Was deine Blicke mir versprechen
als Zuchtstute. Und während sie dich, deinen Bruder und die Schwestern liebte, begann sie, mich zu verabscheuen. Ihre Liebe zu mir starb.«
Er machte eine Pause und schüttelte seufzend den Kopf. »Sie war eine wunderschöne Frau. Ich hätte nicht überrascht sein dürfen, dass andere erkannten, wofür ich blind war. Aber ihr Unglück blieb nicht unbemerkt, und schließlich überzeugte sie ein anderer Mann, dass er ihren wirklichen Wert mehr zu schätzen wusste als ich und überredete sie, mit ihm davonzulaufen. Ich hätte es kommen sehen müssen, wenn ich weniger den Burgherrn gespielt hätte.« Er sprach diese Worte mit Selbstverachtung, hielt einen Moment inne und schaute Arie ernst an. »Wiederhole nicht meinen Fehler, Sohn. Schätze ihre Fähigkeiten. Nutze sie. Gib ihr hier eine andere Aufgabe, als nur Zuchtstute zu sein.«
»Verdammt!«, stieß Arie unglücklich hervor. Dann neigte er fragend den Kopf. »Aber wenn das so geschehen ist, warum warst du immer so bitter, dass sie dich verlassen hat? Du hast nie erwähnt, dass ...«
»Natürlich war ich bitter«, unterbrach Gordon ihn ungeduldig und wandte sich dann ab. »Sie war ohne mich glücklich, während ich mich einsam und allein fühlte. Ich habe sie noch einmal gesehen, bevor sie starb. Sie war glücklich, kümmerte sich um die Kranken und wurde für mehr geachtet, als nur dafür, Kinder zur Welt gebracht zu haben. Obwohl sie den Mann an ihrer Seite niemals heiraten konnte, wusste sie, dass er sie liebte und wie sehr er sie schätzte. Sie war damit zufrieden. Selbst als sie krank wurde.
Nun, sie starb zufrieden, denn sie hatte die Gewissheit, in ihrem Leben getan zu haben, was ihr vorbestimmt war, während ich meine Fehler noch heute bedaure.«
Arie stand auf, ging zu seinem Vater hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich danke dir, dass du mir das erzählt hast, Vater. Ich weiß jetzt, wie schwer es für dich gewesen sein muss.«
»Aye. Es war wirklich schwer. Aber es hätte wenigstens einen Nutzen, wenn du aus meinen Fehlern lernen würdest. Erspare dir Kummer, mein Junge«, murmelte er und starrte vor sich hin.
»Ich werde es tun«, versicherte ihm Arie feierlich und wandte sich dann ab. »Ich sollte jetzt besser gehen und mit Rosamunde sprechen. Ich war wirklich ein Dummkopf. Ich werde ihr sagen, dass sie sich hier in den Stallungen um die Tiere kümmern kann - wie sie es auch im Kloster getan hat.«
Robert schwieg, als Arie den Stall verließ. Schließlich meinte er: »Dann war Aries Mutter auch eine Heilerin?« Er hatte zwar von der Mutter seines Freundes gehört, kannte aber nicht die ganze Geschichte.
»Hmm?« Lord Burkhart sah den Freund seines Sohnes an und verzog das Gesicht. »Aries Mutter war eine Hure. Sie hat sich so oft und für so viele meiner Freunde und Bekannten hingelegt, dass es mich überrascht, dass er sie jemals stehend gesehen hat.«
»Aber das Gerede, dass Ihr sie vor ihrem Tod gesehen habt, dass sie glücklich war, dass sie getan hat, was ihr vorbestimmt war?«, sagte Robert ungläubig.
Aries Vater schnaufte abfällig. »Sie hatte weder die Kenntnisse noch den Wunsch, jemanden zu heilen. Selbst ihre eigenen Kinder nicht. Sie starb in einer Leprakolonie. Sie hatte sich die Krankheit bei einem ihrer Liebhaber geholt. Der Himmel weiß von welchem.«
»Aber Ihr sagtet...«
»Ich habe gelogen, Robert«, meinte Lord Burkhart gleichgültig. »Arie war traumatisiert vom Verhalten seiner Mutter. Es hat bei allen Kindern Narben hinterlassen. Und Delias liederliches Verhalten hat auch nicht gerade geholfen, die Situation zu verbessern.«
»Und jetzt habt Ihr gelogen, damit er keinen Fehler mit Rosamunde macht?«, dachte Shambley laut nach.
Gordon zuckte mit den Achseln. »Ich habe Frauen nie besonders gut einschätzen können. Vielleicht betrügt auch Rosamunde ihn eines Tages. Ich weiß es nicht. Aber ich glaube es nicht und sie verdient eine Chance, sich zu bewähren. Frauen sollten nach ihren Taten und nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt werden.« Plötzlich sah er Robert scharf an. »Aber du behältst diese Geschichte für dich, nicht wahr?«
»Aye, Mylord«, versicherte ihm Robert umgehend, zögerte dann jedoch. »Darf ich es ihm niemals sagen?«
Gordon lächelte leicht. »Warum?«, fragte er amüsiert. »Warte, ich weiß es. Du glaubst, Rosamunde bleibt ihm treu, und Arie wird dann eines Tages feststellen, dass er ein Armleuchter war. Du freust dich schon jetzt darauf, es ihm unter die Nase zu
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