Warum fällt das Schaf vom Baum? - Gedächtnistraining mit der Jugendweltmeisterin
Kurzgeschichten neu, indem Sie bewusst Sprache in Bilder verwandeln. Versuchen Sie sich genau zu erinnern, was Sie gelesen oder gehört haben und schreiben Sie eine kurze Filmkritik oder fassen Sie die Erlebnisse eines Tages zusammen. Bringen Sie positive Erfahrungen in wenigen Worten zu Papier. Oder fangen Sie an, Tagebuch zu schreiben.
Hören Sie wieder Radio, nicht nur Musik, sondern auch Hörspiele, Kulturmagazine, Nachrichten. Beobachten, zuhören, lesen, schreiben, erinnern, all diese Fähigkeiten gehören zusammen. Denken Sie daran, dass Sie Ihr Hörverständnis durch auditives Training gezielt verbessern können.
Es gibt viele Faktoren, die das Lesen beeinträchtigen können, wie etwa Desinteresse am Text, ungenügende Motivation, Langeweile, Konzentrationsmangel. Ungeliebte Texte oder Bücher lässt man liegen und hat dabei immer ein schlechtes Gewissen, weil man sich eigentlich mit ihnen auseinander setzen müsste. Auch bei Problemen dieser Art kann |182| Ihnen Gedächtnistraining helfen. Nehmen Sie einfach solche Texte in Ihr Trainingsprogramm auf und beginnen Sie zu lesen, bis Sie keine Lust mehr haben. Es macht nichts, wenn es am Anfang nur ein paar Absätze oder Seiten sind. Schreiben Sie in kurzen Sätzen oder Stichpunkten auf, was Sie gelesen haben. In den folgenden Tagen wiederholen Sie diese Gedächtnisübung. Sie werden sehen, dass Sie bald keine Schwierigkeiten haben werden, den Text oder das Buch zu Ende zu lesen und die Informationen aufzunehmen und zu behalten. Faktoren, die Sie bisher vom Lesen abhielten, spielen nun keine Rolle mehr, da nicht mehr der Text im Vordergrund des Interesses steht, sondern das Training.
Durch Ihr Gedächtnistraining wird sich Ihre Beobachtungsgabe und damit auch Ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit verbessern. Mit den neu gesammelten Erfahrungen werden Sie ein ganz anderes Gefühle für den Umgang mit Sprache entwickeln.
Schulen Sie Ihr Konzentrationsvermögen
Inwieweit das Gedächtnistraining zur Konzentrationssteigerung beitragen kann, lässt sich besonders gut anhand des Zahlen-Memorierens erkennen. Betrachten wir den Ablauf dieses Vorgangs, zeigt sich, dass dazu verschiedene hintereinander geschaltete Arbeitsschritte erforderlich sind. Das Gehirn muss die Zahlen nacheinander erst in den Begriff des Master-Systems umwandeln, sich das Bild vorstellen, den Routenpunkt visualisieren und Bild und Routenpunkt dann auch noch miteinander verknüpfen und abspeichern, und das in einer möglichst kurzen Zeit. Das Gehirn hat also viel zu tun, und ohne Konzentration tut sich da gar nichts.
Konzentration ist ein wichtiger Faktor bei sehr vielen Tätigkeiten, selbst im Alltag. Wie oft vergisst man, den Anrufbeantworter anzustellen, bevor man das Haus verlässt, obwohl man wichtige Anrufe erwartet. Oder Sie vergessen auf dem Weg zur Küche, was Sie holen wollten. Oft ist Ablenkung ein Grund für fehlende Konzentration. Und meist lassen wir uns gerne ablenken.
Bei Wettbewerben habe ich vor allem in den beiden Disziplinen Karten- und Zahlenmarathon (jeweils eine Stunde Merkzeit) die Erfahrung gewonnen, dass die Konzentration nicht in der anfänglichen Intensität über die Dauer der gesamten Disziplin aufrechterhalten werden kann. Während dieser langen Zeit muss ich mich immer wieder neu motivieren und Konzentration aufbauen, sonst passiert es leicht, dass ich bei den Bildern zwar noch ›Schaf fällt vom Baum‹ denke, aber nicht mehr das dazugehörige Bild sehe, sodass ich mir in diesen unkonzentrierten Phasen so gut wie nichts merke. Durch das Gedächtnistraining habe ich mit der Zeit auch das gelernt. Bei der letzten Weltmeisterschaft konnte ich mir tatsächlich zwölf Kartenspiele in der richtigen Reihenfolge merken und ohne Fehler memorieren.
Sie haben sicher auch schon bemerkt, dass Ihre Konzentration beim Lesen einer anspruchsvollen Lektüre nach einer gewissen Zeit abnimmt. Mittlerweile weiß man, dass kurze Phasen der Wissensaufnahme viel effektiver sind, als ohne Pausen zwei volle Stunden eine Sitzung abzuhalten oder am Schreibtisch zu sitzen. Es ist also keine vergeudete Zeit, wenn Sie zwischendurch immer mal wieder Ihre Arbeit unterbrechen, sich kurz bewegen, Ihren Kreislauf in Schwung bringen oder mal eine Minute aus dem Fenster schauen und sich über den blauen Himmel freuen.
Auch Ihre Körperhaltung beim Arbeiten kann Ihre Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Gehirn bei krummem Sitzen 30
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