Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)
predigt ständig, daß etwas Bewegung nichts schaden kann?« fragte sie. »Nein, Werner, ich laufe.«
Werner Sturm wollte in sein Arbeitszimmer zurückkehren, als Oberschwester Johanna aufgeregt auf ihn zukam. Sie, die sonst die Ruhe in Person war, schien sich kaum fassen zu können. »Etwas Furchtbares ist passiert, Doktor Sturm«, sagte sie atemlos. »Frau Nolden vermißt ein wertvolles Rubinarmband.«
* * *
Als Prof. Dr. Sturm und Herbert Fox gefolgt von der Oberschw ester das Zimmer von Michaela Nolden betraten, saß die Patientin völlig aufgelöst auf ihrem Bett. Beim Klappen der Tür fuhr sie herum. »Mein Armband ist weg!« rief sie ihnen entgegen. »Heute Morgen habe ich es noch in meinem Schmuckkasten gesehen, aber es ist ja auch kein Wunder. Habe ich Sie nicht vor Schwester Isabelle gewarnt?«
»Sie können das Armband auch verlegt haben, Frau Nolden«, erwiderte der Professor ruhig. »Haben Sie schon das Zimmer durchsucht?«
»Nicht nur einmal, mindestens fünfmal. Davon abgesehen, wie sollte es aus dem Schmuckkasten herausgekommen sein? Schließlich kann es nicht laufen.« Michaela Nolden sprang auf. »Im übrigen hat Schwester Isabelle das Armband heute Morgen auch gesehen, als sie mir mein Frühstück gebracht hat. Denken Sie, ich habe ihre begehrlichen Blicke nicht bemerkt?«
»Ich denke, Schwester Isabelle ist für eine andere Patientin eingeteilt worden«, sagte Werner Sturm verblüfft und wandte sich der Oberschwester zu.
»Schwester Beate und Schwester Gisela sind krank, deshalb mußte der Dienstplan geändert werden. Und da Schwester Isabelle sowieso mit dem Austeilen des Frühstücks beschäftigt war, hat sie auch dieses Zimmer übernommen«, antwortete die Oberschwester.
»Wann haben Sie den Verlust Ihres Armbands entdeckt?« e rkundigte sich Fox.
»Vor knapp einer halben Stunde, als ich aus dem Park zurüc kgekommen bin. Meine Zimmertür stand einen Spalt breit auf, was mich schon wunderte.« Michaela Nolden riß den Deckel des Schmuckkastens auf. »Da hat es gelegen.« Sie schlug den Deckel heftig zu. »In Stuttgart war es eine Geldbörse, diesmal ist es ein Armband. Wetten, daß dieses angebliche Unschuldslamm wieder nichts damit zu tun haben will.«
»Wir werden der Sache nachgehen, Frau Nolden«, versprach Herbert Fox.
»Ich verlange, daß die Polizei eingeschaltet wird.«
»Oberschwester Johanna, wo ist Schwester Isabelle jetzt?« e rkundigte sich Werner Sturm.
»Bei Frau Zerbst. Soll ich sie holen?«
»Nein, bitten Sie sie in mein Arbeitszimmer«, sagte Prof. Sturm. Er wandte sich an Frau Nolden: »Ich verspreche Ihnen, daß diese Sache geklärt wird. Bitte, gedulden Sie sich noch etwas. Und bitte, schweigen Sie vorläufig über den Verlust des Armbands.«
»Wenn Sie meinen, Sie könnten mich überreden, die ganze S ache zu vertuschen, so irren Sie sich gewaltig, Herr Professor«, erklärte die Fabrikantengattin. »Soweit ich mitbekommen habe, sind Sie es, der sich stets schützend vor diese Krankenschwester stellt. Ich will gar nicht wissen, warum das so ist, jedenfalls lasse ich diese Sache nicht auf sich beruhen.«
»Das sollen Sie auch nicht.« Prof. Sturm wandte sich zum G ehen. »Oberschwester Johanna, Schwester Isabelle soll sofort zu mir kommen. Sagen Sie ihr aber nicht, warum ich sie sprechen möchte.« Erregt ging er hinaus.
Herbert Fox folgte ihm nur wenige Sekunden später. Auch wenn er seine schlechte Meinung über Schwester Isabelle bestätigt fühlte, so war er keineswegs glücklich über den Diebstahl des Armbands. Warf es doch ein schlechtes Licht auf die Schloßklinik.
Werner Sturm, Herbert Fox und Oberschwester Johanna befanden sich im Arbeitszimmer, als Schwester Isabella eintrat. Erschrocken blickte sie von einem zum anderen. »Ist etwas passiert?« fragte sie.
»Das fragen Sie?« erkundigte sich Fox schneidend.
»Bitte, Herr Fox.« Dr. Sturm machte eine abwehrende Bewegung. »Schwester Isabelle, wann sind Sie zum letzten Mal im Zimmer von Frau Nolden gewesen?«
»Als ich das Frühstücksgeschirr geholt habe«, erwiderte Is abelle. »Hat sie sich über mich beschwert? Warum?«
»Setzen Sie sich, Schwester Isabelle«, bat der Chefarzt der Naturheilklinik und wies auf einen Stuhl. »Nein, sie hat sich nicht beschwert.«
»Sind Sie ganz sicher, daß Sie nicht heute nachmittag nochmals in ihrem Zimmer gewesen sind?« fragte Herbert Fox. »Frau Nolden sagte uns, daß Sie heute morgen ihr Rubinarmband gesehen hätten. Es ist verschwunden.
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