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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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empfangen.«
    »Nur kurz«, sagte Lady Celalta. »Ihre Telepathen haben die fremdartigen Wesen bemerkt, die sich ihnen mit hoher Geschwindigkeit nähern. Die Telepathen sind wild vor Aufregung, aber die anderen schnattern und gackern, schnattern und gackern miteinander, erfüllt von Wut, Hunger und Gedanken an Menschen.«
    »So viel hast du empfangen?«
    »Mylord und mein Geliebter, ich griff diesmal hinaus. Ist es so merkwürdig, dass ich mehr als du erfahren habe? Deine Kraft stieß mich vorwärts.«
    »Hast du gehört, wie die Waffen sich gegenseitig bezeichneten?«
    »Es hörte sich ziemlich seltsam an.« Casher konnte in dem klaren Sternenlicht, das die Wüste erhellte, fast so, wie es der Alte Urmond mit den Nächten der Menschenheimat einst gemacht hatte, erkennen, wie sie ihre Brauen hochzog. »Es war ›Folly‹ und ›Samm‹ und etwas wie ›Finsternis‹, ein Wort, das aus der Alten Doychen Sprache stammt.«
    »Das habe ich ebenfalls empfangen«, nickte Casher. »Es schien mir ein eigenartiges Gespann zu sein.«
    »Aber ein mächtiges, ein außerordentlich mächtiges«, erklärte Lady Celalta. »Du und ich, mein Herr und Geliebter, haben schon seltsame Dinge und Gefahren zwischen den Sternen gesehen, noch bevor wir einander begegneten, aber so etwas wie dies noch nie, oder?«
    »Nein.«
    »Nun«, sagte Lady Celalta, »lass uns jetzt schlafen und die Angelegenheit so gut wie möglich vergessen. Die Instrumentalität achtet gewiss auf Linschoten XV, und wir beide brauchen uns deswegen keine Sorgen zu machen.«
    Alles, was Samm, Folly und Finsternis wussten, war, dass eine leichte Berührung, unerklärlich, aber freundlich, sie aus den fernen Sternengebieten nahe der Heimat gestreift hatte. Sie dachten, wenn sie überhaupt etwas darüber dachten: »Die Instrumentalität, die uns gebaut und ausgeschickt hat, wird uns ein weiteres Mal überprüft haben.«

V
    Einige Jahre später sprachen Samm und Folly wieder miteinander, während Finsternis – abgeschirmt, undurchdringlich, schweigend, erkennbar nur durch das ungebändigte Glühen menschlichen Lebens, das telepathisch aus dem riesigen Würfel sickerte – neben ihnen durch den Raum raste und nichts sagte.
    Plötzlich rief Folly Samm laut zu: »Ich kann sie riechen .«
    »Wen kannst du riechen?«, fragte Samm sanft. »Hier im Nichts des Alls gibt es keinen Geruch.«
    »Du Dummer«, dachte Folly zurück. »Ich meine keinen wirklichen Geruch. Ich meine, dass ich ihren Eigenduft telepathisch empfangen kann.«
    »Wessen?«, fragte Samm schwerfällig.
    »Den unserer Feinde natürlich«, rief Folly. »Die an Menschen erinnern und keine Menschen sind. Die Schnattergacker-Kreaturen. Die Wesen, die die Menschen kennen und sie hassen. Sie riechen stark und warm und lebendig füreinander. Ihre ganze Welt ist voller Gerüche. Ihre Telepathen toben jetzt. Sie haben uns drei bemerkt und versuchen, unsere Gerüche herauszufinden.«
    »Und wir besitzen keinen Geruch. Nicht, wenn wir nicht einmal wissen, ob wir nun im Innern dieser Maschinen menschliche Körper haben oder nicht. Stell dir vor, dass mein Metallkörper riecht. Wenn er einen Geruch besitzt«, sagte Samm, »dann vermutlich den von arbeitendem Stahl und ein klein wenig von Schmiermitteln. Nicht zu vergessen all die Düfte, die meine Düsen in einer Atmosphäre verströmen mögen. Wie ich die Instrumentalität kenne, hat sie meine Düsen so konstruiert, dass sie für jede Art von Lebewesen schrecklich riechen. Die meisten Lebensformen denken zuerst durch ihre Nasen und ermitteln erst später den Rest des Erlebten. Wie auch immer – ich wurde geschaffen, um einzuschüchtern, in Angst zu versetzen, zu zerstören. Die Instrumentalität hat diesen Körper nicht erschaffen, damit er freundlich auf jemanden wirkt. Du und ich, wir können Freunde sein, Folly, weil du ein kleines Schiff bist, das ich wie eine Zigarre zwischen meinen Fingern halten kann, und weil das Schiff die Erinnerung an eine sehr liebliche Frau ist. Ich kann fühlen, was du einst warst. Was du vielleicht sein wirst, falls dein richtiger Körper sich noch immer in diesem Schiff befindet.«
    »Oh, Samm! Glaubst du, dass ich jemals leben werde, richtig leben, mit einem wirklichen Ich in einem wirklichen Ich und einer Chance, irgendwo wieder ich selbst zu sein, hier draußen zwischen den Sternen?«
    »Ich kann es nicht deutlich erkennen. Ich habe so weit ich konnte mit meinen Sensoren in dein Schiff gegriffen, aber ich kann dir nicht sagen, ob sich

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