Was Glueckliche Paare Richtig Machen
Beginn dieses Kapitels reinen Wein einschenken: Es ist eine der schwierigsten Entscheidungen, und Sie sollten sie daher sehr bewusst treffen.
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n
Die große Verunsicherung
Gleich aus drei Richtungen wird den Liebenden heute das Zusammenwohnen schwer gemacht. Da ist erstens der Wegfall der haltgebenden Traditionen und damit verbunden eine tiefgreifende Individualisierung der Gesellschaft. Zwei Menschen haben heute oft sehr unterschiedliche Vorstellungen von Haushaltsführung, Ordnung, Essensgewohnheiten und Schlafens-zeiten. Wergemeinsam in einer Wohnung wohnen will, der steht aber unter dem Zwang, für einige dieser Punkte trag-fähige Lösungen zu finden. Sonst nimmt die Liebe unweigerlich Schaden.
Da ist zweitens die begrenzte Veränderbarkeit des Menschen.
Wer gemeinsam in einer Wohnung leben will , muss sich ver-
ändern. Wer sich den Vorstellungen des anderen aber zu sehr anpasst, riskiert die Liebe. So ist es auch hier von größter Wichtigkeit, sich über die gemeinsame Schnittmenge und den nötigen Freiraum für sich selbst klar zu werden.
Und da ist drittenseine große Unklarheit über die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen. Wergemeinsam in einer Wohnung leben will , der steht über kurz oder lang vor Fragen wie diesen: Zu wie viel Hausarbeit ist erzu bewegen?
Wie viel Einsatz erwartet sie von ihm? Sieht sie die Küche ins-geheim doch als ihr Reich an, in dem erhin und wieder aushel-fen darf? Oder kann siesich sogar vorstellen, dass er den Haushalt schmeißt, während sie in ihrer Firma Karriere macht?
Auf diese Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Und leider bekommen Sie von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin vor dem Zusammenziehen oft nicht einmal ehrliche Antworten. Einerlei welchen Mann Sie auch fragen, alle werden Ihnen vorher versichern, dass in keinem Fall die Frau alleine den Haushalt schmeißen soll, während er mit ein paar Kumpels Karten spielt.
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Z u s a m m e n z i e h e n
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Das heißt aber keinesfalls, dass nicht genau das nach dem Zusammenziehen passieren wird.
Einerlei welche Frau Sie auch fragen, jede wird Ihnen versichern, dass sie sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Hausarbeit wünscht und dass sie in keinem Fall den großen Teil der Hausarbeit erledigen will. Doch nach dem Zusammenziehen sieht es schnell anders aus.
Viele Männer werden Ihnen wortreich versichern, wie gerne sie – wenn Kinder kommen – im Beruf kürzertreten und sich mehr um die Familie kümmern wollen. Doch just zur Geburt des ersten Kindes bekommt er ein Wahnsinnsprojekt übertragen, das er unmöglich ablehnen kann und das jede Woche zahlreiche Überstunden nötig macht.
Viele Frauen werden Ihnen versichern, dass sie gerne Karriere machen wollen und dem Mann Kinder und Küche überlassen.
Doch ob sie tatsächlich mit solch einer Rollenumkehrung umgehen kann und nicht von heute auf morgen zu einer unaus-stehlichen Mitbewohnerin mutiert, werden Sie erst erleben, wenn Sie tatsächlich ernst machen mit Ihrer Ankündigung.
Sich einen Hausmann zu wünschen , ist eben doch etwas völlig anders, als einen Hausmann tatsächlich zu haben.
Der Traditionalisierungsschub. Die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau – sie führt den Haushalt, er geht einer Erwerbstätigkeit nach – hat nach wie vor Bestand.
Wenn zwei Menschen zusammenziehen, offenbart sich diese
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