Was Farben sagen
hin zu einem koketten Pink ziemlich alles sein. Durch die Zuordnung der Farbnamen zu einem Farbton kann man allerdings ablesen, wo welche Nuance zumindest grob hingehörtâ historisches Lancasterpink, ein lichtes Terrakotta, ist zum Beispiel bei dunklem Orange zu finden.
Von Apfelgrün bis ZinkweiÃ: Die Farbdeutung
Mit dem Grund- und Aufbauwortschatz sind Sie, obwohl nicht alle Zwischentöne aufgelistet sind, in der Lage, auch deren Qualitäten zu bestimmen, da sie sich aus den beschriebenen Farben zusammensetzen oder von ihnen ableiten lassen. Denn mischt man zwei Farben miteinander, verbinden sich auch die Deutungen dieser beiden; die Aussage der Mischfarbe lässt sich also aus den Aussagen der Ausgangsfarben ableiten. Gelb und Blau beispielsweise ergeben Grün, das heiÃt, nach vorne drängendes Gelb und sich zurückziehendes Blau prallen aufeinander und neutralisieren sich gegenseitigâ und Grün als Mischung beider Farben ist demnach Stillstand.
Nach demselben Muster können Sie selbst eine eher schwierige Farbe wie Limonengrün, das sich überwiegend aus Blattgrün mit einem kräftigen Schuss Gelb mischen lässt, leicht interpretieren: Der aktive gelbe Impuls bringt das ausgeglichene Grün aus der Balance, rüttelt es auf und regt es zu mehr Aktivität an. Bei der Deutung sollten Sie allerdings auch stets das Mischungsverhältnis im Auge behalten, um erkennen zu können, welche Farbe dominierend ist und somit im wahrsten Sinne des Wortes den » Ton angibt«. Im Fall von Limonengrün behält das ruhende Grün die Zügel in der Hand. Lediglich die Richtung, in die es sich gewendet hat, ist durch das nach vorne drängende Gelb nun vorgegeben. Da der grüne Anteil aber dominierend bleibt, wirkt ein Limonengrün nur mäÃig spritzig und lebhaft; das leichte Gelb hat das phlegmatische Grün zwar zum Aufstehen bewegt, aber mehr auch noch nicht.
Neben solchen allgemeinen Beobachtungen hat jede Nuance jedoch immer auch ihre eigene unverwechselbare Persönlichkeit, die sich nur bedingt nach starren Regeln ableiten lässt, sondern vielmehr erfühlt werden muss.
Rote Eins und lavendelfarbener Jugendstil: Die Parallelismen
Der zweite Teil des Wörterbuchsâ das Synonymwörterbuchâ umfasst denkbare Parallelismen aller vorgestellten Farbtöne, um ein facettenreicheres Bild von der jeweiligen Farbe zu zeichnen. Anhand der relativ breiten Auflistungen zu einer Nuance kann man zudem gut ablesen, wie vielschichtig eine Farbe ist, wie viele Wörter nötig sind, um einen einzelnen Farbton auch nur ansatzweise zu beschreiben. Denn die Farbsprache ist eine multidimensionale Sprache.
Die Ãbersicht verdeutlicht, dass jeder Farbton durch das Aufhellen auf eine ätherische Ebene gehoben wird, die sich dem Zugriff immer mehr zu entziehen scheint. Durch den hohen WeiÃanteil haftet diesen lichten Nuancen wie Himmelblau und Lavendel etwas Leichtes, Fragiles und Hehres an, das sich in ebenso leichten, zarten, transparenten Materialien, hellen, flüchtigen Düften oder luftigen Raumlösungen wiederfindet. Auch in den Ãbersetzungen entsprechen den zarten Farben pure, reine Stilrichtungen, dieâ wie der Farbton selbstâ durchlässig und fein sind. Genauso spiegeln diese Farben auch alle leisen Töne wider, da sie sich mit der Annäherung an das hehre Weià immer weiter von der greif- und hörbaren Ebene entfernen.
Pastellnuancen bilden neben dieser » Erhöhung« durch Weià auch einen Entwicklungsschritt ab: Aus einer höheren Warte heraus sind sie bereit, sich mit dem Grundthema ihrer Ausgangsfarbe auseinanderzusetzen. So lebt zum Beispiel Rosa die sehr irdische Sinnlichkeit von Rot als eine leidenschafts- und bedingungslose Liebe.
Mit dem Abdunkeln erfährt eine Farbe dagegen eine schwere, geerdete Qualität, alles Schnelle oder Laute fällt von ihr ab. So hat beispielsweise ein tiefes Dunkelrot zusammen mit einem Teil seiner Leuchtkraft die wilde Dynamik von Blutrot aufgegeben, allerdings zugunsten einer ungleich ruhigeren, besonneneren Note. Die unerschütterliche Präsenz, die Essenz von Rot, ist jedoch nach wie vor gegeben und wird sogar noch verstärkt durch die etablierte, schwere Wirkung von tiefem Rot. Dunkle Farben vermitteln generell den Eindruck, mächtiger, komplexer zu sein. Sie verlangen nach Stilen, die fast überladen wirken und sich mit griffigen, dicht
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