Was deine Blicke mir versprechen
befohlen, dass er bis zum Abendessen aus dem Saal verschwunden sein sollte.
»Lasst mich aufstehen!«
»Nicht bevor du dich beruhigt hast«, verkündete Gordon Burkhart ruhig und rückte in eine bequemere Position auf der Brust seines Sohnes. Dann sah er zu Robert hinüber, der im Stroh neben Aries Kopf kniete und dessen Hände festhielt. Sie hatten Arie hierher gezerrt und drückten ihn auf den Boden, in der Hoffnung, dass sich sein Zorn abkühlen würde, bevor er mit seiner jungen Frau zusammentraf. »Kommst du klar, Robert? Kannst du ihn halten?«
»Aye, alles in Ordnung, ich ...«
»Mich beruhigen? Ich soll mich beruhigen?«, brüllte Arie laut heraus. »Diese Frau hat meinen Rittersaal in einen Stall verwandelt!«
Lord Burkhart nickte ernst. »Aye. So scheint es. Es ist gut, dass du mit dem Bau der neuen Stallungen begonnen hast. Vielleicht solltest du noch ein paar mehr Männer abordnen, dann werden sie schneller fertig.«
»Das macht wenig aus. Es wird an der Situation nichts ändern.«
Burkhart warf Bischof Shrewsbury, der sich ihnen näherte, einen erstaunten Blick zu. »Warum wird es nichts ändern?«
Shrewsbury zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Weil er ihr den Zugang zu den Stallungen verboten hat.«
»Und deshalb macht sie einen Stall aus meiner Burg?«, rief Arie erbost aus.
»Ach, hör jetzt auf herumzubrüllen wie ein angeschossener Bär!«, fuhr Gordon ihn gereizt an und wandte sich dann ungeduldig dem Bischof zu. »Nun hat er ihr also die Ställe verwehrt. Ich habe das jetzt schon mehrere Male gehört, verstehe aber immer noch nicht, warum das so wichtig ist. Wo ist er Unterschied, ob sie in die Ställe gehen darf oder nicht? Wenn die Tiere erst einmal anständig untergebracht sind, braucht sie sich doch nicht mehr einzumischen, oder?«
»Es ist keine Einmischung, sondern ihre Berufung. Das Heilen von Tieren ist ein Geschenk, das Gott ihr gegeben hat. Es war ihre Aufgabe im Kloster. Sie wurde dort sehr dafür geschätzt«, erklärte Bischof Shrewsbury ruhig. Der
Gottesmann blickte traurig auf den jungen Burkhart hinab. »Wirklich, Mylord, Ihr solltet sie dorthin zurückbringen, wo diese Gabe Gottes gewürdigt wird. Ich bitte Euch, schickt sie ins Kloster zurück. Dort kann sie den Schleier nehmen und das Leben führen, das ihr vorbestimmt war. Sie wäre dort sehr viel glücklicher als hier.«
Arie starrte den Mann einen Augenblick lang an, während sich sein Gesicht vor aufsteigender Wut rötete. Die Idee, Rosamunde ins Kloster zurückzubringen, erzürnte ihn weit mehr als die Tatsache, dass sie sein Heim in einen Trümmerhaufen verwandelt und zugelassen hatte, dass ein Falke sein Geschäft auf seinem verdammten Stuhl verrichtete! Einen Augenblick lang schwelgte er in der Erinnerung an ihr süßes Lächeln, ihren betörenden Duft, ihre sanfte Stimme, mit der sie versucht hatte, das dämliche Pferd aufzumuntern, und ihre Leidenschaft und Hingabe der vergangenen Nacht. Allein der Gedanke, dass dieser scheinheilige Armleuchter, der auf ihn herabblickte, ihn überreden wollte, sie aufzugeben, und der behauptete, dass sie dann glücklicher wäre, erweckte in Arie den Wunsch, ihm den Hals umzudrehen. Überwältigt von unbändigem Zorn, brüllte er: »Raus hier! Raus hier, verschwindet! Sofort, verdammt noch mal!«
Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Gordon Burkhart seinen tobenden Sohn und schaute dann über die Schulter hinweg den Geistlichen an. »Es wäre vielleicht besser, wenn Ihr Euch ... äh ... wenn Ihr Euch eine Weile entfernen würdet«, schlug er taktvoll vor. »Vielleicht wäre eine kleine Spazierfahrt eine gute Idee.«
»Kommt!«, sagte Lord Spencer munter und unterbrach damit die entstandene bedrückende Stille. »Wir fahren ins Dorf zurück und essen dort eine Kleinigkeit. Die Herr-
schaften hier werden die Angelegenheit schon klären, nicht wahr? Joseph, sage Smithy, er soll die Kutsche vorbereiten!«
Sich räuspernd trat Smithy aus einer der Boxen heraus, in der er wie erstarrt gestanden hatte, seit Arie in den Stall gezerrt worden war. Er machte sich sofort an die Arbeit, während Shrewsbury, Lord Spencer und Joseph das Gebäude verließen.
Arie, Robert und Gordon verhielten sich still, bis Smithy fertig war. Sobald er sich entfernt hatte, wandte sich Lord Burkhart seufzend seinem Sohn zu. »Hast du dich jetzt ein bisschen beruhigt?«
»Ich soll mich beruhigen?« Arie lachte verbittert. »Ein Falke hat auf meinen Stuhl geschissen.«
Gordon schüttelte
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