Warum manche Menschen nie krank werden
Granatapfel-, Orangen- und Preiselbeersaft, einer Emergen-C-Brausetablette, einer guten Portion Green Vibrance und einem halben Teelöffel Flachssamenöl besteht. (Green Vibrance ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das laut Herstellerangaben die vier Säulen der Gesundheit unterstützt: Ernährung, Verdauung, Kreislauf und Immunsystem.)
Emergen-C enthält vor allem Vitamin C, das ich seit dem Gespräch mit Susan Rennau in größeren Mengen zu mir nehme. Mit Vitamin C machte ich schon früher Erfahrungen, da ich in den 1970er als Stanford-Student an den Studien von Dr. Linus Pauling teilnahm. Nachdem ich auf die Megadosen an Vitamin C jedoch Durchfall bekam, brach ich die Experimente ab. Heute nehme ich viel, aber nicht zu viel Vitamin C zu mir und vertrage es sehr gut.
Kochen ist nicht unbedingt meine große Stärke, aber ich verwende nun häufiger frische Kräuter und weniger Salz. Die reduzierte Kalorienzufuhr ist nichts für mich, da ich sowieso schon relativ wenig esse. Und obwohl die Kalorienzufuhr vor allem unter gesundheitlichen Gesichtspunkten zu betrachten ist, sollten die psychologischen Aspekte der Nahrungsaufnahme nicht ganz außen vor bleiben. Viele Menschen assoziieren mit ihr Gefühle der Sicherheit, Geborgenheit, Zusammengehörigkeit und dergleichen, vor allem, wenn in der Kindheit die gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie eine wichtige Rolle spielten. Bei uns zu Hause legte keiner sonderlich großen Wert auf gutes Essen oder gemeinsame
Mahlzeiten. Meine Eltern waren weder gute noch begeisterte Köche. Bei uns aß jeder, was es gerade gab, und zwar möglichst schnell, um sich wieder verdrücken zu können. Für mich ist die Nahrungsaufnahme eher negativ belegt, daher kann ich erst recht nichts essen, wenn es mir schlecht geht oder ich traurig bin. Ich war schon als junger Mann sehr schlank, und bin es noch heute.
Einige der Gesundheitsgeheimnisse haben sich für mich als ungeeignet erwiesen. Zum Beispiel das Duschen mit kaltem Wasser. Ich habe es versucht, aber mit der Vorstellung, schon am Morgen – oder überhaupt – mit eiskaltem Wasser in Berührung zu kommen, kann ich mich nicht anfreunden. Nate Halsey konnte mich noch so enthusiastisch anfeuern, es half nichts, ich fror, dass es richtiggehend schmerzte. Was ich hingegen weiterhin mit reichlich kaltem Wasser gründlich abschrubbe, ist Obst und Gemüse, obwohl Patricia Burke der Ansicht ist, das sei nicht nötig. Es ist nun einmal eine alte Angewohnheit, die ich mir vermutlich nie abgewöhnen werde.
Was die sportliche Betätigung angeht, muss jeder selbst herausfinden, was ihm Spaß macht. Ich habe schon immer regelmäßig Sport betrieben, aber jetzt mit dem Joggen oder Marathonlauf anzufangen, wie es Helen Klein tat, als sie in meinem Alter war, ist schon deshalb nichts für mich, weil mir dabei ziemlich schnell langweilig wird. Ich halte mein Fitnessprogramm – dreimal pro Woche Ausdauer- und Krafttraining – in seiner jetzigen Form für ausreichend.
Nachdem ich von Tom Appell erfahren haben, wie wichtig der ausgeglichene Säure-Basen-Haushalt ist, besorgte ich mir umgehend pH-Teststreifen und habe den Wert eine Woche lang überprüft. Mein pH-Wert ließ nichts zu wünschen
übrig, vermutlich, weil ich so viel Obst und Gemüse esse. Auf die Teststreifen zu pinkeln, war für mich sehr gewöhnungsbedürftig, und getroffen habe ich sie auch nicht immer. Eine 100-prozentige Trefferquote hatte ich dagegen bei dem mit Wasserstoffperoxid-Lösung gefülltem Waschbecken, in das ich meinen Kopf täglich tauchte, bis die Flasche leer war. Sonderlich wohl habe ich mich dabei aber nie gefühlt, daher besorgte ich mir keinen Nachschub und strich diesen Tipp wieder von meiner Liste.
Früher wusch ich mir die Hände nur, wenn sie schmutzig waren, doch der Tipp, mir mehrmals täglich die Hände gründlich zu waschen, leuchtete mir ein, da ich in Manhattan natürlich ständig unter Menschen bin, die schniefen, husten und niesen. Das Händewaschen habe ich mir als nützliche Präventivmaßnahme gegen Ansteckung angewöhnt.
Kontakte zu knüpfen ist für mich als Stadtmensch recht einfach, und so hatte ich schon vor dem Gespräch mit Sydney Kling einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Dass die Sicherheit eines sozialen Netzwerks der Gesundheit zugutekommt, lässt sich kaum bestreiten, es kam mir nur früher nie in den Sinn, meine Freunde auch als Verbündete im Kampf gegen Erkrankungen zu begreifen. Seit mir Sydney diese Perspektive eröffnete,
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