Was Glueckliche Paare Richtig Machen
auf Sex – wenn sie nicht gerade sehr viel Stress bei ihrer Arbeit hat. Bei Frank sieht es ganz ähnlich aus. Im Durchschnitt möchte er so etwa nach zehn Tagen wieder die körperliche Nähe mit Eva genießen. Die beiden liegen nicht weit auseinander, das sieht jeder Außenstehende sofort. Trotzdem sind die Folgen für Eva gravierend. Denn beinahe immer hat sie schon Lust auf ihn, wenn er noch nicht daran denkt.
Und so gut wie nie ging in den ersten Jahren mit Frank die Initiative zu gemeinsamen Kuschelstunden von ihm aus. Frank hätte eben noch einen oder zwei Tage gebraucht, um die Initiative zu ergreifen.
Schon ein leichtes Ungleichgewicht zwischen Partnern in Bezug auf die Häufigkeit des Wunsches nach Sexualität kann innerhalb der Partnerschaft zu einer Polarisierung führen.
Derjenige, der mehr will, übt Druck aus oder fühlt sich ge-kränkt. Derjenige, der weniger will, fühlt sich verfolgt. Einer will – scheinbar – immer, der andere – scheinbar – nie.
Der kleine Unterschied im Begehren könnte für Eva und Frank also große Folgen haben. Muss er aber nicht. Denn Eva kann mit diesem Zustand gut leben. Sie kann akzeptieren, dass ihre Bedürfnisse und die von Frank ein wenig auseinanderlie-gen. Sie fühlt sich nicht gekränkt, wenn sie mal wieder möchte und er eben noch nicht.
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n Eva schaut noch einmal zu den Arbeitern hinaus, die jetzt Pause machen und die Sonne genießen. Beim Gedanken an ihren Frank muss Eva lächeln. Sie könnte ihm heute Abend ein eindeutiges Angebot machen. Sie könnte aber auch warten, bis er die Initiative ergreift. Ist doch auch schön, mal umworben zu werden! Das scheint ihr dieses Mal der bessere Weg zu sein.
Irrtum Nr. 9: Männer wollen mehr Sex als Frauen. Das Klischee will es so: Männer sind immer die Drängler, wenn es um Sexualität geht. Er will immer, sie hat Kopfschmerzen oder ist müde. Stimmt das wirklich? Nein. Unter glücklich verheirate-ten Paaren hat etwa die Hälfte gleich starke sexuelle Wünsche.
Bei einem Viertel ist der Mann interessierter, bei einem weiteren Viertel die Frau. Von diesen Frauen, die öfter Lust auf Sex haben als ihre Männer, ist selten die Rede, genauso wenig wie von den Männern, die seltener Lust haben als ihre Frauen. Sie passen wohl einfach nicht ins gängige Bild.
Was tun, wenn der Sex nicht mehr
so schön ist wie früher?
Ziehen Sie bitte in Betracht, dass Ihr Sexualleben ganz einfach normal ist. Es ist nicht weltrekordverdächtig, und es ist nicht grottenschlecht – also was soll’s! Eine Beziehung ist nicht in Gefahr, weil der Sex besser sein könnte. Das könnte er beinahe immer. Es ist normal, wenn Sie nicht allzu häufig Sex haben.
Es ist normal, wenn der Ablauf bei Ihnen immer der gleiche ist.
Es ist normal, wenn einer von Ihnen oder sie beide Probleme haben, zum Höhepunkt zu kommen.
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Oftmals wissen Paare selbst sehr genau, warum sie derzeit lustlos sind. Etwa weil der Beruf sie gerade bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit fordert, weil einer der Partner oder ein naher Angehöriger schwer erkrankt ist. In solchen Fällen ist sexuelle Unlust eine völlig normale Reaktion. Wir brauchen unsere Energie für andere Dinge. Zumeist kommt die Lust von
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