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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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herausfindet, dass du es vor ihr geheim gehalten hast, bist du am Arsch, wie wir Franzosen sagen.“
    „Du bist kein Franzose.“
    „Ach, und ich dachte das immer.“ Er hielt seine nun leere Flasche hoch. „Ich brauch noch ein Bier.“
    „Ich bin hier in einer Minute fertig, dann können wir zum Haus rübergehen.“ Im vorderen Bereich der Klinik ertönte eine Klingel. Sofort fingen die Hunde an zu bellen. Noah ging nachsehen, wer da gekommen war. Offensichtlich jemand, der das Geschlossen-Schild nicht lesen konnte.
    „Hey, Sophie.“ Seine Verärgerung verwandelte sich schlagartig in erwartungsvolle Freude.
    „Hallo, Noah. Ich …“ Sie brach ab und konzentrierte sich auf etwas in seinem Rücken.
    „Ma’am, ich bin Bo Crutcher.“ Mit ausgestreckter Hand kam Bo auf sie zu, auf den Lippen sein Markenzeichen, das strahlende Lächeln. „Ich bin ein Freund von Noah.“
    „Hallo. Wie geht es Ihnen? Ich bin Sophie Bellamy.“ Sie wirkte ein wenig verlegen. Und auch wenn es vermutlich unmöglich war, fand Noah sie noch zehnmal heißer als beim letzten Mal, als er sie in dem Restaurant gesehen hatte. Sie trug Jeans und einen Pullover und darüber einen Schneeanorak mit geöffnetem Reißverschluss. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. „Tut mir leid, Noah“, sagte sie. „Ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.“
    „Ich bin nicht beschäftigt.“
    „Er ist nicht beschäftigt“, bestätigte Bo gleichzeitig.
    „Nein, wirklich. Was kann ich für dich tun?“ Noah warf Bo einen Blick zu, der ihn nachträglich töten würde, würde Bo auch nur einen Ton darüber verlieren, worüber sie gerade gesprochen hatten.
    „Die Stiche“, sagte sie. „Du weißt schon, in meinem Knie.“
    „Stimmt irgendetwas nicht?“ Noah bekam ein beklommenes Gefühl in der Magengegend. Verdammt. Hatte er es vermasselt? Hatte sich die Wunde entzündet? Würde Sophie ihn verklagen?
    „Nein, alles ist gut“, beruhigte sie ihn schnell. „Ehrlich gesagt hat der Arzt, bei dem ich zur Nachuntersuchung war, gesagt, du hättest hervorragende Arbeit geleistet.“
    „Du?“ Bo stieß ihm in die Rippen. „Niemals.“
    Sophie schenkte ihm ein Lächeln. „Ich habe mich an dem Abend des großen Schneesturms verletzt, und Noah hat mich wieder zusammengeflickt.“
    „Unser Noah.“ Bo zuckte mit den Schultern. „Man muss ihn einfach lieben.“
    „Wie auch immer.“ Sophie wandte sich wieder an Noah. „Der Arzt sagte mir, dass die Fäden heute gezogen werden könnten. Doch wegen des Schnees kommt ihre Assistentin immer noch nicht in die Klinik, also habe ich versucht, die Fäden selber zu ziehen.“
    Um Noahs Mundwinkel zuckte es. „Keine gute Idee.“
    „Das habe ich auch festgestellt. Ich bin doch nicht so hart im Nehmen, wie ich gedacht habe. Aber ich hätte so gerne mein funktionierendes Knie zurück, daher hatte ich gehofft, dass du mir helfen könntest. Natürlich nur, falls es dir nichts ausmacht …“
    Ausmachen?
Mir etwas ausmachen?
    Sie errötete, als sie ihren Blick von ihm zu Bo schweifen ließ. „Es tut mir leid, dich darum zu bitten, nach allem, was du schon für mich getan hast“, entschuldigte sie sich.
    „Das macht mir überhaupt nicht aus“, erwiderte er schnell.
    „Ich gebe zu, ich fühle mich wie ein Angsthase …“
    Noah beging den Fehler, Bo anzusehen.
Angsthase.
Hatte sie gerade wirklich einem Tierarzt gegenüber „Angsthase“ gesagt? Ja, das hatte sie. Und mit einem Mal waren Noah und Bo wieder vier Jahre alt. Noah konnte sein Kichern kaum unterdrücken.
    „Ma’am.“ Bo gab sich gar keine Mühe, seine Erheiterung zu verbergen. „Dann sind Sie hier genau richtig.“
    Sophie presste die Lippen aufeinander, dann gab sie nach und lächelte ebenfalls. „Wollen wir loslegen?“ Sie blieb in der Tür zur Klinik stehen.
    „Es macht mir nichts aus, wenn Sie mitkommen“, sagte sie zu Bo. „Vielleicht können Sie mich ein wenig ablenken.“
    „Ma’am, es wäre mir eine Ehre.“ Er folgte ihr wie ein treudoofes Hündchen. Unterwegs stieß er Noah mit dem Ellbogen an. „Du bist ein Mann mit vielen Talenten, mein Freund. Fruchtbarkeitsgott, Retter in der Not, Tierarzt.“
    „Fruchtbarkeitsgott?“, fragte Sophie.
    „Seine Vorstellung von einem guten Witz“, entgegnete Noah und hielt schnell die Tür zum Behandlungszimmer auf, um vom Thema abzulenken.
    Sophie trat ein. „Wo willst du mich hinhaben?“
    Das Bild von ihr unter ihm schoss ihm durch den Kopf; ihre kleinen, zarten Hände, die sich

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