Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Nur der dunkle Würfel zog ihn an, wie ein Sonnenstrahl ein Kind fasziniert oder das Rascheln von Papier die Aufmerksamkeit eines Kätzchens auf sich lenkt.
Mit einer leichten Veränderung ihrer Bewegungen und Richtung stürzte die Säule aus brennender, lebendiger Helligkeit auf Finsternis, stürzte und brannte aus, glitt in ihn hinein und war verschwunden.
Finsternis’ Stimme rief ihnen beiden klar und freudig zu: »Es ist jetzt fort.«
»Was ist mit diesem Ding geschehen?«, fragte Samm.
»Ich habe es gegessen«, erklärte Finsternis.
»Du hast was?«, rief Folly.
»Ich habe es gegessen«, wiederholte Finsternis. Er war mit einem Mal viel gesprächiger als sonst. »Zumindest ist das die einzige Art und Weise, um es zu beschreiben. Die Maschine, die man mir gab oder in die man mich verwandelte, oder was auch immer, ist wirklich ausgezeichnet. Sie ist mächtig. Ich kann fühlen, dass sie Dinge absorbiert, sie aufnimmt, auseinanderreißt und fortschafft. Es erinnert an das Essen, an das ich in meiner Zeit als Mensch gewohnt war. Dieses wilde Ding griff mich an, umhüllte und verschlang mich. Alles, was ich tat, war, es aufzunehmen, und nun ist es fort. Ich fühle mich irgendwie gesättigt. Ich glaube, meine Maschinen haben Teile davon aussortiert und mit kleinen Raketen zu einem Rendezvous-Punkt geschickt. Ich weiß, dass ich sechzehn kleine Raketen in meinem Innern besitze, und ich fühle, dass zwei davon fort sind. Keiner von euch kann tun, was ich getan habe. Ich wurde erschaffen, um ganze Sonnen zu absorbieren, wenn es nötig ist, sie zusammenbrechen zu lassen, sie zu erfrieren, ihre Molekularstruktur zu verändern und ihre Energie in einem gewaltigen nutzlosen Blitz in das Radiospektrum abzugeben. Du kannst nichts dieser Art, Samm, obwohl du Arme und Beine und eine Stimme und einen Kopf besitzt – falls wir jemals in eine Atmosphäre eindringen, wo du sie benutzen kannst. Du wirst niemals tun können, was ich getan habe, Folly.«
»Du bist gut «, sagte Folly nachdrücklich. Aber sie fügte hinzu: »Ich kann dich reparieren.«
Offensichtlich beleidigt, fiel Finsternis in sein Schweigen zurück.
»Wie weit ist es noch bis zum Ziel?«, fragte Samm Folly.
»Neunundsiebzig Erdenjahre, vier Monate und drei Tage, sechs Stunden und zwei Minuten, aber du weißt, wie wenig das hier draußen bedeutet. Es kann wie ein einziger Nachmittag sein oder wie tausend Lebensalter. Die Zeit arbeitet nicht sehr genau für uns.«
»Wie ist man überhaupt auf diesen Ort aufmerksam geworden?«
»Ich weiß nur, dass es zwei sehr starke Telepathen waren, die auf dem Planeten Mizzer zusammengearbeitet haben. Ein Exdiktator namens Casher O’Neill und eine Exlady namens Celalta. Sie interessierten sich für psionische Astronomie und empfingen plötzlich sehr stark und sehr klar dieses Signal. Du weißt, dass Telepathen Richtungen sehr genau feststellen können. Selbst über gewaltige Entfernungen hinweg. Und sie können auch Gefühle wahrnehmen. Aber mit dem Empfang richtiger Bilder oder Dinge haben sie Schwierigkeiten. Jemand anders hat sich darum gekümmert.«
»Hm«, machte Samm. Er hatte all dies schon oft gehört. Aus reiner Langeweile begann er wieder kräftig zu schwimmen. Der Körper mochte ihm vielleicht nicht richtig gehören, aber er fühlte sich wohl, wenn er ihn benutzte.
Außerdem wusste er, dass Folly ihm mit Vergnügen dabei zusah – mit großem Vergnügen und einem kleinen bisschen Neid.
Casher O’Neill und Lady Celalta hatten sich geliebt.
Sie hatten mit müden Gliedern und klaren, entspannten Gedanken dagelegen, sich auf einer Decke oberhalb der großen sprudelnden Quelle ausgestreckt, dem Ursprung des Neunten Nils. Da sie beide Telepathen waren, hörten sie ein Vogelpaar in einem Baum streiten; das Vogelmännchen befahl dem Vogelweibchen, auszufliegen und zu arbeiten, und das Vogelweibchen antwortete ihm, indem sie tiefer und tiefer in einen gereizten und unzufriedenen Schlummer fiel.
Lady Celalta hatte ihrem Geliebten und Gebieter Casher O’Neill einen Gedanken zugeflüstert.
»Zu den Sternen?«
»Die Sterne?«, dachte er murrend.
Sie waren beide starke Telepathen. Auf geheimnisvolle Weise hatte man ihm die größte telepathische Hypnotiseurin aller Zeiten aufgeprägt, die Ehrenwerte Agatha Madigan. In Lady Celalta besaß er eine Gefährtin, die ihm ebenbürtig war, eine natürliche Telepathin, die nicht nur ganz Mizzer, sondern auch einige der nächsten Sterne erreichen konnte. Wenn sie
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