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Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Titel: Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hofer
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Heirat.«
    »Nun, vielleicht hätte ich eine Schwester für Sie«, sagte der Pfarrer. »Es handelt sich um eine junge Frau von vierundzwanzig Jahren mit einiger Berufserfahrung. Ein Stuttgarter Amtsbruder hat mir vor zwei Tagen ihretwegen geschrieben. Isabelle Seidel hat bis vor eineinhalb Jahren an einem Stuttgarter Krankenhaus gearbeitet. Sie ist dort unter einem nichtigen Vorwand entlassen worden.«
    Prof. Sturm beugte sich leicht vor. »Wie nichtig ist dieser Vorwand gewesen, Herr Pfarrer?«
    »Man hat ihr unter anderem vorgeworfen, daß sie weder mit i hren Kollegen noch mit den Patienten zurechtkommt«, erwiderte Michael Engel. »Ein Vorwand, der wirklich aus der Luft gegriffen sein muß, denn das Krankenhaus, an dem sie als Lernschwester anfing, hatte ihr gerade in dieser Beziehung ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt.«
    »Und warum hat sie diese Stelle aufgegeben?«
    »Es handelte sich um eine Privatklinik, die nach dem Tod des Besitzers aufgelöst worden ist.«
    »Ich frage mich, warum Schwester Isabelle die Kündigung ei nfach hingenommen hat«, warf Hannah Sturm ein. »Verschweigen Sie uns etwas, Herr Pfarrer?« Sie hob die Augenbrauen.
    »Nein, ich hätte es Ihnen keineswegs verschwiegen«, entge gnete Pfarrer Engel. »Isabelle Seidel stand unter dem Verdacht, einer Patientin die Geldbörse gestohlen zu haben. Obwohl der Verdacht nie erhärtet worden ist, hat man ihr nicht mehr vertraut. Wie mir mein Amtsbruder schreibt, ist der Fall nie geklärt worden. Er kennt Frau Seidel seit Kindesbeinen an und ist felsenfest davon überzeugt, daß sie niemals fähig wäre, einem anderen Menschen etwas wegzunehmen. Zudem bestand dazu kein Grund. Sie hatte keine Geldsorgen und war froh, im Krankenhaus ein Unterkommen zu haben und nicht bei ihren Eltern leben zu müssen, die einen sehr schlechten Leumund hatten. Bruder Clausen meint, Isabelle Seidel sei sozusagen aus der Art geschlagen, denn sie sei die einzige der Familie, die etwas taugt.«
    »Was haben sich ihre Eltern zuschulden kommen lassen?« fragte Sturm und griff nach seinem Glas.
    »Der Vater hat getrunken und im Suff Frau und Kinder geschlagen. Vor einem Jahr ist er an Leberzirrhose gestorben. Die Mutter hat es nicht geschafft, mit Haushalt, Kindern und Ehemann fertig zu werden und schließlich alles laufenlassen und sich lieber herumgetrieben. Isabelle Seidel mußte schon früh die Verantwortung für die Familie übernehmen. Die Mutter ist übrigens vor fünf Monaten tödlich verunglückt, als sie in schwer betrunkenem Zustand über die Straße gehen wollte.«
    »Das ist ja furchtbar«, sagte Hannah Sturm. »Ich kann mir vo rstellen, wie schwer eine Kindheit und Jugend in so einer Familie sein muß. Und was ist mit den Geschwistern von Schwester Isabelle?«
    »Ein Bruder ist als Kleinkind gestorben, der andere Bruder Bernhard, ist schon als Zwölfjähriger mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und sitzt zur Zeit wegen schweren Betruges ein«, e rzählte Pfarrer Engel.
    »Sie sehen also, Isabelle Seidel hat bestimmt kein leichtes L eben gehabt. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus hat sie vergeblich versucht, eine neue Stellung zu finden. Die letzten eineinhalb Jahre hat sie hin und wieder Privatpflegen übernommen und so ihren Lebensunterhalt verdient.«
    Werner leerte sein Glas. Seine Mutter wollte ihm nachsche nken, doch er schüttelte den Kopf. »Ich meine, Ihr Amtsbruder wird uns nicht eine Schwester empfehlen, für die er nicht die Hand ins Feuer legen kann«, sagte er bedächtig. »Und ich wäre der Letzte, der nicht versuchen würde, einem Menschen in Not zu helfen.«
    »Dann sind Sie also bereit, Frau Seidel in Ihren Stab aufz unehmen?« fragte Pfarrer Engel erleichtert.
    »Sie wissen, daß ich darüber nicht allein entscheiden kann«, dämpfte Werner Sturm etwas seinen Enthusiasmus. »Es wird schwer sein, Herrn Fox zu überzeugen.«
    »Muß Fox alle Einzelheiten wissen?« fragte seine Mutter und wandte sich direkt an den Besucher: »Ich weiß, daß er Sie genauso schätzt wie wir. Ihm wird es genügen, daß Sie Schwester Isabelle empfohlen haben. Man sollte diesem Mädchen unbedingt eine Chance geben.«
    »Ich bin sehr froh, daß Sie und Ihr Sohn so denken, Frau Sturm.« Pfarrer Engel beugte sich zu Flocke hinunter, der es in ihrer Ecke zu langweilig geworden war. Ein Gummispielzeug zwischen den Zähnen, saß sie vor ihm. Als er nach dem Spielzeug griff, knurrte sie herausfordernd.
    »Ich werde also gleich am Montag mit Herrn Fox sprechen und

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