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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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füttern konnten. Weil sie sich eingeredet hatte, dass ihre Arbeit wichtig war. Weil sie die Welt für ihre Kinder zu einem besseren Ort machen wollte. Alle sagten, dass es richtig wäre, weil sie einem größeren Zweck diente. Alle fanden es gut, bis auf den einzigen Menschen, auf den es damals angekommen wäre – Max selbst. Er durfte nie etwas dazu sagen.
    „Für immer.“ Sophie hörte sich die Worte sagen, und der Klang dieser Worte schockierte sie. Nichts in ihrem Leben hatte bis dato ewig gewährt. Sogar ihre Ehe hatte irgendwann das Verfallsdatum erreicht. Bei dem Gedanken zuckte sie zurück, als hätte sie heiße Kohlen berührt. Irgendwann würde sie sich mit dem auseinandersetzen müssen, was in ihrer Ehe passiert war, aber noch war sie nicht so weit. Eine Krise nach der nächsten, war das nicht der Rat, den Dr. Maarten ihr gegeben hatte?
    „Ehrlich?“, fragte Max. „Komm schon, Mom.“
    „Absolut ehrlich. Ich bin ganz aufgeregt. Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen. Vielleicht werden die Straßen morgen geräumt sein.“
    „Was ist los? Hat es was mit dem Vorfall in Den Haag zu tun? Dad sagte …“
    „Dein Vater hat mit dir darüber gesprochen?“ Sie versteifte sich, wie sie es immer tat, wenn die Rede auf ihren Exmann kam. Der Gedanke, dass er mit ihrem Sohn über sie gesprochen hatte, machte es noch schlimmer. Sie hatte doch mit ihren Kindern gesprochen; wieso brauchten sie da noch die Meinung ihres Vaters? Sie atmete tief durch und zwang sich, sich zu entspannen. „Wie ich schon sagte, Max. Ich habe dir viel zu erzählen. Wie sehen deine Pläne für morgen aus? Und für den Rest der Woche?“
    Als er ihr einen Abriss seines Alltags gab, erkannte sie, dass es für sie nun zum ersten Mal darum ging, sich seinem Leben anzupassen anstatt andersherum. Dieser Gedanke bereitete ihr Sorgen, war aber gleichzeitig auch ungeheuer aufregend. Sie betete, dass sie es schaffen würde. Seit beinahe zwei Jahrzehnten war sie Mutter – und nun würde sie das erste Mal in ihrem Leben eine
Mom
sein.
    Später am Abend hörte es endlich auf zu schneien. Die Schneepflüge waren immer noch nicht bis zur Lakeshore Road vorgedrungen, aber sie würden die ganze Nacht durcharbeiten. Sophie ging zum Abendbrot zu Noah hoch. Der Welpe freute sich überschwänglich, sie zu sehen. Sein ganzer flauschiger Körper wackelte unter seinem Freudentanz.
    „Sie braucht ein Zuhause, weißt du“, sagte Noah und nahm Sophie ihren Mantel ab.
    „Oh, das klingt wie ein Wink mit dem Zaunpfahl.“ Sie erwartete, sich unbehaglich zu fühlen, tat es jedoch nicht. Nach den schockierend intimen Dingen, die sie miteinander angestellt hatten, hatte sie befürchtet, ihm nicht mehr in die Augen sehen zu können. Doch sie fühlte sich nur auf angenehme Art aufgeregt. Und … glücklich. Sie genoss es, in Noahs Nähe zu sein.
    „Es ist nur ein Angebot.“
    „Ich will keinen Hund. Ich weiß, ich habe dir gegenüber ein wenig an Glaubwürdigkeit eingebüßt …“
    „Wieso?“
    „Weil ich auch gesagt habe, dass ich keine One-Night-Stands mag, und doch sofort mit dir ins Bett gefallen bin.“ Sie lachte nervös. „Ich nutze den Tag. Du weißt schon, ‚carpe diem‘ und so.“
    „Du hast nur mit mir geschlafen, um den Tag zu nutzen? Oder weil du mich magst?“ Er legte eine kleine Pause ein. „Also sprechen wir darüber.“
    „Es wäre doch dumm, dem aus dem Weg zu gehen.“
    Er nickte. „Ich hatte auf eine Zugabe gehofft.“
    Sie wollte es nicht einmal vor sich selbst eingestehen, aber ihr ging es genauso. „Deshalb sollten wir darüber reden.“
    „Okay.“ Er ging voran in die Küche. „Beim Abendessen.“ Er hatte Makkaroni und Käse und einen Salat aus der Tüte gemacht. „Ich bin kein guter Koch.“ Das war keine Entschuldigung, sondern mehr eine Feststellung.
    „Ich auch nicht. Aber das hier ist doch okay.“ Sie lächelte, als sie sah, wie Rudy und Opal, die Hunde, ein paar Schritte entfernt aufmerksam dasaßen und jede seiner Bewegungen verfolgten. Dann merkte sie, dass sie versuchte, Zeit zu schinden, also atmete sie tief durch. „Also. Wie ich vorhin schon mal gesagt habe … ein One-Night-Stand ist nicht wirklich mein Fall.“
    „Wenn wir es noch einmal tun, ist es kein One-Night-Stand mehr.“
    „Darum geht es nicht, sondern darum, dass wir einander kaum kennen. Wir wissen nicht einmal, ob wir uns mögen. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, etwas miteinander anzufangen.“
    Er stellte zwei Gläser auf die

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