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Was geschah mit Angelika H.

Was geschah mit Angelika H.

Titel: Was geschah mit Angelika H. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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wie die eines Mannes, der soeben eine Erbschaft in Millionenhöhe angetreten hatte. Im Hintergrund kicherte jemand; zweifellos eine der von Sophie erwähnten jungen, hübschen Schwesternschülerinnen. »Ich bin ein kranker Mann. Ich brauche Schonung, Pflege und keine Anrufe zu nachtschlafender Zeit …«
    »Ich bin es, du Hurensohn«, knurrte Markesch. »Ich bin im Café, bei Sophie, und wir beide fragen uns gerade, ob wir dich nicht mit einem nassen Handtuch erschlagen sollen. Warum willst du das Café verkaufen? Hast du den Verstand verloren?«
    »He, wie redest du mit mir? Malaka, weißt du eigentlich, daß ich nur um Haaresbreite dem Tod entronnen bin? Diese Kopane wollten mich umbringen! Zuerst haben sie mein Café verwüstet, dann haben sie mich nächtelang um den Schlaf gebracht und jetzt die Bremsen meines Wagens manipuliert. Beim nächstenmal legen sie mir eine Bombe in den Kofferraum, und dann?«
    »Das ist noch lange kein Grund, Sophie arbeitslos zu machen und mich meines Büros zu berauben. Verdammt, ich dachte, wir hätten eine Abmachung! Ich dachte, du würdest mir vertrauen!«
    Archimedes stieß einen Schwall griechischer Flüche aus.
    »Vertrauen? Du wagst es, das Wort Vertrauen in den Mund zu nehmen? Ich habe dir vertraut, und was sind die Folgen? Ich liege schwerverletzt auf der Intensivstation! Und wo bist du gewesen, als ich in letzter Sekunde dem Tod von der Schippe gesprungen bin? Wahrscheinlich hast du dich irgendwo vollaufen lassen!«
    »Ich habe an dem Fall gearbeitet«, erklärte Markesch würdevoll. »Ich arbeite rund um die Uhr an dem Fall. Immerhin geht es nicht nur um dein Café, sondern auch um mein Büro.«
    »Und um meinen Job«, warf Sophie düster ein. »Vor allem um meinen Job, um das direkt klarzustellen.«
    »Und was ist mit meinem Leben?« schrie Archimedes durch den Hörer. »Von meinem Leben redet keiner! Nur ich, und mir hört niemand zu. Mein Entschluß steht fest. Ich verkaufe das Café, ich verkaufe das ganze verdammte Haus und gehe zurück nach Griechenland. Mordanschläge machen mich depressiv, und ich bin viel zu jung für Depressionen.«
    »Aber ich bin der Lösung des Falls ganz nah!« behauptete Markesch. »Ich brauche höchstens noch ein paar Tage und …«
    »In ein paar Tagen kann ich tot sein! Und was ist, wenn sich die Sache mit den Schutzgelderpressern herumspricht? Dann werde ich das Café nicht einmal mehr verschenken können! Außerdem habe ich gestern ein Angebot bekommen. Nicht gerade üppig, aber ein Mann in meiner Lage kann nicht wählerisch sein.«
    »Und wer ist der Interessent? Jemand, der das Café weiterführen will?« fragte Markesch hoffnungsvoll.
    »Der Mann heißt Terjung. Ein Anwalt aus Lindenthal, einer von diesen Luxussanierern, schätze ich. Er wollte voriges Jahr schon das Haus kaufen – und ich Idiot habe abgelehnt. Jetzt bietet er mir hunderttausend weniger, aber ich kann froh sein, daß er es überhaupt nimmt.«
    Markesch kniff die Lippen zusammen. »Dein Entschluß steht also fest?«
    »Es ist nicht mein Entschluß, Filos. Die Umstände zwingen mich dazu. Verdammt, Markesch, ich habe keine andere Wahl! Verstehst du das nicht? Es geht um mein Leben! Montag unterschreibe ich den Vertrag, und dann kann sich Terjung mit diesen Mördern und Erpressern herumschlagen.«
    Markesch dachte fieberhaft nach. Montag. Blieben noch drei Tage, um Laurel und Hardy zu finden und das Handwerk zu legen. In drei Tagen konnte viel geschehen … oder auch nicht.
    Archimedes seufzte. »Tut mir leid, Filos. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann … Vielleicht eine Zeitungsannonce für dich aufgeben … Privatschnüffler sucht Praxisgemeinschaft mit seriösem Kneipier oder so …«
    »Wie schön, daß du deinen Humor nicht verloren hast.« Markesch lachte rauh. »Aber du kannst tatsächlich etwas für mich tun. Es geht um einen Doktor Roth, Eugen Roth.« Er nannte ein paar Einzelheiten und schloß: »Ich brauche alle Informationen, die du über ihn bekommen kannst, und zwar so schnell wie möglich – also am besten gestern. Spätestens morgen.«
    »Kein Problem«, versicherte der Grieche. Er klang erleichtert. »Das kostet mich nur ein Telefongespräch. Morgen vormittag hast du die Informationen. He, Markesch, wir bleiben trotzdem ein Team. Auch wenn ich bald auf einer griechischen Sonneninsel liege und du deine Klienten auf dem Südfriedhof empfangen mußt – das ändert nichts daran, daß wir ein Team sind!«
    »Du hast eine fantastische Art, mir Mut zu

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