Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Situation unter Kontrolle bekam. Als eine der Obersten der Instrumentalität war dies ihr Recht. Einige Menschen empfanden auch die fremdartige Reaktion von Jeannes Bewusstsein, ebenfalls eine Erschütterung, die hinausgriff, um Lady Goroke zu erreichen.
»Ich befehle«, dachte Lady Goroke und ließ ihr Bewusstsein für alle Wesen gleichermaßen offen.
»Das tust du, aber ich liebe, ich liebe dich«, dachte Jeanne. Die Hauptkräfte trafen aufeinander.
Sie maßen sich miteinander.
Die Revolution war vorüber. In Wirklichkeit war nichts geschehen, aber Jeanne hatte die Menschen gezwungen, sich ihr zu stellen.
Es war nicht so wie in dem Gedicht über die Menschen und Untermenschen, in dem sich die beiden Gruppen miteinander vermischten. Die Vermischung kam erst viel später, sogar erst nach der Zeit von K’mell. Das Gedicht ist hübsch, doch es ist ein Ausbund an Unwahrheiten, wie jeder selbst sehen kann:
Mich solltest du fragen,
Mich, mich, mich,
Denn ich weiß es …
Ich lebte einst
An der östlichen Küste.
Männer sind keine Männer
Und Frauen keine Frauen
Und Menschen keine Menschen mehr.
Es gibt überhaupt keine Ostküste auf Fomalhaut III, und die Menschen-Untermenschen-Krise ereignete sich erst viel später. Die Revolution war fehlgeschlagen, aber die Geschichte hatte einen neuen Wendepunkt erreicht: den Streit der beiden Ladies. Aus lauter Überraschung ließen Lady Goroke und Lady Arabella Underwood ihren Geist geöffnet. Selbstmörderische Roboter und Hunde, die die ganze Welt liebten, waren etwas Unerhörtes. Es war schon schlimm genug, dass illegale Untermenschen bei ihnen herumlungerten, aber diese neuen Geschöpfe – nein!
»Wir müssen sie alle zerstören«, dachte Lady Goroke.
»Warum?«, telepathierte Lady Arabella Underwood.
»Sie sind defekt«, erwiderte Goroke.
»Aber sie sind doch keine Maschinen!«
»Dann sind es eben Tiere – Untermenschen. Zerstören! Zerstören!«
Und dann kam die Antwort, die unser Zeitalter erschaffen hat. Sie kam von Lady Arabella Underwood, und ganz Kalma konnte sie hören.
»Vielleicht sind es Menschen. Sie haben Anspruch auf einen Prozess.«
Das Hundemädchen Jeanne fiel auf die Knie. »Ich habe es geschafft. Ich habe es geschafft. Ich habe es geschafft! Ihr könnt mich töten, liebe Menschen, aber ich liebe, liebe, liebe euch!«
Leise sagte Lady Panc Ashash zu Elaine: »Ich hielt mich zu diesem Zeitpunkt bereits für tot. Diesmal endgültig tot. Aber ich lebe. Ich habe gesehen, wie sich die Welten geändert haben, Elaine, und du hast es zusammen mit mir gesehen.«
Die Untermenschen waren still geworden, während sie der lauten telepathischen Auseinandersetzung der beiden großen Ladies lauschten.
Die echten Soldaten fielen vom Himmel, ihre Ornithopter stürzten aufheulend dem Boden entgegen. Sie umringten die Untermenschen und begannen sie mit Stricken zu fesseln.
Einer der Soldaten warf einen kurzen Blick auf den Roboterkörper Lady Panc Ashashs. Er berührte ihn mit seinem Stab, und der Stab wurde rot glühend vor Hitze. Der Roboterkörper, plötzlich all seiner Wärme beraubt, blieb als ein Häufchen Eiskristalle auf dem Boden zurück.
Elaine ging zwischen dem eisigen Abfall und dem rot glühenden Stock hindurch. Sie hatte den Jäger entdeckt.
Sie sah nicht den Soldaten, der auf Jeanne zutrat, sie zu fesseln begann und dann weinend zurückwich, um zu stammeln: »Sie liebt mich!«
Lord Femtiosex, der die eingeflogenen Soldaten kommandierte, trat hinzu und fesselte Jeanne trotz ihrer Worte. Grimmig sagte er: »Natürlich liebst du mich. Du bist ein guter Hund. Du wirst bald sterben, Hündchen, aber bis dahin wirst du gehorchen.«
»Ich gehorche«, erklärte Jeanne, »aber ich bin ein Hund und ein Mensch. Öffne deinen Geist, Mensch, und du wirst es fühlen.«
Offenbar öffnete Lord Femtiosex seinen Geist – und fühlte, wie ein Ozean aus Liebe ihn überflutete. Sein Arm fuhr nach oben und zielte mit der Handkante nach Jeannes Nacken, um sie auf die alte Art zu töten.
»Nein, das werden Sie nicht tun«, übermittelte ihm Lady Arabella Underwood telepathisch. »Dieses Kind wird einen ordnungsgemäßen Prozess bekommen.«
Lord Femtiosex sah sie an und dachte zornig: »Ein Oberster der Instrumentalität streitet nicht mit einem anderen, Mylady. Lassen Sie meinen Arm los.«
Ohne Rücksicht auf die zahlreichen Zuhörer erwiderte ihm Lady Arabella gedanklich: »Dann einen Prozess.«
In seinem Zorn nickte er. Er würde in der
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