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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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der Zustand des Patienten verbesserte – und viele Ärzte verschreiben ihren Patienten regelmäßig lieber harmlose Placebos statt Medikamente. Das British Medical Journal berichtete über eine 2004 durchgeführte Umfrage in Israel, bei der 60 Prozent der befragten Ärzte angaben, ihren Patienten schon einmal Placebos verschrieben zu haben, wenn es nicht unbedingt erforderlich war, ihnen Medikamente mit potenziell schädlichen Nebenwirkungen zu verabreichen. Ähnliche Beweggründe gaben 40 Prozent der Ärzte bei einer Umfrage in Dänemark und 47 Prozent bei einer 2007 im Großraum Chicago durchgeführten Umfrage an. (Trotz umfassender Studien lässt sich der Placebo-Effekt wissenschaftlich nicht eindeutig erklären. Zurzeit laufen diverse Forschungsprojekte, die von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde NIH finanziert werden.)
    Es hat sich wiederholt gezeigt, dass therapeutische Maßnahmen umso besser greifen, je fester der Patient an ihre heilsame Wirkung glaubt. Dieses Phänomen stellt die Wissenschaft gleich vor zwei Rätsel: Warum funktioniert es
überhaupt, und warum nicht bei jedem? Dieselben Fragen werfen die Studien auf, die belegen, dass ein gutes und verständnisvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient den Genesungsprozess begünstigt. Warum ist dies überhaupt der Fall, und warum nicht immer? Niemand kann diese Fragen bislang beantworten.
    Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich will nicht behaupten, die 25 in diesem Buch vorgestellten Gesundheitgeheimnisse seien Scheinmittel. Doch vermutlich entfalten sie eine umso stärkere gesundheitsfördernde Wirkung, je fester man von ihrer Heilkraft überzeugt ist. Scheinmedikamente verlieren allmählich ihren Ruf als relativ wert- und nutzlose Mogelpackung und werden heutzutage zunehmend als äußerst wirkungsvolles therapeutisches Hilfsmittel erforscht – eines, das das Potenzial hat, vielleicht sogar einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitspflege anzustoßen. Die intensive Beschäftigung mit dem Placebo-Effekt ließ auch den gegenteiligen Effekt zu einem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen werden: den Nocebo -Effekt (lateinisch für: »Ich werde schaden«). Dieser macht sich dadurch bemerkbar, dass eine an sich bewährte Therapie oder Medikation aufgrund einer negativen Erwartungshaltung des Patienten keinerlei Wirkung zeigt. Welche Mechanismen den Nocebo-Effekt (den man erst vor etwa 50 Jahren erkannte und benannte) verursachen, ist noch weitgehend unerforscht, doch wenn nachgewiesen werden kann, dass der Nocebo-Effekt wirkt, ist dies ein weiterer Beweis dafür, wie stark der Heilungsprozess durch die Kraft der Gedanken beeinflusst wird.
    Welche Philosophie der geistigen und körperlichen Gesundheit zugrunde liegt, ist natürlich von Mensch zu Mensch
verschieden. Meine ist beispielsweise, alle der mir sinnvoll erscheinenden Gesundheitstipps in diesem Buch zu beherzigen, da ich fest daran glaube, dass sie meiner Gesundheit zugutekommen. Warum auch nicht? Wie bei der Pascal’schen Wette kann ich dabei nur gewinnen. Im 17. Jahrhundert argumentierte der französische Philosoph Blaise Pascal, dass sich die Existenz Gottes mit Vernunft nicht beweisen lässt, es aber auf alle Fälle vernünftiger ist, bei einer Wette auf seine Existenz zu setzen. Vereinfacht ausgedrückt geht die Pascal’sche Wette so: Wer auf die Existenz Gottes wettet, führt ein gottgefälliges Leben und kann nur gewinnen (er kommt in den Himmel), aber nichts verlieren, falls Gott doch nicht existiert. Wer aber darauf wettet, dass Gott nicht existiert, kann in keinem Fall gewinnen. Wenn er mit seiner Wette richtig liegt, bedeutet der Tod das endgültige Ende, womit nichts gewonnen ist, falls er sich aber täuschte, erwartet ihn das ewige Höllenfeuer, und dann hat er so richtig verloren.
    Ich habe daher beschlossen, das Prinzip der Pascal’schen Wette auf mein irdisches Bedürfnis nach Gesundheit und Wohlbefinden zu übertragen. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, an die Wirksamkeit der Gesundheitsgeheimnissse zu glauben, die ich mir ausgesucht habe. Schließlich kann ich dabei nur gewinnen (wenn ich richtig liege, hält mich mein Glaube gesund) und nichts verlieren (wenn ich mich täusche, hätte ich mir lediglich ersparen können, rohen Knoblauch hinunterzuwürgen). Angesichts der hohen Gewinnchancen versteht sich für mich von selbst, worauf ich wette.
    Sollten mich jedoch irgendwann wieder regelmäßige Erkältungen heimsuchen, könnte mein

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