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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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sind häufig dann am klärendsten, wenn sie in der ruhigsten Zeit geführt werden.
    Leistungsangst
    Für Frauen, die es mit einem passiv-aggressiven Mann zu tun haben, stellt sich letztlich immer wieder eine Frage: Liegt es an ihr, wenn er die Lust am Sex verliert? Ist es ihr Aussehen – reizt sie ihn nicht mehr? In den meisten Fällen liegt das Problem nicht bei Ihnen, und Sie sollten sich deswegen in Ihrem Selbstwertgefühl nicht herabsetzen. Wenn also diese Schwierigkeiten beiseitegeräumt sind, können wir uns ansehen, was ihn am Liebesakt stört: die Leistungsangst.
    Leistung bedeutet für einen Mann, dass er seine Sexualität und sein sexuelles Verlangen spürt, eine Erektion bekommt und erhält und sowohl die Frau als auch sich selbst befriedigt. Manche Männer haben vielleicht keine Potenzprobleme, zeigen aber als Liebhaber wenig Einfühlungsvermögen, wenn es darum geht, einer Frau Lust zu bereiten. Einem solchen Mann fehlt vielleicht die »Technik« oder die Leidenschaft; vielleicht weiß er auch nicht, was er tun muss, um eine Frau zu erregen und zu befriedigen – und er kann sie auch nicht fragen, was sie mag und wie sie es mag.
    Jims Leistungsangst ist typisch für viele passiv-aggressive Männer und die Probleme, die sie beunruhigen: Er fürchtet, er habe das sexuelle Verlangen verloren, er hat Angst, Alma zu befriedigen, und es fällt ihm schwer, ihr zu zeigen , wie sehr er sie liebt. Er wünscht sich, sie würde ihm nicht so viel bedeuten, aber da es doch so ist, schiebt er sie innerlich von sich weg und macht sie zum »Feind« – zu einer Frau, die ihn vielleicht erregt und dann erniedrigt. Der passiv-aggressive Mann in Ihrem Leben dürfte ähnliche Gefühle haben.
    Bevor Sie dem passiv-aggressiven Mann zeigen können, dass er durchaus noch Lust auf Sex hat, müssen Sie klären, was ihn stört. Sprechen Sie offen und ausführlich darüber. Nennen Sie sein Problem beim Namen, sei es nun Ärger, die Angst, tiefere Gefühle zu zeigen, oder die Sorge darum, ob er ein guter Liebhaber ist.
    Viele Männer (passiv-aggressiv oder nicht) können mit Frauen nicht über ihre sexuellen Ängste sprechen. Als Psychotherapeut kann ich einen solchen Mann leichter fragen, wovor er Angst hat. Dass sie keinen Orgasmus bekommt? Dass sie seine Art nicht mag? Vor dem, was hinterher geschieht? Wenn ich solche konkreten Fragen stelle, ist die Angelegenheit für ihn interessanterweise viel weniger bedrohlich, als er selbst meint. Es ist wie mit vielen nächtlichen Ängsten: Wenn man sie bei Licht betrachtet, verschwinden sie.
    Solche Gespräche gehören aber wahrscheinlich nicht in Ihren Aufgabenbereich: Ein passiv-aggressiver Mann kann sich durch derartige Offenheit leicht erniedrigt fühlen. Das Gespenst der Erniedrigung wirft in der Psyche dieses Mannes einen langen Schatten. Wenn er beim Sex so gut wie möglich sein will und dann in irgendeiner Form versagt, ist das für ihn eine Erniedrigung. Seine Männlichkeit ist geprüft und für mangelhaft befunden worden, und die Partnerin weiß es. Wenn er es also nicht versucht, kann er auch nicht versagen. Und wenn ständiger Ärger auf Sie ihn auf diese Weise vor dem Versagen schützt, zieht er den Ärger der Lust vor. Genau wie Jim.
    In dem ganzen Sumpf seiner Vorstellungen von dem, was andere von ihm erwarten, hat der passiv-aggressive Mann eines verloren: den Kontakt zu seinem eigenen Verlangen. Er hat vergessen, was er auf sexuellem Gebiet wünscht und empfindet. Je mehr Sie ihm dabei helfen können, dass er wiederentdeckt, wie sehr er an Sex interessiert ist, desto bereitwilliger wird er mitmachen.
    Wenn er das Gefühl hat, dass Sie zu viel von ihm fordern und dass er Sie nicht befriedigen kann, wird er Ihnen vielleicht nur widerwillig vertrauen, oder er wird es Ihnen auf indirekte Weise mitteilen. Sagen Sie ihm also, was Ihnen Spaß macht und dass er Ihnen Vergnügen bereitet, wenn er mit Ihnen schläft. Das wird sein Vertrauen stärken. Sie müssen die Strategie verfolgen, ihn aus der Kampfzone herauszuholen und die Kommunikation zu verbessern. Sex ist keine Arena, in der Sie Grenzen setzen und Ultimaten stellen können – alles muss freiwillig getan und ohne Zwang gegeben werden. Wenn ein passiv-aggressiver Mann einer Frau sexuelles Vergnügen und damit auch ehrliche Leidenschaft und Zuwendung vorenthält, beraubt er sich damit auch selbst einer bedeutsamen Verbindung zu einem anderen Menschen. George Vaillant schreibt in Adaptation to Life : »Passiv-aggressives

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