Warum Bratkartoffeln schlank machen (Körper, Geist & Seele) (German Edition)
leistungsfähig zu sein, braucht unser Körper alle Hauptnährstoffe, also Fette, Kohlenhydrate und Proteine. Entscheidend ist nur, wie viel wir ihm davon zuführen.
Kohlenhydrate werden also ganz zu Unrecht gemieden. Sie sind nicht die Wurzel allen Übels, und es ist keine Lösung, sie einfach für immer vom Speiseplan zu streichen. Zum Glück!
Ständige Versuchung
In unserer Esskultur, die auf einer Vielfalt aus Getreideprodukten – vor allem Brot und Brötchen – aufbaut, ist es besonders hart, sich dem Angebot an lecker verpackten Kohlenhydraten zu entziehen. Hinzu kommt, dass mit einem entsprechenden Verzicht der Tag beziehungsweise die Essenspausen sehr genau geplant sein wollen. Schließlich können Sie sich nicht mal schnell ein belegtes Brötchen kaufen oder gemeinsam mit Ihren Kollegen in der Kantine die Nudelbar erobern. Und gerade die Tatsache, sich gegen die allgemeine Esskultur zu stellen, macht eine Diät zu einer noch größeren Herausforderung, als sie es ohnehin schon ist.
VERZICHTEN WAR GESTERN
Machen Sie es sich nicht unnötig schwer: Eine kanadische Studie aus dem Jahr 2009 mit mehr als 4000 Teilnehmern zeigte nämlich, dass der Verzehr von 200–300 Gramm Kohlenhydraten pro Tag das Risiko von Übergewicht sogar minimiert, anstatt es zu erhöhen. Zwar sind Low-carb-Diäten kurzfristig, also bis zu einer Dauer von sechs Monaten, effektiver. Auf lange Sicht betrachtet (etwa nach ein bis zwei Jahren) zeigt sich aber, dass sich mit einer kohlenhydrathaltigen Diät im Vergleich zu Low-carb- oder Low-fat-Diäten genauso gute Ergebnisse erzielen lassen. Wenn Sie Nudeln und Brot lieben, wird sie Ihnen im Gegensatz zu diesen aber sehr viel leichter fallen, weil Sie nicht auf Ihre Lieblingsspeisen verzichten müssen. Das ist für Sie kein Freifahrschein für unbegrenzten Knabberkonsum – ein Keks oder drei Gummibärchen hier, ein Brötchen da. Sie sollten Art und Menge der Kohlenhydrate schon mit Bedacht wählen und nur zu solchen Lebensmitteln greifen, die Sie beim Abnehmen unterstützen.
Dann purzeln die Pfunde fast automatisch.
INFO INSULINRESISTENZ
Der Zuckerstoffwechsel
Sobald wir Kohlenhydrate (Zucker) essen, produziert unsere Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Dieses öffnet wie ein Schlüssel die Muskelzellen, wo der Zucker eingelagert und verbrannt wird. Wenn wir uns ausreichend bewegen und bewusst ernähren, kann der Körper seine Muskelspeicher entleeren. Erst dann kann auch neuer Zucker eingelagert werden.
Insulinresistenz
Wenn wir mehr essen, als wir benötigen, und uns dazu kaum bewegen, herrscht in unserem Körper ein Missverhältnis von Energiezufuhr und -verbrauch. Das verhindert, dass die Muskelzellen den Zucker aus dem Blut optimal aufnehmen. Es ist beinahe so, als hätte man die »Schlösser« der Muskeln ausgetauscht, sodass das Insulin die Pforten nicht mehr öffnen kann. Diese Störung im Zuckerstoffwechsel wird als Insulinresistenz bezeichnet.
Dickmacher Insulin
Um den Zucker mit aller Gewalt in die Zellen zu »pressen«, schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus. Durch dieses Überangebot werden die Insulinrezeptoren mit der Zeit immer unempfindlicher und die Resistenz nimmt zu. Zugleich steigt die Gefahr, weiter zuzunehmen; schließlich gilt Insulin als »Dickmacherhormon«. Zum Glück lässt sich dieser Zustand wieder rückgängig machen. Das neue Kohlenhydrat-Prinzip hilft Ihnen dabei.
»Gute« und »schlechte« Kohlenhydrate
Sie haben es bestimmt schon oft gehört: Statt »schlechtem« Zucker und Weißmehl sollten wir besser Vollkornprodukte essen. Doch wissen Sie auch, warum das so ist?
Der Körper baut Kohlenhydrate aus der Nahrung in Zucker (Glukose) um, weil er nur diesen als Energiequelle nutzen kann. Bei Weißmehlprodukten, wie Toastbrot, Keksen oder Nudeln, vollzieht sich dieser Umbau sehr schnell, wodurch auch die Energie rasch verfügbar ist. Entsprechend schnellt der Zuckerspiegel im Blut in kürzester Zeit nach oben. Mithilfe des Hormons Insulin (siehe > ) gelangt der Zucker aus dem Blut in die Zellen von Muskel und Leber. Weil das alles im Eiltempo abläuft, sackt der Blutzuckerspiegel ebenso schnell, wie er erst angestiegen ist, wieder in den Keller – ein Zustand, den der Körper als äußerst bedrohlich empfindet. Er sendet dem Gehirn daher das Signal »Hunger«. Daraufhin werden entsprechende Hormone ausgeschüttet und wir greifen flugs zum nächstbesten Essbaren.
Wir essen oft also nur, weil die Hormone Achterbahn fahren –
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