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Warum Sex Spass macht

Warum Sex Spass macht

Titel: Warum Sex Spass macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jared Diamond
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daß dieser Embryo überlebt, mußt du dich darum kümmern, denn ich werde es nicht tun!« Ihr Gefährte würde sofort erkennen, daß es sich um einen Bluff handelt. Der zweite Faktor, der über das jeweilige Interesse von Männern und Frauen an der Kinderversorgung bestimmt, ist der Unterschied zwischen beiden hinsichtlich anderer Gelegenheiten, die ihnen dadurch verschlossen bleiben. Da die Frau für die Schwangerschaft (und bei Jägern und Sammlern auch für das Stillen) viel Zeit aufwenden muß, kann sie während dieser Phase nichts unternehmen, was zur Produktion weiterer Nachkommen führen würde. Nach alter Tradition wurden Kinder mehrere Male in der Stunde gestillt, und die dadurch ausgelöste Hormonfreisetzung verursachte häufig eine Laktationsamenorrhöe, das heißt, der Menstruationszyklus blieb aus, und das oft mehrere Jahre lang. Deshalb bekamen die Mütter bei den Jägern und Sammlern ihre Kinder im Abstand von mehreren Jahren. In den modernen Gesellschaften kann eine Frau wenige Monate nach einer Entbindung wieder schwanger werden, entweder indem sie abstillt und auf Flaschenernährung umstellt oder indem sie das Kind nur alle paar Stunden an die Brust legt, was moderne Frauen bequemlichkeitshalber meist tun. Unter diesen Bedingungen setzt der Menstruationszyklus schon nach kurzer Zeit wieder ein. Aber auch heute bringen Frauen selbst dann, wenn sie weder stillen noch Empfängnisverhütung betreiben, nur in seltenen Fällen nach weniger als einem Jahr ein zweites Kind zur Welt, und die wenigsten bekommen während ihres Lebens mehr als ein Dutzend Kinder. Die Rekordzahl der Kinder, die eine einzige Frau zur Welt brachte, liegt nur bei 69 (es handelte sich um eine Frau, die im 19. Jahrhundert in Moskau lebte und sich auf Drillinge spezialisiert hatte); das klingt gewaltig, aber nur so lange, bis man diese Zahl mit der Anzahl der Kinder einiger Männer vergleicht, von denen noch die Rede sein wird. Mehrere Männer helfen einer Frau also nicht, mehr Kinder zu bekommen, und Polyandrie kommt auch nur in sehr wenigen Gesellschaften regelmäßig vor. Die einzige eingehend untersuchte Gesellschaft dieses Typs ist die der Tre-ba in Tibet, und dort haben Frauen mit zwei Ehemännern im Durchschnitt nicht mehr Kinder als solche mit einem Gatten. Die Gründe für die Polyandrie der Tre-ba liegen in ihrem System des Landbesitzes: Oft heiraten Brüder dieselbe Frau, um eine Aufteilung in zu kleine Parzellen zu verhindern.
    Wenn eine Frau sich »entscheidet«, ihre Nachkommen zu versorgen, verbaut sie sich also keine anderen bedeutenden Fortpflanzungsmöglichkeiten. Ein Wassertreterweibchen dagegen, das Polyandrie betreibt, bringt mit einem Partner im Durchschnitt 1,3 flügge werdende Junge hervor, aber wenn sie sich zwei Partner sichert, sind es 2,2 Junge und mit drei Partnern sogar 3,7. Eine Frau unterscheidet sich auch in dieser Hinsicht vom Mann, der, wie bereits erwähnt, theoretisch alle Frauen der Welt schwängern könnte. Im Gegensatz zu der genetisch nutzlosen Polyandrie der Frauen bei den Tre-ba zahlte sich die Polygynie bei den männlichen Mormonen im 19. Jahrhundert aus: Die Kinderproduktion während ihres Lebens stieg von nur sieben für Mormonen mit einer Frau auf sechzehn für solche mit zwei und zwanzig für solche mit drei Frauen; die Führer der Mormonenkirche, die im Durchschnitt fünf Frauen hatten, brachten es im Mittel auf 25 Kinder. Aber selbst das sind nur bescheidene Vorteile der Vielweiberei im Vergleich zu den Hunderten von Kindern, die heutige Prinzen zeugen, wenn sie sich der Möglichkeiten einer zentralistischen Gesellschaft bedienen können und ihre Nachkommen nicht selbst unmittelbar versorgen müssen. Ein Besucher am Hof des Ni zam von Haiderabad, eines indischen Prinzen mit besonders großem Harem, wurde im 19. Jahrhundert zufällig Zeuge, wie in einer Woche vier Frauen des Herrschers Kinder zur Welt brachten, und mit weiteren neun Geburten rechnete man für die darauffolgende Woche. Der Rekord bei der Anzahl der Nachkommen wird dem marokkanischen Kaiser Ismail dem Blutrünstigen zugeschrieben, der Vater von siebenhundert Söhnen und einer nicht genau bekannten, aber wahrscheinlich ähnlich großen Zahl von Töchtern gewesen sein soll. Wie man an solchen Zahlen erkennt, verbaut sich ein Mann, der eine Frau befruchtet und sich dann der Kindererziehung widmet, unter Umständen gewaltige Alternativen.
    Der letzte Faktor, der die Versorgung der Kinder für Männer genetisch weniger

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