Was die Seele essen will
besondere Strategie, um auf Ihre Schilddrüse aufmerksam zu machen. Denn sonst erhalten Sie vielleicht nie eine. Diese Strategie erläutere ich detailliert – vom Ausfindigmachen eines kompetenten Arztes über einen Test Ihrer Schilddrüsenfunktion bis hin zur erfolgreichen Behandlung – im Schilddrüsen-Extra-Kapitel.
[97] Was kann die Verbindung zwischen Gehirn und Schilddrüse stören?
Ihre Schilddrüse schüttet zwei wichtige Hormone aus: eines heißt T 4 und das andere T 3 . Das »T« steht für die Aminosäure Tyrosin und die Ziffern 4 und 3 für die Anzahl der Moleküle des Minerals Jod in dem jeweiligen Hormon. Diese beiden Hormone setzen buchstäblich jede Zelle Ihres Körpers und Gehirns in Gang, indem sie deren genetischen Code aktivieren.
In den Hirnzellen wandelt Ihre Schilddrüse T 4 (das passivere Speicherhormon) in T 3 (das Aktivatorhormon) um. Dadurch werden zum Beispiel die schlafenden Kats zu einer starken, gesunden, Depressionen bekämpfenden Kraft. Wenn die Schilddrüse besonders hinsichtlich der T 3 -Aktivierung nicht richtig funktioniert, können die Neurotransmitter im Gehirn Ihre Stimmungen nicht effektiv ändern. Vielleicht leiden Sie an den »Bla«-Gefühlen, da die Nervenzellen Ihres Gehirns ohne genügend T 3 das Tyrosin, das Sie aufnehmen, nicht in belebende Kats umwandeln können. Tatsächlich enthalten die Hirnregionen, die das meiste T 3 enthalten sollten, auch die höchste Kat-Konzentration.
Ohne ausreichend T 3 können Ihre Hirnzellen nicht nur nicht genug Kats produzieren, sondern auch nicht genug andere entscheidende Neurotransmitter wie Serotonin. Wenn irgendeine Symptomgruppe des Stimmungstyp-Fragebogens auf Sie zutrifft, die Aminosäuren Ihnen aber nicht helfen, ist höchstwahrscheinlich Ihre Schilddrüse das Problem.
Verschiedene Dinge können eine perfekte Verbindung zwischen der Schilddrüse und dem Gehirn behindern. Schauen wir uns die möglichen Ursachen im Einzelnen an.
Liegt es an Ihren Genen? – Wenn Sie eine langsame Schilddrüse geerbt haben, wird auch Ihr Gehirn zusammen mit dem Rest Ihres Körpers schwerfällig werden. Hat Ihre Mutter oder irgendein anderer Verwandter die oben aufgelisteten Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion oder war ein Familienmitglied deswegen in Behandlung?
Die meisten unserer Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion haben Verwandte, die die gleichen Symptome wie Depressionen, Kraftlosigkeit, Gewichtszunahme und kalte Füße aufweisen. Typischerweise wurden diese Anzeichen ignoriert, als unvermeidbare Wesenszüge in der Familie abgetan (wie blaue Augen) und nie abgeklärt oder behandelt. In anderen Fällen haben die Patienten erstaunt festgestellt, dass bei einigen ihrer Verwandten tatsächlich schon vor Jahren eine Unterfunktion diagnostiziert und seither [98] medikamentös behandelt wurde oder dass ihnen sogar die Schilddrüse operativ entfernt worden war. Es hatte nur nie jemand erwähnt, bis sie nachfragten.
Denken Sie einmal über diese Möglichkeit nach und sprechen Sie mit Ihren Familienmitgliedern darüber. Jede Information kann hilfreich sein, um herauszufinden, ob Sie eine kranke Schilddrüse geerbt haben, die sich negativ auf Ihre Stimmung auswirkt.
Liegt es an den Nahrungsmitteln, die Sie nicht essen? – Wenn Sie auf Diät sind oder einfach nicht oft genug essen (d. h. seltener als dreimal täglich), bekommen Sie eventuell nicht genug »Schilddrüsennahrung«. Depressionen durch eine Unterfunktion sind eine häufige Folge von Diäten , da dabei meist ein Mangel an vielen Nährstoffen entsteht. Während des ersten Tages einer kalorienarmen Diät reagiert Ihr Körper auf die langsam ausgehenden Nährstoffe (einschließlich Tyrosin und Jod) klugerweise mit einer Verlangsamung der Schilddrüsenfunktion. Mit jedem weiteren Tag (oder jeder weiteren Diät) schaltet Ihre Schilddrüse noch einen Gang zurück. Mit der Zeit, besonders, wenn Sie regelmäßig Diäten machen, Mahlzeiten auslassen, oder so wenig wie möglich essen, kann Ihre Schilddrüse vergessen, wieder raufzuschalten. Das ist das, was den »Jojo-Effekt« auslöst: Ihre Schilddrüse kann Kalorien nicht mehr effektiv verbrennen und so nehmen Sie jedes Mal alles, was Sie zuvor an Gewicht verloren hatten, und obendrein noch mehr wieder zu. Und natürlich wird Ihre Schilddrüse auch Ihr Gehirn nicht richtig am Laufen halten.
Wir haben festgestellt, dass bei Ex-Diäthaltern, die unter Depressionen und andern »Bla«-Symptomen leiden, Proteine und die
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