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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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Meter Höhenunterschied und auf Reisehöhe mindestens 600 Meter Höhenunterschied zum anderen Flugzeug haben. Das gilt nicht, wenn die Maschinen mindestens fünf bis acht Kilometer voneinander entfernt sind. Bei dieser Distanz können sie auf derselben Höhe fliegen.
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Experiment – Wie weit entfernt ist diese Maschine?
    Wenn Sie das nächste Mal ein anderes Flugzeug sehen, können Sie die Methode zum Schätzen von Entfernungen einsetzen ( siehe hier ). Ein Verkehrsflugzeug ist im Allgemeinen zwischen 30 und 70 Metern lang. Nehmen wir 50 Meter an und gehen wir mal davon aus, dass Sie auf Armlänge vier Kugelschreiberspitzen für die Maschine messen – rund 4 Millimeter. Das 250-fache ergibt einen Meter und das 12500-fache 50 Meter. Also beträgt die Entfernung 12500 mal 0,75 Meter gleich 9375 Meter, rund 9 Kilometer. Allerdings ist die Länge des anderen Flugzeugs nur geschätzt – in der Größenordnung zwischen 30 und 70 Metern ist die Maschine, die Sie sehen, zwischen 5,6 und 13 Kilometer entfernt.
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    Obwohl die Staffelungsregeln im Allgemeinen dafür sorgen, dass die Flugzeuge weit auseinander bleiben, haben moderne Flugzeuge zusätzlich noch ein Kollisionswarnsystem an Bord, um die Einhaltung der Regeln auf den Luftstraßen zweifach abzusichern. Üblicherweise sind die Verkehrsflugzeuge mit einem Verkehrswarn- und Kollisionsvermeidungssystem (TCAS, Traffic Alert and Collision Avoidance System) ausgerüstet. Das TCAS schickt Positionsanfragen an andere Maschinen, die mit derselben Technologie ausgestatten sind. Jedes Flugzeug hat einen sogenannten Transponder eingebaut. Das ist ein automatischer Funktransmitter. Wenn also eine Positionsanfrage von einer anderen Maschine kommt, erwacht der Transponder zum Leben und sendet seine Position. Auf diese Weise kann man sich im anderen Flugzeug ein Bild von der Position aller Maschinen in der Nähe machen und den Piloten vor jeder potentiellen Gefahr warnen, lange bevor sie real wird.

Eine Spur am Himmel hinterlassen
    Ob Sie nun ein anderes Flugzeug ausmachen oder nicht – es ist durchaus möglich, dass Sie während eines gesamten Fluges außerhalb des Flughafens kein anderes Flugzeug zu sehen bekommen –, mit großer Wahrscheinlichkeit können Sie aber erkennen, wo sich eine andere Maschine befunden hat. Wenn Sie vom Boden aus in den Himmel schauen, entdecken Sie häufig Gebilde, die wie sehr gerade, sehr dünne Wolken aussehen und den Himmel wie luftige Straßen kreuzen.
    25. Kondensstreifen: Künstliche Wolken, die von Kondensationen der Strahltriebwerke stammen.
    Das sind Kondensstreifen, gebildet aus Wassertröpfchen, die von Flugzeugen zurückgelassen wurden. Wenn Siesich selbst in einem Flugzeug befinden, kreuzen Sie möglicherweise einen Kondensstreifen oder kommen nahe an einen heran und können so sehen, welchen Weg die andere Maschine genommen hat. Allerdings können Sie nicht sicher sein (solange Sie die Maschine selbst nicht sehen), in welche Richtung sie geflogen ist. Der beste visuelle Hinweis auf die Richtung ist, dass ein Kondensstreifen mit der Zeit zerfasert, daher ist das Ende, das näher am Flugzeug ist, kompakter und weist möglicherweise von den verschiedenen Triebwerken noch einzelne Streifen auf, die nach einer Weile zusammenwachsen.
    »Kondensstreifen« ist die Kurzform von Kondensationsstreifen. Entgegen der weit verbreiteten Annahme besteht er jedoch nicht aus Wasserdampf, denn das ist die unsichtbare Gasform des Wassers, die absolut transparent ist. Sichtbar wird er erst, wenn sich Wassertröpfchen oder winzige Eiskristalle bilden. Vereinfacht gesagt, ist ein Kondensstreifen eine künstliche, von Menschen gemachte, seltsam geformte Wolke.
    Um zu verstehen, wieso Kondensstreifen entstehen, müssen wir uns noch einmal mit der Funktionsweise der Flugzeugtriebwerke beschäftigen. In der Brennkammer wird Flugzeugtreibstoff verbrannt. Abgesehen von Unreinheiten besteht dieser aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Obwohl Kohlenwasserstoffe große Moleküle sein können, haben sie nur zwei atomare Bausteine, Kohlenstoff und Wasserstoff. Wenn ein Kohlenwasserstoff verbrennt, verbinden sich die Atome mit Sauerstoff aus der Luft. Das, was wir als »Brennen« bezeichnen, ist in Wahrheit nur eine chemische Reaktion, bei der sich eine Substanz mit Sauerstoff verbindet, wodurch Wärme freigesetzt wird. Die Kohlenstoffatome verbinden sich mit dem Sauerstoff zu dem Treibhausgas Kohlendioxid, und die Wasserstoffatome binden sich

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