Was die Seele essen will

Aminosäure Tyrosin besonders gut helfen können. Eine angemessene Kalorienzufuhr und das Vermeiden von kalorienarmen Diäten sind für die Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung einer guten Schilddrüsenfunktion unerlässlich . Laut Weltgesundheitsorganisation bedeutet das für Frauen täglich etwa 2100 Kalorien oder mehr und für Männer mindestens 2300 Kalorien. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Faustregel, auch wenn der individuelle Kalorienbedarf unterschiedlich sein kann, es unseren Patienten er­­möglicht, ein gesundes Gewicht zu halten und überflüssige Pfunde zu verlieren.
    Jodmangel kann zu Schilddrüsenbeschwerden beitragen und hat in Regionen der Welt, wo die natürliche Jodzufuhr gering ist, zu großen Problemen geführt. Der Mittlere Westen der USA wird zum Beispiel als »Kropfgürtel« bezeichnet, da dort durch den niedrigen Jodgehalt des Bodens häufig entstellende [99] Schwellungen am Hals auftreten. Da Speisesalz seit Jahren mit Jod angereichert wird und die Mittelwestler heutzutage Nahrungsmittel aus vielen verschiedenen Regionen essen, sieht man nur noch selten Menschen mit Kropf. Tatsächlich stellt mittlerweile sogar die Aufnahme von zu viel Jod eine größere Gefahr für die Schilddrüse dar.
    Tyrosin ist die mit Abstand wichtigste Nahrung für die Schilddrüse, doch zur Bildung und richtigen Nutzung ihrer Hormone braucht sie auch noch andere Nährstoffe. Einer von ihnen, Vitamin B 12 , das im Darm gebildet wird, wird ironischerweise oft zu wenig produziert, wenn die verdauungsfördernde Schilddrüsenfunktion schwach ist. Andere Vitamine und Mineralstoffe, die für die Schilddrüse von großer Bedeutung sind, sind Eisen, Selen, Zink, Folsäure und andere B-Vitamine. Essen Sie ausreichend buntes Gemüse und frisches Obst, das diese für die Schilddrüse so wichtigen Nährstoffe liefert? Wann haben Sie zum letzten Mal gedünsteten Spinat oder Mangold gegessen? Wenn Sie zu wenig davon zu sich nehmen, ändern Sie dies und fügen Sie Ihrer täglichen Ernährung mehr hinzu.
     
    Liegt es an schilddrüsenschädigenden Nahrungsmitteln, die Sie essen? – Die unten aufgelisteten Nahrungsmittel sind strumigene (einen Kropf oder Schwellungen an der Schilddrüse verursachende) Substanzen, da sie die Schilddrüsenfunktion stören:
    Weizen und seine Verwandten Roggen, Gerste und Hafer – Sie sind die ermüdendsten Nahrungsmittel der Welt. Sie sind die einzigen Lebensmittel, die Sie nach dem Essen schläfrig (und aufgebläht) machen und Ihre Lebenskraft den ganzen Tag lang vermindern können. Es ist bekannt, dass sie eine Thyreoiditis verursachen können, eine häufige und schwächende Schilddrüsenerkrankung. Mehr zu diesen Getreidesorten und wie Sie herausfinden, ob sie für Sie problematisch sind, erfahren Sie in Kapitel 10.
    Sojahaltige Nahrungsmittel – Schon drei bis vier Esslöffel Soja am Tag können Ihre Schilddrüsenfunktion deutlich beeinträchtigen und Ihren Grundumsatz verringern. 19 Das gilt für Säuglingsnahrung und Proteinpulver auf Soja-Basis, Sojamilch sowie Tofu. Zur näheren Erläuterung meiner Bedenken bezüglich Soja lesen Sie Kapitel 10.
    Kreuzblütler-Gemüse – Dieses Gemüse hat seinen Namen von seinen kreuzförmigen Blüten. Dazu gehören Blumenkohl, Weißkohl, Rosenkohl, Grünkohl und weitere Kohlsorten sowie Kohlrabi, Steckrüben und Brokkoli. Dieses schilddrüsenhemmende Gemüse enthält jedoch auch Indole, Dithiolthione und andere chemische Substanzen, die Enzyme aktivieren, [100] die wiederum Karzinogene zerstören. Verzichten Sie also nicht ganz darauf, essen Sie es nur nicht täglich.
    Hirse – Dies ist ein weiteres Getreide, das die Schilddrüsenfunktion hemmen kann.
     
    Liegt es an chronischem Stress oder einem körperlichen Trauma? – All diese Dinge – insbesondere Verletzungen am Kopf oder Hals – können die Funktion der Schilddrüse einschränken. Eine Schilddrüsenerkrankung kann zu den Folgeschäden einer Posttraumatischen Belastungsstörung ge­­hören. Sobald ein stressreiches Ereignis eintritt, schüttet Ihre Schilddrüse T 3 und T 4 aus. Ist der Stress sehr intensiv oder dauert er lange an, kann Ihre Schilddrüse überfordert sein. Einige Stressauslöser, wie hungern oder eine schwere Verletzung, veranlassen das Gehirn sogar, eine Senkung der Schilddrüsenfunktion auszulösen, um Kalorien zu sparen und den Stoffwechsel zu verlangsamen.
    Chronischer oder intensiver Stress kann auch Ihre stressbekämpfenden Nebennieren überlasten, die in