Militärlaufbahn kann heutzutage eine große Belastung für Familien sein.“
Margaret zuckte die Achseln. „Er hat sich sehr verändert. Ist erwachsen geworden.“ Sie spähte aus dem Fenster. „Die Kinder warten draußen auf dich, kleiner Bruder.“
Logan kümmerte sich gern um Teddy und Selina. Sie fragten ihn manchmal, ob ihr Vater Randy je zu ihnen zurückkommen würde, doch Logan hatte da seine Zweifel. Randy schien bei seinem letzten Besuch gar nicht wirklich da gewesen zu sein. So etwas hatte Logan schon öfter erlebt. Es war typisch für Soldaten, denen das Zivilleben fremd geworden war. Manche von ihnen lösten sich danach schrittweise von ihren Familien, doch manche zerschnitten das Band radikal und ließen alles hinter sich. Genauso wie Tonya damals …
Er schüttelte die Gedanken an die Vergangenheit ab und richtete die Aufmerksamkeit auf Mary, die neben ihm im Gras kniete und lachte, weil Selina sie „Lalas Freundin“ nannte. Erstaunlich, was für eine rasche Auffassungsgabe Kinder haben, dachte er, als er Mary dabei zusah, wie sie den beiden den richtigen Umgang mit den Welpen zeigte.
„Sie haben alle drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten“, erklärte sie. „Ich wette, der da wird ein guter Jagdhund.“ Sie zeigte auf den schwarzen. „In dem ruhigen Welpen steckt vielleicht eher ein Spürhund. Was hast du da in deiner Hosentasche, Teddy?“ Der gelbe Hund schnupperte nämlich gerade beharrlich daran herum.
„Keine Ahnung.“ Achselzuckend schob der Junge die rechte Hand in die Hose. „Ach ja, Trockenfleisch. Wir dürfen einen Welpen behalten, und eine unserer Cousinen nimmt noch einen, also bleibt noch einer übrig. Willst du den haben?“
„Eine Hündin reicht nämlich“, plapperte die Kleine offensichtlich ein Argument nach, das die Erwachsenen geäußert hatten. „Sonst müssten wir Peaches weggeben.“
„Klingt, als hätte eure Mom schon
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