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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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keine Antwort, oder meine Frage spricht in ihnen etwas an, aber sie können nicht genau sagen, warum. Wenn Sie Ihre Beziehung zu einem passiv-aggressiven Mann verbessern wollen, ist es wichtig, dass Sie diese Frage für sich selbst beantworten. Wahrscheinlich fördern Sie seine Unzuverlässigkeit und seine verdrehte Logik nicht bewusst, aber zwischen Ihnen beiden gibt es eine echte Dynamik – bedenken Sie, ohne Sie geht seine passive Aggression ins Leere. An irgendeinem Punkt der Beziehung gestatten Sie ihm, passiv-aggressiv zu sein, wenn Sie ihn nicht sogar dazu ermutigen. Das sind die »Bedingungen«, auf die Sie beide sich eingelassen haben – in manchen Fällen explizit, in anderen stillschweigend. Und diese Bedingungen bestimmen mit darüber, in welchem Ausmaß passiv-aggressives Verhalten zwischen Ihnen abläuft.
    Beziehungsmuster können sich schon in der ersten Zeit des Kennenlernens ausbilden, aber die Bedingungen einer Beziehung sind nicht in Stein gemeißelt oder in Beton gegossen. Die Menschen sind wandelbar – sogar stärker, als sie selbst es für möglich halten –, und die Verhältnisse zwischen Mann und Frau eignen sich für solche Veränderungen besser, als wir glauben. Vor allem aber haben Sie jederzeit das Recht, die Bedingungen neu auszuhandeln und eine Beziehung so umzugestalten, dass sie für beide Seiten annehmbar ist. Und damit ist die Beziehung zu jedem passiv-aggressiven Mann gemeint, der Teil Ihres Lebens ist.
    Wenn Sie mit einem passiv-aggressiven Vater oder Bruder aufgewachsen sind, dann waren Sie seinen Machenschaften in Ihrer Jugend auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Man muss die Welt erst einmal kennen lernen, Erfahrungen mit anderen Männertypen machen und der eigenen Meinung einen Wert beimessen, damit man passiv-aggressive Männer konfrontieren und sich selbst schützen kann. Wenn Sie früher mit passiv-aggressiven Männern zu tun hatten, kann das dazu führen, dass Sie dieses Verhalten unbewusst bei anderen fördern – so sehr Sie es auch ablehnen.
    Angenommen, Sie haben einen Mann kennen gelernt, der Sie interessiert. In der ersten Zeit der Verliebtheit nehmen Sie mehr von ihm und seinen Marotten hin, auch wenn seine Gefühle abwechselnd heiß und kalt sind und wenn er verführerische Versprechungen macht, die er, wie Ihnen zu spät klar wird, nie einhält. Sie bemerken solche Fehler, aber Sie wollen Verständnis dafür haben. Irgendwann fühlen Sie sich dann mit Füßen getreten, besonders wenn er seine Sekretärin anrufen lässt, um eine Verabredung zu verschieben, oder wenn er Sie um ein Uhr nachts aus dem Bett klingelt, nur um sich über den vergangenen Tag zu unterhalten. Langsam fragen Sie sich, was er eigentlich von dieser Beziehung erwartet. Er scheint daran interessiert zu sein, aber er ist nicht wirklich da . Als Nächstes wird Ihnen klar, wie wenig Sie eigentlich über ihn wissen; oder seine Geschichten widersprechen sich. Oder er vermeidet persönliche Aussagen, die sich normalerweise aus einem einfachen Informationsaustausch ergeben.
    Kürzlich beschrieb mir eine Patientin eine solche Unterhaltung mit einem passiv-aggressiven Mann, mit dem sie seit einem Monat befreundet war. Neal war sechsunddreißig Jahre alt und schrieb politische Reden; er hatte eine charmante, verführerische Art, aber er war nicht in der Lage, eine einfache Antwort zu geben. Barbara sagte, sie wisse nie, welche Gefühle er für sie habe. Sie erzählte mir:
    Neal fragte mich, wie ich in die Werbe- und Marketingabteilung gekommen war. Ich erklärte ihm, es habe mich immer gereizt, Geschäfte in Schwung zu bringen, aber ich wusste nicht, wie man das macht, bis ich an einem Kurs teilnahm. Dann, in einem gefühlsgeladenen Augenblick, erzählte ich ihm, ich hätte fast meine eigene Karriere zerstört, weil mich die Familie unter Druck setzte. Gerettet hatte mich Joey, mein Schwager, der mich immer bestärkte, als alle anderen meinten, die Sekretärinnenschule sei gut genug für mich. Ich schilderte Neal, wie Joey mich ermutigt hatte und mir sogar das Vorstellungsgespräch für meine erste Stelle vermittelte. Neal hörte zu, nahm einen Schluck aus seinem Glas und antwortete. Aber statt nun seinen Anteil zu dem Thema beizutragen, erzählte er mir eine Allerweltsgeschichte von einem Skiurlaub, den er vor zehn Jahren mit einem Kommilitonen unternommen hatte. Ich erfuhr alles über die großartigen Abfahrten in dem Skigebiet und über das schreckliche Essen. Ich hatte keine Ahnung, was das wohl mit

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