Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
ist, in der man in gesellschaftlichen und familiären Einheiten zusammenlebt. Die Älteren kümmerten sich um die Kinder, während die mittlere Generation arbeitete und Nahrung sammelte. Abends erzählten die Alten den Kindern Geschichten und vermittelten ihnen ihr kulturelles Erbe und ihre Lebenserfahrungen.
Diese Familienstruktur besteht heute nur noch in Teilen des Nahen Ostens, Asiens, des Mittelmeerraums und in den meisten Gesellschaften der Dritten Welt. Da in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen Singles bleiben oder allein leben, wächst diese kulturelle Kluft weiter. Eine Million Jahre, vielleicht noch länger, waren Gesellschaften so strukturiert, dass sie Männer und Frauen zusammenbrachten; die modernen Gesellschaften dagegen treiben sie auseinander. Die Erosion der grundlegenden Familienstruktur hat zu einem Werteverlust geführt, zu vaterlosen Kindern und einem emotionalen Chaos.
Gleiche Ziele, unterschiedliche Prioritäten
In Bezug auf Sex und Liebe haben Männer und Frauen sehr unterschiedliche Prioritäten, die jeweils tief in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit wurzeln.
Allgemeingesagt interessieren sich Männer heute wie schon in der Steinzeit vor allem für visuelle Reize und Zeichen weiblicher Gesundheit, Fruchtbarkeit und Jugend, während Frauen sich vor allem von Macht, Status, Engagement und materiellen Ressourcen eines Mannes angesprochen fühlen – genau wie ihre Vorfahrinnen. Eigentlich hat sich also in Hinblick auf unsere sexuellen Antriebe und Wünsche in den letzten Jahrtausenden kaum etwas geändert. Mit dieser Feststellung erregt man in einer politisch korrekten Welt, in der es »in« ist, zu behaupten, Männer und Frauen wollten im Leben das Gleiche und hätten dieselben Motivationen, Vorlieben und Bedürfnisse, leicht Anstoß. Wenn Sie freilich weiterlesen, werden Sie erkennen, dass solche gesellschaftlich erwünschten Behauptungen einfach nicht stimmen.
Eigentlich wissen auch Sie das tief in Ihrem Inneren schon lange. Einflussreiche Meinungsmacher wie Politiker, Kirchenfunktionäre, feministische Gruppen und andere politisch motivierte Menschen erhalten diese Mythen aufrecht. Doch wenn man auch nur ein wenig Erfahrung im Umgang mit Männern und Frauen hat, mit ihnen zusammenarbeitet oder sie führt, weiß man, dass sie ganz und gar nicht dasselbe wollen.
Die Macht der Liebe
David Buss, Psychologieprofessor an der University of Texas in Austin, ist für seine Forschungen zur evolutionären Entwicklung menschlicher Geschlechterdifferenzen bei der Partnerwahl international anerkannt. Mit seinem Team suchte er in 147 Kulturen nach Zeugnissen für Liebe und fand sie in Höhlenmalereien ebenso wie in Handschriften, Gedichten, Liedern und Büchern. Die meisten Menschen sehen nur die positiven Seiten der Liebe – sie denken an tiefe Blicke unter Lie benden,Händchenhalten, Liebeslieder, Sex und warme, kaum fassbare Gefühle – das ganze »Und lebten glücklich bis an ihr seliges Ende«-Zeug.
Doch Liebe hat auch eine dunkle Seite. Buss und andere Forscher fanden in der gesamten Menschheitsgeschichte Belege für Liebestränke, Liebeszauber, Selbstmord und Mord nach gescheiterten Beziehungen. Ein Viertel aller Morde ist auf unerwiderte, verletzte und verlorene Liebe zurückzuführen. Ehepartner, Rivalen, Stalker und verlassene Geliebte müssen immer wieder ihr Leben lassen. Und fast jede Kultur kennt Geschichten wie die von Romeo und Julia. Das dramatische Bedürfnis nach Liebe erfüllt uns sowohl mit freudiger Erregung als auch mit Verzweiflung, Ängsten und Rachegelüsten, und das alles oft gleichzeitig.
Eben weil die Liebe zwischen Mann und Frau universell und in jeder menschlichen Kultur weltweit zu Hause ist, muss es eine biologische Basis für dieses Gefühl geben. Sie kann, mit anderen Worten, nicht einfach eine kulturelle Tradition sein wie Götzenanbetung oder Religion. Vielmehr ist Liebe etwas sehr Mächtiges und in jedem von uns angelegt.
Die Biologie der Liebe
Wissenschaftler haben sich mit den Vorgängen im Gehirn von Liebenden beschäftigt und dabei drei unterschiedliche Phasen mit jeweils charakteristischen Abläufen gefunden: Begehren, Liebe und langfristige Bindung.
Jede dieser Phasen ist mit einer anderen Hormonaktivität verbunden, die bestimmte Gefühle und Verhaltensänderungen bei Liebenden hervorruft. Wenn man Liebe nach diesen drei Phasen mit den dazugehörigen neuronalen Vorgängen beurteilt, kann man leichter
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